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betätigte die Gegensprechanlage, schwitzte und zitterte dabei.

      "Sind Sie es Basil?"

      "Ja", kam es knapp zurück.

      "Ich mache Ihnen auf."

      Loomis ging zur Tür.

      Bevor er die Tür aufschloss, meinte er noch: "Was die Fotos angeht, bluffst du doch, Janet!"

      "Das Treffen hat doch stattgefunden, oder?", erwiderte Janet. "Du hast zumindest erwogen, mit den Bostonern zusammenzuarbeiten. Du wirst es nicht glauben, aber Parisi wusste das. Und was das Material angeht, so stammt es aus einem geheimen Schließfach des großen Parisi. Ich konnte den Schlüssel gerade noch an mich nehmen, bevor die Cops darauf gekommen sind!" Janet zuckte die Achseln. "Hätte ich davon früher gewusst, hätte ich damit gewartet, Parisi umzubringen. Denn dann hätte der zweifellos dich früher oder später getötet. Und zuvor hätte er dich vermutlich einer intensiven Befragung unterzogen, um genau zu wissen, wie weit deine Kontakte nach Boston reichen... Nun wird vermutlich Basil dasselbe mit dir machen: Dich erst foltern und dann irgendwo verscharren..."

      Loomis dachte fieberhaft nach, wie er seine Haut doch noch retten konnte.

      Vielleicht den Augenblick der Überraschung nutzen und einfach hinaus in den Flur stürzen?

      Basil war allein dort draußen.

      Eine Sekunde lang kam ihm das merkwürdig vor.

      Andererseits war er bei unserem letzten Treffen auch allein!

      Die Gedanken wirbelten in Loomis Kopf herum und bildeten ein wildes Durcheinander. Der Puls raste ihm bis zum Hals.

      Betont langsam drückte er die Klinke herunter, öffnete die Tür.

      Mit einer gewaltigen, ruckartigen Bewegung riss er sie dann auf. Er stürzte nach vorn, duckte sich dabei. Es ging blitzschnell. Ein Akt der Verzweiflung.

      Ein Schuss pfiff dicht über ihn hinweg und zertrümmerte den Türrahmen. Das edle Hartholz, aus dem er gefertigt war, splitterte.

      Draußen im Flur war von Basil nichts zu sehen. Statt dessen waren dort zwei Männer mit schussbereiter Automatik in beidhändigem Anschlag.

      Loomis kam hart auf dem Boden auf, während einer der Männer einen Schritt zurück machte. Von der Seite kam ein dritter und richtete eine Waffe auf ihn.

      35

      Loomis Telefonanschluss war vom FBI überwacht worden. Unsere Leute hatten daher den Anruf registriert, mit dem Loomis Lebediov darüber informiert hatte, dass sich angeblich Janet Carino in seiner Gewalt befand.

      Unsere Kollegen, die den Wohnblock beobachteten, in dem Loomis Wohnung lag, hatten nichts davon bemerkt, dass Janet Carino dort aufgetaucht war. Aber das musste nichts heißen.

      Vielleicht hatte die Carino einen anderen Weg als den Haupteingang gefunden, um in das Gebäude zu gelangen.

      Oder sie hatte ihr Äußeres so verändert, dass sie unseren Leuten nicht aufgefallen war. Schließlich war Loomis Wohnung zunächst nur überwacht worden, um dessen Aufenthaltsort zu kennen.

      Und die Fahndung nach Janet Carino lief ja erst seit wenigen Stunden.

      Als das Telefongespräch aufgezeichnet worden war, hatte die Zentrale Verstärkung geschickt.

      Sie war beinahe gleichzeitig mit uns eingetroffen.

      Mit insgesamt einem Dutzend G-men hatten wir den Bereich des Wohntowers abgeriegelt, in dem sich Loomis befand.

      Wir warteten.

      Schließlich war uns allen klar, dass es sehr riskant war, einfach in die Wohnung einzudringen. Und außerdem wussten wir, dass vermutlich sehr bald jemand von Lebediovs Leuten auftauchen würde.

      Dann war Alexander Basil aufgetaucht.

      Die Kollegen, die den Eingang des Wohnturms beobachteten, hatten es uns per Funk gemeldet. Dass er zu Lebediovs Leuten gehörte, wussten wir seit langem.

      Den Bereich unmittelbar vor Loomis Wohnungstür mussten wir meiden. Eine Überwachungskamera hätte unser Bild sonst aufgenommen. Wir verhielten uns unauffällig, versteckten uns so, dass jemand, der zur Wohnung ging, uns nicht sehen konnte.

      Basil kam mit dem Fahrstuhl.

      Er ging zur Tür, stellte sich vor die Kamera. Die Gegensprechanlage wurde betätigt, die Tür geöffnet. Das war unser Moment.

      Sieben G-men stürmten den Flur.

      Unter ihnen Milo und ich.

      Basil wurde zur Seite gerissen und verhaftet.

      Die Tür öffnete sich.

      Ein Schuss zerfetzte den Türrahmen, während Edward Loomis uns mit glasigen Augen entgegenstolperte. Milo wich einen Schritt zurück. Unser Kollege Fred LaRocca kümmerte sich um den am Boden liegenden Loomis.

      Ich hob die Waffe.

      "Hände hoch, FBI!", gellte aus meinem Mund. Ich schrie es förmlich der Gestalt entgegen, die sich auf der anderen Seite des Empfangsraums befand.

      Janet Logan alias Janet Carino.

      Sie hielt ihre Gold-Pistole mit beiden Händen. Ihr Gesicht war verzerrt. Ich sah das Mündungsfeuer blutrot aus dem Schalldämpfer herausschießen. Es ging blitzschnell. Janet war eine hervorragende Schützin, das hatte ich bereits einmal erlebt. Sie feuerte sofort, ohne groß zu zielen.

      Ich feuerte ebenfalls meine P226 ab.

      Aber mein Schuss ging ins Nichts, denn zuvor traf mich Janets Kugel mitten in der Brust. Das gewaltige Projektil vom Kaliber 45 zerfetzte meinen dünnen Sommermantel. Die Wucht des Geschosses ließ mich schräg nach hinten taumeln. Ich knallte mit dem Rücken gegen den Türpfosten und rang nach Luft.

      36

      Ich sah Janet eine schnelle Bewegung zur Seite machen. Sie wollte in Richtung der Tür, die zum Nachbarraum führte. Sie riss ihre Waffe herum.

      Ich klammerte mich am Griff meiner P226 fest.

      Das 45er-Projektil war in der kugelsicheren Weste steckengeblieben, die ich für diesen Einsatz angelegt hatte.

      Es war alles sehr schnell gegangen. Janet hatte innerhalb eines Sekundenbruchteils geschossen. Hätte sie auch nur die leiseste Vermutung gehabt, dass ich eine Weste trug, so hätte sie vermutlich höher gezielt. Auf den ungeschützten Kopf.

      Ich riss die Waffe hoch.

      Janet

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