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      »Der Oberarzt soll das bitte untersuchen«, erklärte er, dann befestigte er den Drain mit einer Seidennaht an einer Seite des Gebärmutterhalses, nahm die Dehnungsstifte wieder heraus und wartete, bis der Eiter abgelaufen war, bevor er durch den Drain noch eine vorsichtige Spülung vornahm.

      »So, das war’s fürs erste«, meinte er, während er aufstand. »Bringen Sie Frau Schütz bitte in den Aufwachraum, Erika. Ich kümmere mich dann gleich um sie.«

      Dr. Daniel ging nach nebenan, wusch sich die Hände und kam gerade rechtzeitig, als Waltraud zum ersten Mal wieder die Augen öffnete.

      »Ist es… vorbei?« flüsterte sie mit heiserer Stimme.

      »Ja, den ersten Teil der Prozedur haben Sie überstanden«, erklärte Dr. Daniel.

      In Waltrauds Gesicht zuckte es ein wenig. »Da… da drückt etwas ganz schrecklich.«

      Tröstend ergriff Dr. Daniel ihre Hand. »Ich weiß schon, Frau Schütz, der Drain ist nicht ganz angenehm, aber daran kann ich im Moment leider nichts ändern. Bevor ich die Ausschabung machen kann, muß die Entzündung abgeklungen und der ganze Eiter draußen sein.«

      Waltraud nickte schwach, dann schloß sie die Augen wieder, doch Dr. Daniel erkannte sofort, daß sie nicht schlief. Kurzerhand bereitete er eine Injektion vor.

      »Ich gebe Ihnen etwas in die Infusion, damit die unangenehmen Reize etwas erträglicher werden«, erklärte er. »Versuchen Sie zu schlafen, Frau Schütz. In ein paar Tagen haben Sie die lästige Prozedur überstanden.«

      »Ein schwacher Trost«, murmelte Waltraud, dann begann das Medikament zu wirken, und sie schlief wieder ein.

      Dr. Daniel gab Anweisung, die Patientin auf die Station zu bringen, und machte sich auf den Weg zum Labor. Unterwegs traf er mit dem Oberarzt Dr. Gerrit Scheibler zusammen.

      »Der Befund ist negativ«, erklärte Gerrit, bevor Dr. Daniel etwas fragen konnte.

      »Gott sei Dank«, meinte er. »Dann werde ich gleich Bürgermeister Schütz anrufen.«

      Die Verbindung war rasch hergestellt.

      »Herr Doktor, was ist?« wollte der Bürgermeister wissen, und Dr. Daniel hörte, wie seine Stimme vibrierte.

      »Gute Nachrichten, Herr Bürgermeister«, erklärte der Arzt. »Die entnommenen Gewebeproben haben einen negativen Befund ergeben.«

      »Negativ?« stieß Bürgermeister Schütz entsetzt hervor. »Und das nennen Sie gute Nachrichten?«

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