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SF Abenteuer-Paket 1006 - Raumkapitän am Schwarzen Loch: Science Fiction Sammelband 1006. Margret Schwekendiek
Читать онлайн.Название SF Abenteuer-Paket 1006 - Raumkapitän am Schwarzen Loch: Science Fiction Sammelband 1006
Год выпуска 0
isbn 9783745212518
Автор произведения Margret Schwekendiek
Жанр Научная фантастика
Издательство Readbox publishing GmbH
Doch dann runzelte er die Stirn: Nun, vielleicht belügst du mich ja auch nur und hast ganz andere Gründe? Genauso wie ich! fügte er noch in Gedanken hinzu.
"Weniger Profit", meinte Heinrichs. "Das Entwickeln neuer Pläne kostet natürlich Geld."
"Warum schlagen Sie das nicht auf den Preis drauf? Das wäre schließlich legitim."
"Schon möglich, N'Gaba, aber darum geht es hier kaum. Wir können den Preis nicht höher setzen."
"Warum?"
"Wußten Sie noch nicht, daß die Föderation ziemlich pleite ist?"
"Nein. Woher wissen Sie es?"
"LeCarré hat es mir selbst gesagt. Er meinte, sie müßten sich hier sehr genau überlegen, wofür sie ihr Kapital ausgeben; jeden Scheck dreimal umdrehen, sozusagen. Aber das Unverfrorenste kommt noch."
"Was...?"
"Es schien bereits alles mehr oder weniger abgemacht zu sein; okay, ich habe mit den Zähnen geknirscht, weil neue Entwürfe gemacht werden sollten, aber das Geschäft ist hart, die Konkurrenz unerbittlich - so ist das nun mal. Möglicherweise stimmten die Abgaben über die Finanzen der Föderation, die LeCarré machte, nicht; vielleicht war es nur ein Trick, um den Preis zu senken, aber ich dachte mir, so kommen wir hier erst einmal ins Geschäft. Es schien also alles nur noch eine Frage endgültiger Formalitäten zu sein, da ließ der Erste Repräsentant - übrigens durch einen Gesandten und nicht einmal persönlich - verlauten, die Administration des Planeten Tasner sei nicht mehr sicher, ob sie an einer Fortsetzung des Terraforming-Programms überhaupt noch interessiert ist. Alles werde einer erneuten Prüfung unterzogen. - Klingt wie eine höfliche Absage, wie?"
Israt zog beide Brauen hoch.
„Das ist ja interessant“, behauptete er. „Was mag den Stimmungsumschwung in der tasnerianischen Führungsspitze bewirkt haben?“
Ihm kam Susstu-Garlis in den Sinn und die Art, wie er (nach LeCarrés Voraussage) zu einer Übereinkunft mit ihr kommen würde. Mit Geld – mit Bestechung, um genauer zu sein.
Aber wenn man inzwischen nicht einmal offiziell mehr einen Hehl daraus machte, Terraforming sowieso verhindern zu wollen... Wieso wurde dann ihm gegenüber behauptet, er sei sozusagen auf der Siegerstraße?
Schließlich war bisher von nichts anderem die Rede als eben von... Terraforming! Das Angebot meiner Firma unterscheidet sich von dem Angebot dieser Firma ja lediglich darin, daß meine Firma zunächst die Kosten übernehmen würde – als Investition in die Zukunft, wenn weitere Planeten dem Beispiel von Tasner folgen würden. So jedenfalls die Planung, wie Israt sie von Lester Benjo kannte...
"Ah, was soll's? Jeder hat so seine Probleme; Sie sicher auch, nicht wahr, N'Gaba?"
Israt nickte.
Er dachte daran, daß sich seine eigenen Probleme bis jetzt immer fast von selbst gelöst hatten – zumindest scheinbar - was unzweifelhaft darin begründet lag, daß er unter der Protektion des Ersten Repräsentanten stand – wieso auch immer.
LeCarré schien an Israt interessiert zu sein, an Oswaldo Heinrichs jedoch weniger.
Wohlgemerkt: Es hatte nichts mit ihren Firmen zu tun, denn Israt zweifelte keinen Augenblick daran, daß LeCarré nach wie vor alles tun würde, um Terraforming auf seinem Planeten zu verhindern. Niemand hier wollte eine Veränderung der planetaren Ökologie.
Was wollten sie denn sonst von ihm --- Israt N’Gaba?
War es denn längst mehr als nur eine Ahnung, was umgekehrt er in Wahrheit von IHNEN wollte?
