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Anstöße für geistliche Erneuerung. Aber weil uns heutzutage die Argumentationsweise dieses Kapitels der Bibel so wenig vertraut ist, finden die meisten Christen nur mit Mühe Zugang dazu.

      Deshalb darf es auch Dich nicht verwundern, wenn Du während des bisherigen Arbeitens in dieser Lektion nicht gleich alles verstanden hast. Freue Dich an dem schon Erkannten, und nutze den Vertiefungs- und den Erlebnisteil dieser Lektion, um weiter in Römer 6 vorzustoßen.

      Als Abschluß dieses Gruppentreffens soll jeder Kursteilnehmer die Zusammenfassung am Schluß des Vertiefungsteils dieser Lektion lesen, die dortige Grafik anschauen und anschließend innerhalb der Dreiergruppe in eigenen Worten kurz zusammenfassen, was er im Moment aus Römer 6 mitnehmen kann.

      Gliederung:

      1) Das Thema von Römer 6

      2) "Das klingt irgendwie vielversprechend, aber ich verstehe es nicht!"

       1) Das Thema von Römer 6

      In Römer 6 geht es ebenfalls um das uns schon vertraute Thema "Heiligung". Mit verschiedenen Bildern und Vergleichen werden uns nochmals die beiden Seiten der Heiligung (die abgeschlossene und die noch andauernde Heiligung) erklärt.

      Die folgende Zusammenfassung von Römer 6 macht das deutlich:

      – Was am Kreuz und in der Auferstehung mit Jesus Christus geschah, vollzieht sich augenblicklich an jedem Menschen in dem Moment, in dem er sich zu Jesus Christus bekehrt: er stirbt mit Ihm und steht mit Ihm auf zu einem neuen Leben. In diesem Mitsterben und Mitauferstehen wird der durch Jesus Christus Erlöste herausgelöst aus der Sünde, seinem Sklavenhalter. Er gehört nun Gott und ist somit frei vom Herrschaftsanspruch der Sünde. Er lebt in einem neuen Verhältnis zur Sünde. Damit erfährt er

      … die abgeschlossene Heiligung.

      – Der so durch Jesus Christus Erlöste muß und soll sich dem alten Sklavenhalter nicht mehr zur Verfügung stellen, sondern seinem Befreier und neuen Besitzer: Jesus Christus. Diesen lebenslangen Vorgang bezeichnen wir als

      … die noch andauernde Heiligung.

       Und so formuliert es Römer 6:

      Verse 2, 6 und 7 zum Thema abgeschlossene Heiligung:

       “Wir sind doch, was die Sünde betrifft, gestorben. Wie können wir da noch länger mit der Sünde leben?

      Was wir verstehen müssen, ist dies: Der Mensch, der wir waren, als wir noch ohne Christus lebten, ist mit ihm gekreuzigt worden, damit unser sündiges Wesen unwirksam gemacht wird und wir nicht länger der Sünde dienen. Denn wer gestorben ist, ist vom Herrschaftsanspruch der Sünde befreit.

      Verse 12 und 13 zum Thema andauernde Heiligung:

       "Euer vergängliches Leben darf also nicht mehr von der Sünde beherrscht werden, die euch dazu bringen will, euren Begierden zu gehorchen. Stellt euch nicht mehr der Sünde zur Verfügung, und laßt euch in keinem Bereich eures Lebens mehr zu Werkzeugen des Unrechts machen. Denkt vielmehr daran, daß ihr ohne Christus tot wart und daß Gott euch lebendig gemacht hat, und stellt euch ihm als Werkzeuge der Gerechtigkeit zur Verfügung, ohne ihm irgendeinen Bereich eures Lebens vorzuenthalten."

       2) "Das klingt irgendwie vielversprechend, aber ich verstehe es nicht!"

      So reagierte Peter, als ich ihm aus Römer 6 vorlas. Aber dann entwickelte sich ein offenes, ehrliches Gespräch:

      Peter: "Was du mir über Römer 6 sagst, klingt ja irgendwie vielversprechend, aber ich verstehe es nicht. Was hat das alles mit mir zu tun? Mir fehlt der Bezug zum Alltag. Ich sei der Sünde gestorben, mit Christus gekreuzigt und auferstanden - was soll das?"

      René: "Der folgende Vergleich kann helfen: Wenn ein Sklave einen neuen Meister bekommt, so hat die Vergangenheit dieses Meisters einen Einfluß auf den neuen Sklaven: Hat der Meister in der Vergangenheit zum Beispiel gelernt, seine Sklaven gut zu behandeln, ist die Chance groß, daß er auch den neuen Sklaven gut behandeln wird. Ist er von den Sklaven angegriffen worden, so wird er auch gegenüber dem neuen Sklaven mißtrauisch und hart sein. Hat der Sklavenmeister vor Jahren ein Grundstück am Meer gekauft, dann arbeitet der neue Sklave nun auf einer Plantage am Meer.

