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href="#ulink_ed88f152-9e84-52b0-b3a6-ff003b90c4c6">[197] Auch von den Sulukaffern weiss man ein Beispiel romantischer Liebe.[198]

      Unwillkürlich fragen wir nach Gründen, geeignet, die Lieblosigkeit der Urzeit einigermassen zu erklären. Einer darunter mochte wohl darin liegen, dass die Geschlechter von einander noch zu wenig differenziert, einander noch in jeder Hinsicht zu ähnlich waren, um jene tiefere Neigung des Gemütes zu erwecken, welche nicht zum wenigsten auf dem „Anderssein“ des geliebten Gegenstandes beruht. So weit ich sehe, ist der von mir schon im ersten Kapitel hervorgehobene Umstand noch nicht gehörig gewürdigt worden, dass bei niedrigen Stämmen Mann und Weib auch leiblich nur wenig unterschieden sind. Dies spricht sich zunächst deutlich in der Bekleidung aus; beschränkt, wie sie ist, zeigt sie fast gar keine Abweichung für die beiden Geschlechter. Die Haartracht, auf welche namentlich Unbekleidete hohes Gewicht zu legen pflegen, ist nicht selten bei Männern und Weibern eine sehr ähnliche, und auch die Unterschiede in Lebensweise und Beschäftigung, obwohl sehr frühzeitig auftretend, doch noch nicht gross genug, um die weibliche Individualität in ihrer so anziehenden leiblichen und seelischen Eigenart voll auszuprägen. Mit einem Worte: das Weib ist noch zu wenig Weib, um die Geistesthätigkeit des Mannes herauszufordern, sich mit ihr zu beschäftigen, und in gleichem Masse ist auch der Mann unter seinesgleichen noch zu wenig individualisiert. Klagen doch europäische Reisende selbst bei höheren Rassen, wie bei Chinesen, Japanern oder Mongolen, dass ein Einzelwesen aussehe wie das andere und dass es langer Übung bedürfe, um die Physiognomien unterscheiden zu lernen.

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