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der künftigen Erfüllung von Gottes Versprechen. Im Gegensatz zum ewigen Himmel – wo es auf der neuen Erde keine Sünde, keinen Fluch und kein Leid mehr geben wird (Offenbarung 21,4) – existiert der jetzige Himmel gleichzeitig mit der Erde, die unter der Sünde, dem Fluch und dem Leid steht, und beobachtet sie.

      19. Im Zwischenhimmel gibt es Zeit (V. 10-11). Die in weiße Gewänder gekleideten Märtyrer stellen Gott eine Frage, die die Zeit betrifft: »Heiliger und wahrhaftiger Herr, wie lange wird es noch dauern, bis du die Menschen, die dieser Welt angehören, für das Unrecht richtest, das sie uns zugefügt haben?« (V. 10). Sie sind sich bewusst, dass die Zeit vergeht, und warten ungeduldig auf das Kommen des Tages, an dem der Herr Gericht hält. Gott antwortet, dass sie noch »eine kleine Weile« warten müssen, bis bestimmte Ereignisse auf der Welt geschehen sind.

      20. Die Kinder Gottes im Himmel haben eine starke familiäre Bindung zu denen auf der Erde, die ihre »Brüder« genannt werden (V. 11). Wir haben denselben Vater, den »Vater von allem, was im Himmel und auf der Erde ist« (Epheser 3,15). Wenn wir einmal im Himmel sind, gehören wir immer noch zur selben Familie wie die, die noch auf der Erde leben. Diese Verse weisen auf eine bedeutungsvolle Verbindung zwischen den Ereignissen und den Menschen im Himmel und den Ereignissen und den Menschen auf der Erde hin.

      21. Unser großer Gott weiß bis in die letzten Einzelheiten hinein alles, was auf der Erde geschieht und geschehen wird (V. 11); er weiß von jedem Tropfen Blut, der vergossen wurde, und von jedem Leid und Kummer, unter dem seine Kinder gelitten haben. Voice of the Martyrs schätzt, dass jedes Jahr über 150.000 Menschen für Christus sterben, im Durchschnitt jeden Tag mehr als vierhundert. Gott kennt den Namen und die Geschichte von jedem einzelnen. Er weiß genau, wie viele Märtyrer es geben wird, und er ist bereit, zurückzukommen und sein Reich zu errichten, wenn der letzte Märtyrer stirbt.

      Was ich hier über den Zwischenhimmel gesagt habe, basiert auf nur drei Bibelversen. Wenn kein Grund zu der Annahme besteht, dass sich diese Erkenntnisse nur auf eine einzige Gruppe von Märtyrern und auf niemanden sonst im Himmel beziehen – und dafür sehe ich keine Anhaltspunkte –, dann müssen wir annehmen, dass das, was auf sie zutrifft, auch auf unsere Angehörigen und Freunde zutrifft, die bereits dort sind, und dass sie auch für uns gelten werden, wenn wir sterben.

      Erinnern sich die Bewohner des Himmels an ihr Leben auf der Erde?

      Wie wir gesehen haben, erinnern sich die in Offenbarung 6 beschriebenen Märtyrer zumindest an einige Dinge, die auf der Erde geschehen sind, unter anderem daran, dass sie viel gelitten haben. Wenn sie sich an ihren Märtyrertod erinnern können, besteht kein Grund zur Annahme, dass sie andere Belange ihres Lebens auf der Erde vergessen. Tatsächlich werden wir uns alle vermutlich im Himmel an mehr Dinge erinnern als auf der Erde, und wir werden wahrscheinlich sehen können, wie Gott und die Engel für uns eingetreten sind, ohne dass wir es gemerkt haben.

      Wer auf der Erde Schlimmes durchgemacht hat, wird im Himmel getröstet (Lukas 16,25). Zu diesem Trost gehört die Erinnerung an das, was geschehen ist. Wieso bräuchte man Trost oder wie würde dieser Trost aussehen, wenn es keine Erinnerung an schlimme Dinge gäbe?

      Nach unserem Tod müssen wir über unser Leben auf der Erde Rechenschaft ablegen, bis hin zu konkreten Taten und Worten (2. Korinther 5,10; Matthäus 12,36). Selbstverständlich müssen wir uns an die Dinge erinnern, über die wir Rechenschaft ablegen.

