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schreibst du deine Kündigung, und es folgt dein letzter Arbeitstag. Dieser letzte Arbeitstag ist sozusagen deine 'Erlösung' von diesem Tyrannen, und seitdem bist du ihm nicht mehr unterstellt. Du bist ihm keine Arbeit und keinen Gehorsam mehr schuldig, denn deine Stellung und Beziehung zu ihm hat sich rechtlich radikal geändert. - Aber als Gegenüber, als Nachbar, wird er dir mit seiner ganzen Falschheit erhalten bleiben. So kann er dich beispielsweise weiterhin plagen und schikanieren. Vielleicht mehr als vorher, da er sich nun rächen will.

      Genauso bleibt für uns als Christen die Macht der Sünde wie ein Nachbar, der uns immer wieder bedroht. Von der Bedrohung sind wir also noch nicht befreit - aber wir sind befreit vom Machtanspruch Satans und der Sünde! In diesem Sinn sind wir tatsächlich 'der Sünde gestorben'.

      Sobald ein Christ anfängt, mit dieser neuen Stellung und Beziehung zur Sünde zu rechnen, bringt das einen enormen Unterschied in sein Erleben hinein: Er kann viel konkreter zur Sünde in all ihren Variationen nein sagen."

      Peter: "All das umschreibt ja im Grunde nur Römer 6,11: 'Haltet euch dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid', wie Luther übersetzt, oder?"

      René: "Genau darum geht es. Die Formulierung 'Haltet euch dafür' im Luthertext kann von der griechischen Sprache her auch mit 'Rechnet damit' übersetzt werden: 'Rechnet damit, daß ihr der Sünde gegenüber tot seid'. In Römer 6 geht es Gott darum, daß wir unser neues rechtliches Verhältnis zur Sünde kennen (V.3.6). Leider wissen viele Christen nichts von dieser Seite ihrer neuen Identität oder haben sie noch nicht für sich akzeptiert. Neil Anderson sagt dazu treffend: 'Die Verse Römer 6,1-11 sind keine Gebote, die zu befolgen wären, sondern Wahrheiten, die zu glauben sind. Christus ist der Sünde gestorben, und weil Sie in ihm sind, sind auch Sie der Sünde gestorben. Sie können der Sünde nicht mehr sterben, denn Sie sind bereits tot; Sie können es nur im Glauben als Wahrheit annehmen. Mir sind viele Christen begegnet, die sich immer noch bemühen, der Sünde zu sterben. Das machte ihr Leben elend und fruchtlos, weil sie sich bemühten, etwas zu tun, was bereits geschehen ist' (Der die Ketten sprengt / S. 50).

      Wenn du, Peter, diese neue Stellung im Vertrauen auf Gottes Wort einnimmst, hast du die Grundlage, um Römer 6,12.13 auszuleben: 'Euer vergängliches Leben darf also nicht mehr von der Sünde beherrscht werden … Stellt euch nicht mehr der Sünde zur Verfügung', sondern 'stellt euch Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit zur Verfügung, ohne ihm irgendeinen Bereich vorzuenthalten.'"

      Wenn wir, die wir uns oft so widersprüchlich fühlen wie Peter, dieses neue Verhältnis zur Sünde im Vertrauen auf Gottes Wort für uns akzeptieren, dann entdecken wir, daß wir aus einer Position der Stärke heraus viel motivierter und entschiedener zu den Versuchungen der Sünde nein sagen können. Wir kämpfen den Glaubenskampf aus einer Position der Stärke, weil wir wissen: Wir gehören Jesus Christus, und Er hat den Sieg über Satan schon errungen (1. Kor. 15,57 / Gal. 6,14 / 1. Joh. 3,8 / Kol. 2,14.15 / Römer 5,17). Das ist die Art geistlicher Kampfführung, die der Heilige Geist mit seiner Kraft unterstützt (Eph. 6,16.17).

      Aufgrund von all dem in dieser Lektion Gelernten gehört zur Vorbereitung für persönliche Veränderung und Erneuerung:

      • daß Dir Dein neues Verhältnis zur Sünde klar wird;

      • daß Du die Erkenntnis dieser Lektion für Dich persönlich als Wahrheit glaubend akzeptierst, d.h. Dich so beurteilst, wie Gott Dich beurteilt, und Dich so siehst, wie Gott Dich sieht;

      • daß Du Dich aus dieser neuen Stellung und Geborgenheit heraus gegen die Versuchungen zur Sünde entscheidest;

      • daß Du akzeptierst, daß Dir Satan Deine neue Stellung immer madig machen will, seine Einflüsterungen jedoch lauter Lügen sind.