Oder wie waren sonst die Zusammenhänge zu erklären?
Eigentlich hätte Israt längst mit der Wahrheit herausrücken können. Er hatte es nicht getan, aus ihm selber nicht recht bewußten Gründen nicht.
Vielleicht aber lag genau darin das Geheimnis von Erfolg und Mißerfolg? Indem er stets den richtigen Zeitpunkt einhielt – von seinem untrüglichen Instinkt geleitet?
Und im nächsten Auzgenblick fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Ja, gewiß, es war besser gewesen, es nie anzusprechen, daß er längst nicht mehr hier war, um Tasner Terraforming im Auftrag von SYG zu verkaufen. Andererseits hatte er nämlich auch seit ihrer ersten Begegnung niemals mehr auch nur das Wort Terraforming in den Mund genommen!
LeCarré erwartete was völlig anderes von ihm!
ER erwartete genau das, was er, Israt LeCarré insgeheim anbieten wollte: Konsumgüter! Und zwar nicht den Import von solchen, der für Tasner sowieso nicht bezahlbar gewesen wäre, sondern die Möglichkeit, sie selber herzustellen!
Israts Herz schlug ihm schier bis zum Halse. Er suchte mit den Blicken Alana Susstu-Garlis, jedoch ohne jeglichen Erfolg.
Sie war nicht nur deshalb so eigenartig erschienen, weil sie sich an die Etikette gehalten hatte, sondern weil sie sehr genau wußte, daß sie bereits einverstanden waren mit Israts Angebot, noch ehe er dieses Angebot überhaupt gemacht hatte.
Israt dachte an seine „Vorgängerin“, an Tembora Gregory, die angeblich spurlos verschwunden war. Logisch, daß er nicht nach ihr hatte fragen können. Obwohl es ihn brennend interessiert hätte, was aus ihr geworden war.
Sie hatte wirklich nur das Angebot Terraforming im Handgepäck. Hatte sie das – ihr Leben gekostet?
Es sprach einiges dafür – vielleicht sogar... alles?
Und ich lebe nur deshalb noch, weil mich LeCarré von vornherein durchschaut hat? Weil er zumindst ahnte, daß ich auch noch anderes im Hangdgepäck habe außer Terraforming, das hier kein Mensch will?
Aber warum waren für LeCarré Konsumgüter wichtiger als die Vollendung des Terraforming-Programms, das Tasner zu einer Welt gemacht hätte, die viele Milliarden aufnehmen und ernähren konnte?
War er an einer weiteren Erschließung des Planeten vielleicht einfach nicht interessiert? Und wieso? (Oder war es doch nur das Geld, dessen Segen er durch den Bau von Fabrikanlagen auf diesem öden Planeten als größer erachtete? In diesem Fall stellte sich jedoch die Frage, wer hinter dem Ersten Repräsentanten stand, wessen Marionette er war, denn es war kaum anzunehmen, daß er mit dieser Haltung allein dastand...)
Es war alles so verwirrend. Manchmal schienen die Motive der ihn umgebenden Tasnerianer klar und durchsichtig zu sein, leicht zu durchschauen für ihn, aber dann waren sie im nächsten Moment wieder rätselhaft...
Jedenfalls hatte er eines voll und ganz begriffen: Er hatte anfangs LeCarré, ja, den ganzen Planeten, unterschätzt – ganz erheblich sogar! Er hatte mit LeCarré sein Spielchen treiben wollen, und nun mußte er sich eingestehen, daß es eher umgekehrt war: LeCarré spielte ein sehr undurchsichtiges Spielchen mit ihm, Israt N’Gaba! Und der Ausgang dieses Spiels erschien ihm in diesem Augenblick ungewisser als je zuvor...
"Das Dumme bei der ganzen Sache ist für mich persönlich nur", erklärte Heinrichs unterdessen, der immer wieder auf sein besonderes Problem zurückkam, "daß sich mein Aufenthalt durch diese Geschichte erheblich verlängert. Verstehen sie?"
Israt verstand nicht – weil er sowieso nur mit halbem Ohr zuhörte.
"Was? Sagen Sie bloß, Sie wissen nicht..." Heinrichs schien ehrlich erstaunt zu sein und trank sein Glas aus.
"Was soll das, Heinrichs? Wovon sprechen sie?"
"Ich meine das Festival..."
"Das Festival?"
"Ja. Es ist nicht gerade angenehm, sich während der Festivalzeit hier aufzuhalten. Verdammt, ich habe bereits eines erlebt, und es scheint