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Peter Rosegger: Romane, Erzählungen & Gedichte (Über 570 Titel in einem Band). Peter Rosegger
Читать онлайн.Название Peter Rosegger: Romane, Erzählungen & Gedichte (Über 570 Titel in einem Band)
Год выпуска 0
isbn 9788075837325
Автор произведения Peter Rosegger
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Viel zu weit links waren sie gekommen, und zur rechten Hand hatten sie nur die aufsteigenden Felsen. So dachten sie nicht mehr an den Johannesberg, sondern gingen immer weiter, immer vorwärts. – Eines folgte dem Anderen, Keines wußte wohin.
Die Bäume standen im Morgenroth, die Vöglein sangen in heller Lust. Der pfad zog wieder thalwärts und verlor sich allmählich im Struppwerk. Der Jüngling und die Jungfrau waren ganz allein, nur die Vöglein waren mit ihnen überall. Sie schritten still zwischen dem Gestämme hin, sie kamen ins Brombeerlaub, sie traten auf das kraut der Einbeere, sie schreckten manche Eidechse auf unter ihren Füßen. Sie wanden sich durch Haselnußgesträuch, immer üppiger rankte, wölbte sich das Gebüsch um die zwei jungen Menschen – endlich vermag unser Blick ihnen nicht mehr zu folgen.
Von diesem Waldgang sagte der Chronist: »Und sie dergestalt selbander gewest seynd, haben sie nit anders vermeinet, denn sie wären in der Himmlischen Freid.«
Vergebens horchen wir nach ihren Schritten, warten vergebens auf ihre Umkehr. Und wie wir so horchen, da geht etwas sonderbares durch die Luft. Es ist, als wenn Saiten gespannt wären über die Höhen von Fels zu Wald und plötzlich fahre eine unsichtbare Hand wild in die Saiten. So schrillt es lang getragen und gebrochen seltsam durch die Luft, dann ist alles still. – Ein paar Spechte schießen planlos im Gewipfel um und kreischen.
Tief in der Schlucht, wo ein bemooster Weg gegen das Haus des Firnerhans hinausführt, kamen die zwei jungen Menschen aus dem Dickicht wieder hervor. Ihre Gesichter waren rosig erblüht, ihre Herzen zitterten leise, zitterten selig nach, als hätten sie ihn gesehen, der von Ewigkeit zu Ewigkeit seinen Kindern die Freude giebt. Sie schwiegen noch immer. Sela schlug ihre Augen nieder auf das graue Moos; Erlefried hob das seine – feucht und glühend wie es war – gegen den Himmel und wunderte sich, daß die Sonne schon so hoch stand und daß sie heute so roth war. Über dem Gipfel des Johannesberges lag eine finstere Wolke, die mit ihren rothbraunen Rändern weit über den Himmel hin und als blazender Schleier an der oberen Trach, wo die Kirche stand, in das Thal niedersank.
Als sie weiter unten in die Lichtung gekommen waren, sahen sie, daß die Wolke dicht und schwer, sich selbst beschattend, aus der Spitze des Johannesberges aufstieg, als wäre dort ein Vulkan ausgebrochen.
Erlefried wurde blaß. Er sah auf der Höhe kein Haus.
Einer von Allen, die hinaufgestiegen waren zum Berge des Johannes, um die Sonnenwende und das Feuerfest zu begehen, ist zurückgekehrt. Im Erzählen dessen, was er geschaut, hat ihn der Wahnsinn erfaßt. Seine Spur ist bald verloren gegangen.
Erlefried und Sela sind geflohen, so weit sie ihre Füße haben getragen. Auf fernen Auen, wo kein trüber Rauch die Sonne umhüllte, haben sie ein neues Leben angefangen.
In einer schwülen Sommernacht desselben Jahres kam vom Niedergange her ein mächtiger Sturm. Er wühlte auf dem Berge die Asche empor und streute sie hin über die grünen menschenleeren Wälder von Trawies.
Jakob der Letzte
Eine Waldbauerngeschichte
Der Mann mit den Tausendern siedelt ab
Wie der Jackerl aus Anhänglichkeit daheim bleibt
Der Waldmeister schüttelt den Baum
Der Jackerl ist ein Engerl worden
Ein Weibchen und kein Nest dazu
Wie der Rodel vertrieben worden ist
Der Jakob besucht seine früheren Nachbarn
Der Bertl wills einmal anderswo probieren
Noch einmal paart sich's zu Altenmoos
Mein Altenmoos, behüt' dich Gott!
Das fremde Daheim und ein Gruß aus der Ferne