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       »Hätt’ ich nicht geschrebert, wer weiß, ob ich noch lebert!«

       Hungerwinter

       »Arme Kreaturen!« – Kinder, Teil 2

       Revolution in Russland – das Ende der Ostfront

       Kriegseintritt der USA – die Entscheidung

       Giftgas

       »Lauf ma weg!« – Verweigerung und Desertion

       Friedensversuche

       UNTERGANG

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       »Brot und Frieden!« – Streiks

       Die Armee zerfällt

       Kriegsende und Neuanfang

       Das Ende der »Kaiserherrlichkeit«

       Das neue Österreich – der Friedensvertrag von St. Germain

       Heimkehrer – nichts ist mehr, wie es war

       Invaliden und Verkrüppelte

       Die »Zitterer« – eine traumatisierte Generation

       Opferzahlen

       »Wir alle haben verloren!« – Europa nach dem großen Krieg

       Quellen

       Literatur

       Anmerkungen

       Danksagung und Bildnachweis

      Vorwort

       Nicht eine Chronik der großen Ereignisse, nein, nur den kleinen Ausschnitt aus dem ungeheuren Geschehen, der mich und dadurch deine Angehörigen betraf, will ich auf diesen Blättern weiterzugeben und festzuhalten suchen …« 1

      Mit diesen Zeilen begann der ehemalige Generalstabsarzt Dr. August Richter seine Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg festzuhalten. Seine Worte sind Programm: Möchte man erahnen, welches Leid dieser Krieg über die Menschen gebracht hat, muss man diese Generation selbst zu Wort kommen lassen. Denn nichts kann das Elend, aber auch die verborgenen Kräfte und den ungebrochenen Überlebenswillen jener, die diesen Krieg erlebt haben, besser wiedergeben als deren eigene Erzählungen.

      Aus Anlass des bevorstehenden 100. Jahrestages des Ausbruches des Ersten Weltkrieges im Jahr 2014 hat die »Kronen Zeitung« ihre Leser aufgerufen, für eine Serie zum Ersten Weltkrieg die Geschichte ihrer Familien zu erzählen. Im Hinblick auf das Jubiläumsjahr sollte nicht ausschließlich die politische, diplomatische und militärische Geschichte erarbeitet werden, sondern auch die Geschichten der Menschen in diesem Krieg. Der Erste Weltkrieg sollte auch »von unten« betrachtet und das Leben österreichischer Familien mit und während dieser »Urkatastrophe« des 20. Jahrhunderts für die nachfolgenden Generationen greifbar gemacht werden.

      Militärhistorische und politische Abhandlungen über den Ersten Weltkrieg liegen reichlich vor. Das Leben und die Schicksale hinter den großen politischen und militärischen Ereignissen des Krieges sieht man darin aber oft nicht. Hier setzt das vorliegende Buch an: Wie erlebten Familien – die Soldaten, die Frauen und Kinder – diesen Krieg? Wie sah der Alltag aus, an der Front, in der Heimat? Wie blieben auseinandergerissene Familien in Kontakt? Welche Auswirkungen hatten die großen politischen Entscheidungen unmittelbar auf das alltägliche Leben?

       »Bei meinem wahrhaftigen Kriegstagebuch bekommt man aber ein eindringliches Bild von den Leiden der Soldaten, von den Mühen und der Anspannung aller Kräfte, die von jedem verlangt wurden.«2

       Aus dem Kriegstagebuch des Soldaten Stefan Scheible

      Aus der Fülle der Einsendungen der »Kronen Zeitung«-Leser wurden Originaltagebücher, niedergeschriebene Erinnerungen, Feldpostbriefe, Zitate sowie unzählige Fotos und offizielle Propagandakarten als Grundlage für dieses Buch verwendet. Auf einen Überblick der militärischen und politischen Ereignisse konnte zum Verständnis freilich nicht verzichtet werden, den Schwerpunkt des Buches bilden sie aber nicht. Im Zentrum steht vielmehr der historische Überblick, der es dem Leser ermöglicht, die Schilderungen der Zeitzeugen und das Leben und Überleben von Familien mit all ihren Schwierigkeiten und Tragödien während dieser Zeit zu verstehen. Eine reiche Bebilderung mit vielen bisher unveröffentlichten Fotografien und Propagandakarten sowie ausgewählte Einzelschicksale lassen die tragischen Ereignisse dieser Jahre aus jeweils unterschiedlichen Blickwinkeln greifbar werden.

      Üblicherweise steht die Danksagung am Ende eines Buches. In diesem Fall kann sie gar nicht anders als am Anfang stehen. Denn ohne die Hilfe der Leser, die ihre Privatarchive geöffnet, Quellen zur Verfügung gestellt und wertvolle persönliche Erinnerungen geteilt und dadurch neue Erinnerungswelten über das Leben während des Ersten Weltkrieges geöffnet haben, wäre dieses Buch nicht möglich gewesen. Ihnen allen sei herzlich gedankt!

»Man kann sich nicht vorstellen, was wir mitgemacht haben in diesem Krieg.«

      KRIEGSEUPHORIE

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      Das Ende der alten Welt –

      die Donaumonarchie

      Der Frühsommer des Jahres 1914 war ungewöhnlich schön, warme Sonnentage erfreuten die

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