      So haben gewisse Entscheidungen und Ereignisse im Leben des Sklavenhalters einen direkten Einfluß auf den neuen Sklaven.

      Übertragen auf uns: Was in der Kreuzigung und Auferstehung mit Jesus Christus geschah, hat sofort einen direkten Einfluß auf jeden, der sich Jesus Christus anschließt: Er ist ein Gekreuzigter und Auferstandener, weil er zum gekreuzigten und auferstandenen Christus gehört (Römer 6,5 / 1. Kor. 12,27)."

      Peter: "Also gut, weil ich durch die Erlösung eins wurde mit Jesus Christus, d.h. ein Teil an seinem Leib wurde, gilt nun das, was sich am Kreuz und in der Auferstehung an Ihm vollzog, auch mir. So verstanden bin ich tatsächlich mit Ihm gekreuzigt, begraben und auferstanden. Aber was kann ich konkret damit anfangen?"

      René: "Angenommen, ein Sklave gehört über Jahre einem bösen, brutalen Sklavenhalter. Eines Tages kommt ein gutmütiger und reicher Mann, der diesen Sklaven freikauft und damit aus seinem Elend befreit. Jetzt gehört dieser freigekaufte Sklave einem neuen Besitzer und wird diesem aus Dankbarkeit dienen. In Römer 6 sagt uns Gott, daß sich durch die Erlösung auch an dir ein solcher Besitzerwechsel vollzogen hat. Das Besitzerrecht des Sklavenhalters Satan dir gegenüber ist vorbei. Deine alte Stellung und Beziehung zum Reich der Sünde ist aufgelöst. Satans rechtlicher Anspruch auf dich ist veraltet. In diesem Sinne bist du 'vom Herrschaftsanspruch der Sünde befreit' (Röm. 6,7). Diesem alten Verhältnis zur Sünde bist du gestorben und lebst in einem völlig neuen Verhältnis, in dem du Gott gehörst (Röm. 6,17.18 / Kol. 1,13 / Kol. 3,3). Anthony A. Hökema sagt zu Römer 6 treffend: 'Die Hauptaussage dieses ganzen Kapitels ist: Der Gläubige ist in eine neue Beziehung hineingestellt worden' (Saved by Grace / S. 203).

      Epheser 2,5.6 ergänzt dazu: Gott hat 'auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht … und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus'. Deshalb ruft uns Gott eindringlich zu, daß wir nun 'einem andern angehören': Jesus Christus (Röm. 7,4 / Gal. 5,24). Weil das so ist, bist du der Sünde und damit Satan nicht mehr verpflichtet. Du bist ihm nichts mehr schuldig:

      • 'So sind wir nun, liebe Brüder, nicht dem Fleisch (= alte, sündige Natur) schuldig, daß wir nach dem Fleisch leben.' Röm. 8,12

      Weil du dem ehemaligen Besitzer (Satan) nichts mehr schuldig bist, diene doch deinem neuen Besitzer: Gott und Jesus Christus (Röm. 6,6.19)."

      Peter: "Weil ich zu Jesus Christus und damit zu Seinem Reich gehöre, bin ich Satan nichts mehr schuldig, sondern allein dem Reich Gottes und Seiner 'Regierung' verpflichtet. - Wenn Gott das über mich sagt, dann muß es ja stimmen, und ich sollte mich endlich so sehen, wie Er mich sieht! - Und du meinst, es hilft, wenn ich im Glauben auf dieser neuen Stellung und Beziehung bestehe, sobald mich Satan zu neuem Sündigen verführen will?

      Andererseits glaube ich, daß es mir auch in Zukunft manchmal leichter fallen wird, der Sünde zu gehorchen als Gott. Dieser Widerspruch bringt mich manchmal fast zur Verzweiflung. Ich fühle mich in solchen Phasen gar nicht 'der Sünde gestorben' und bezweifle dann immer wieder, ob ich überhaupt erlöst bin."

      René: "In der Bibel sagt Gott nirgends, daß die Sünde in dir tot oder ausgerottet ist, sondern daß du der Sünde gegenüber tot bist. Das ist ein großer Unterschied: Nicht die Sünde ist tot, sondern deine alte Verpflichtung, Stellung und Beziehung zu ihr ist gestorben (Röm. 6,2.10.11 / 7,6). Durch die Erlösung wurdest du der Sünde als Besitzerin und Herrscherin entrissen und in das Reich Gottes versetzt, wo die Sünde kein Recht mehr hat, zu herrschen. Aber die Sünde als ein Gegenüber bleibt und will dir ihre verlorengegangene Herrschaft immer wieder aufzwingen (Gal. 5,17 / 1. Petr. 5,8 / Hebr. 12,1).

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