      Viele Christen meinen aufgrund von Römer 6 und ähnlichen Bibelstellen, daß der Hang zur Sünde in ihnen tot sein sollte. Dann erschrecken sie, wenn sie erneut sündigen. Aus dem erlebten Widerspruch entstehen Spannungen, die je nach Menschentyp allerlei geistliche, psychische und soziale Fehlentwicklungen fördern: passives Sich-in-der-Sünde-gehen-Lassen, Resignation, Passivität in der Gemeinde, Aggression gegen "die Frommen" und gegen Gott, Heiligungsstreß, Gesetzlichkeit usw. Deshalb ist ein gesundes biblisches Verständnis von Römer 6 entscheidend für persönliche Erneuerung und geistlichen Aufbruch unter Christen.

       ZUSAMMENFASSUNG

      ■ Durch die Erlösung in Jesus Christus wird ein Mensch in solcher Weise eins gemacht mit Jesus Christus, daß das, was im Kreuzestod und in der Auferstehung mit Jesus Christus geschah, auch auf den Erlösten zutrifft: – Der Erlöste ist mit Jesus Christus gestorben, begraben und auferstanden.

      ■ Somit hat sich sein Verhältnis (Stellung und Beziehung) zur Sünde völlig verändert:

      – Der Erlöste gehört nun nicht mehr Satan und damit der Sünde, sondern Gott.

      ■ Durch diesen Wechsel hat die Sünde keinen rechtlichen Herrschaftsanspruch mehr an den Erlösten.

      – Aber Satan (und damit die Sünde als Gegenüber) wird weiterhin versuchen, den Erlösten in einzelne Sünden zu verwickeln.

      ■ Weil seine neue Beziehung und Stellung zur Sünde schon Wirklichkeit ist, wird der Erlöste aufgefordert, sich immer wieder (aus dieser neuen Beziehung und Stellung heraus) gehorsam gegen die Sünde und für den Willen Gottes zu entscheiden.

       1) Bearbeite den Vertiefungsteil in dieser Lektion

       2) Projekt "persönlich"

      Das Projekt "persönlich" hat zum Ziel, daß Du beginnst, Problemgebiete aus Deinem persönlichen Leben aufzugreifen und darin Veränderung und Erneuerung zu erleben. "Der Sünde gegenüber gestorben und auferstanden zu einem neuen Leben" soll für Dich erlebbar werden.

      Bevor Du Dich in der nächsten Lektion für ein oder zwei Deiner Probleme entscheidest, fange an, Gott um Einsicht in Dein eigenes Herz zu bitten. Er soll Dir zeigen, wo Veränderung und Erneuerung nötig ist. Er kennt Dein Herz und ist bereit, es zu überprüfen: "Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen? Ich, der Herr, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen…" (Jer. 17,9.10).

      In Psalm 139,23.24 haben wir ein Gebet von David, in dem er Gott um persönliche Veränderung und Erneuerung bittet:

       "Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz;

       prüfe mich und erkenne, wie ich's meine.

       Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin,

       und leite mich auf ewigem Wege."

      Dieses Gebet ist geradezu ideal für unsere gegenwärtige Phase im Projekt “persönlich”. Bete dieses Gebet so oder ähnlich einmal täglich bis zum nächsten Gruppentreffen. Natürlich nicht als kalte Formel, sondern aus Überzeugung. Geh davon aus, daß Gott Dich hört und Dir gerne zeigen will, was bei Dir zur Veränderung reif ist.

       3) Persönliche Bibellese

      Beschäftige Dich eine Woche lang in Deiner persönlichen Bibellese immer wieder mit Römer 6. Laß andere Bibeltexte und Bibellesehilfen beiseite. Bete zu Gott, und erwarte von Ihm, daß Er Dir "die Augen öffnet" (Eph. 1,18f.) für den Reichtum in diesem Kapitel. Das wiederholte Lesen des gleichen Bibeltextes wird Dir helfen.

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