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ihn und zog ihn dann mit sich. Ihre Worte überstürzten sich fast. Fieberhafte Erregung lag über ihrem ganzen Wesen.

      Erst aus Hersfeld Bericht konnte sich Peter ein Bild machen, das übrige tat die Röntgenaufnahme.

      »Gut«, sagte er entschlossen, den alten Zug von Energie und Willenskraft um den Mund, »ich werde mein Heilverfahren anwenden, und Gott wird meine Hand sicher führen.«

      Angela taumelte auf ihn zu, barg ihr Gesicht sekundenlang an seine Schulter.

      »Peter«, flüsterte sie, »mein ganzes Leben will ich es dir danken.«

      Alles vollzog sich nun mit Blitzesschnelle. Telefonisch gab Peter seine Anordnungen an das Sanatorium, alles zur Operation vorzubereiten. Und als Frau Bettina eingeliefert wurde, hatte sich die Nachricht bereits wie ein Lauffeuer verbreitet:

      »Chefarzt Dr. Heykens probiert an seiner zukünftigen Schwiegermutter, deren Leben nur noch an einem Faden hängt, sein Heilverfahren aus.«

      Selbst den Professor hatte man aus seiner Villa gerufen. Wortlos drückte er dem jungen Freund die Hand. Es war nicht nur Zustimmung, sondern auch eine Aufmunterung.

      Während Angela in der Wohnung des Verlobten neben Hersfeld saß und auf das Ergebnis der Operation wartete, arbeitete Peter Heykens mit sicherer Hand, um sich seine Mitarbeiter, die aus großen erstaunten Augen dem berühmten Chirurgen zusahen und den leisesten Befehl, der kurz und knapp von Peters Lippen fiel, sofort ausführten.

      Peter sah nur den kranken Menschen vor sich, dem er helfen mußte unter allen Umständen. Herrgott, laß mein Werk gelingen, gib deinen Segen zu meiner Arbeit!

      Noch ein paar Befehle folgten – die Schwestern huschten leichtfüßig hin und her – und die Operation war beendet. Vorsichtig und sachkundig wurde der Verband angelegt und die Kranke auf die Trage gebettet.

      »Fertig!«

      Hinter diesem Wort stand eine große, bange Frage. Wie würde das Erwachen sein?

      »Bitte, geben Sie meiner Braut noch keine Nachricht«, bat Peter den Oberarzt. »Ich will erst die nächste Stunde abwarten.«

      Rasch reinigte sich Peter und schlüpfte in einen sauberen Kittel, dann folgte er dem Fahrstuhl.

      Zusammen mit der Oberschwester saß er neben dem Bett Frau Bettinas. Wie eine Tote lag sie in den Kissen, Peter hielt ihre Hand in der seinen, zählte den Puls und nickte dann tief befriedigt.

      »Soweit alles in Ordnung«, flüsterte er der Oberschwester zu. »Verlassen Sie Ihren Platz nicht. Ich komme sofort wieder.«

      Draußen lief ihm der Professor in den Weg.

      »Nun?«

      »Abwarten, Herr Professor«, war seine kurze Entgegnung. »Soweit ist der Zustand durchaus normal.«

      Lebt sie noch? hatte der Professor fragen wollen, aber nun durchbrausten ihn Stolz und Freude, wenngleich er sie nicht laut werden ließ.

      Peter ging zum Telefon und meldete kurz:

      »Operation vorüber, Zustand normal. Ich komme später zu dir, Angela. Nein, sehen kannst du Mutter jetzt nicht. Ich bin ja bei ihr, genügt dir das?«

      »Ja, ja, Peter«, sagte Angela, während ihr die Tränen hemmungslos über die Wangen rollten. »Ich bete für Muttis Gesundheit.«

      Aufatmend hängte er an. Gottlob, Angela war stark geworden aus Sorge um das geliebte Leben. Ernst kehrte er zurück an Frau Bettinas Bett.

      Am nächsten Tag zeigte sich keine Veränderung. Tiefe Ohnmacht hielt Frau Bettina umfangen. Peter Heykens wachte auch die zweite Nacht an ihrem Bett.

      Gegen Mitternacht schlug Frau Bettina die Augen auf, groß, ohne Begreifen glitten sie umher, blieben auf Peters gespanntem Gesicht haften und schlossen sich wieder. Ein stilles Lächeln lag um ihren Mund.

      »Wir dürfen hoffen«, sagte Peter heiser vor Erregung zu der Schwester.

      In dieser Nacht gönnte er sich die erste Ruhe.

      In seinem Heim fand er den Professor, Angela und Fritz Hersfeld vor. Es war nicht Peters Art, Hoffnung zu erwecken, wo er nicht ganz sicher war, also war er auch hier sehr vorsichtig. Und man bestürmte ihn nicht.

      Nach weiteren acht Tagen voller Unruhe und Ungewißheit ging es wie ein Lauffeuer durch das Sanatorium und löste wahren Freudentaumel aus:

      »Gerettet!«

      Dr. Heykens konnte sich der Glückwünsche kaum erwehren.

      Er wurde wie ein Held gefeiert, wehrte aber alles mit einem gutmütigen Lächeln ab.

      Angela aber fiel nach einem Weinkrampf in einen todähnlichen Schlaf, aus dem sie mit glückstrunkenen Augen erwachte und an das Bett der Mutter eilte, die ihr neu geschenkt war. Sie, die Mutter und Peter, sie gehörten unlösbar zusammen.

      *

      Ein halbes Jahr später. Ein neuer Mensch, innerlich und äußerlich gewandelt, saß Bettina neben Fritz Hersfeld und trug einen glücklichen Ausdruck in dem feinen, schmalen Gesicht, das wieder eine gesunde, natürliche Farbe trug.

      Die Orgel brauste gewaltig auf, und über Angelas zitternde Lippen kam in feierlichem Gelöbnis das »Ja!«

      Draußen aber vor dem Portal der Kirche drängten sich die Menschen. Jeder wollte das Brautpaar sehen, und jeder wollte einen Blick auf die Frau werfen, die zweimal eine ganze Stadt in Atem gehalten hatte.

      Zuerst durch einen Prozeß, der ein tiefes Leid enthüllte, und dann durch die wundersame Heilung durch ihren Schwiegersohn, den berühmt gewordenen Dr. Heykens, der jetzt, das schmale, energische Gesicht vor Freude übergossen, sein junges Weib behutsam in den blumenbekränzten Wagen hob.

      Aus den duftigen Spitzen hob sich ihm Angelas glühendes, ergriffenes Gesichtchen entgegen.

      »Peter, nun ist doch noch alles gut geworden. Es beginnt jetzt ein neues, glückliches Leben!«

      – E N D E –

Cover Liebesträume

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