      Die Lehre von der ewigen Belohnung gründet sich auf konkrete Taten der Treue, die auf der Erde ausgeführt wurden und die im Gericht über die Gläubigen bestehen und mit in den Himmel gebracht werden (1. Korinther 3,14). Im Himmel liegt das Hochzeitskleid der Braut für die »guten Taten der Menschen, die zu Gott gehören«, bereit (Offenbarung 19,7-8). Unsere guten Taten auf der Erde werden nicht vergessen, sondern »folgen« uns in den Himmel nach (Offenbarung 14,13). Die erhabene Stellung und die Schätze, die wir im Himmel erhalten, werden uns immer an unser Leben auf der Erde erinnern, denn wir haben diese Belohnungen aufgrund unserer Taten auf der Erde verdient (Matthäus 6,19-21; 19,21; Lukas 12,33; 19,17-19; 1. Timotheus 6,19; Offenbarung 2,26-28).

      Gott führt im Himmel Buch über das, was die Menschen auf der Erde tun, sowohl Ungläubige, als auch Gläubige.

      Die Erinnerung ist ein grundlegender Bestandteil der Persönlichkeit. Wenn wir im Himmel wirklich wir selbst sind, dann muss das Erinnerungsvermögen für Dinge auf der Erde im Himmel weiterbestehen. Wir werden keine anderen Menschen sein, sondern dieselben Menschen, die auf wunderbare Weise an einen anderen Ort gebracht und verwandelt wurden.

      Sehen Menschen im Zwischenhimmel, was auf der Erde geschieht?

      Wenn die Märtyrer im Himmel wissen, dass Gott ihre Verfolger noch nicht gerichtet hat (Offenbarung 6,9-11), scheint es auf der Hand zu liegen, dass die Bewohner des Zwischenhimmels teilweise sehen können, was auf der Erde geschieht. Nach dem Fall der Stadt Babylon zeigt ein Engel auf die Ereignisse, die auf der Erde geschehen, und ruft: »Aber du, Himmel, freue dich über ihr Schicksal! Und alle, die ihr zu Gott gehört, und ihr Apostel und ihr Propheten sollt euch freuen, denn Gott hat sie um euretwillen gerichtet« (Offenbarung 18,20). Dass der Engel sich insbesondere an Menschen richtet, die im Himmel wohnen, zeigt, dass sie wissen, was auf der Erde geschieht.

      Wenn die Kinder Gottes mit Christus zurückkehren, um sein Tausendjähriges Reich zu errichten (Offenbarung 19,11-14), ist kaum vorstellbar, dass sie nicht wissen, dass der Höhepunkt der Menschheitsgeschichte auf der Erde stattfindet. Schließlich sind Gott, seine Engel und die Gläubigen selbst im Begriff, zur letzten Schlacht in der Geschichte des Universums zurückzukehren, an deren Ende Christus als König gekrönt wird.

      Im Alten Testament lesen wir, wie König Saul sich unrechtmäßig an die Hexe von En-Dor wandte und sie bat, Samuel aus dem Jenseits zurückzurufen; das Medium erschrak zutiefst, als Gott tatsächlich Samuel schickte. Interessanterweise erinnerte sich Samuel an das, was Saul getan hatte, bevor Samuel starb, und er wusste auch, was geschehen war, nachdem er gestorben war (1. Samuel 28,16-19). Gott hätte Samuel einen kurzen Bericht über all das geben können, doch wahrscheinlicher ist, dass der Prophet einfach deshalb alles wusste, weil die Menschen im Himmel wissen, was auf der Erde geschieht.

      In Hebräer 12,1 werden wir aufgefordert, »den Wettlauf bis zum Ende durchzuhalten, für den wir bestimmt sind«. Diese Aufforderung beschwört vor unserem inneren Auge das Bild der griechischen Wettkämpfe herauf, die von Menschenmengen, die hoch oben auf den Rängen der alten Stadien saßen, begierig verfolgt wurden. Die »Wolke von Zeugen« (Luther) bezieht sich auf Gläubige, die vor uns gegangen sind und deren Leistungen auf dem Spielfeld des Lebens jetzt Teil unserer reichen Geschichte sind. Auch wenn manche einwenden, dass sich das Wort Zeugen auf deren treuen Dienst für Gott bezieht und nicht darauf, dass sie uns beobachten, zeigen andere Stellen der Bibel eindeutig, dass man im Himmel weiß, was auf der Erde vor sich geht.

      Im Himmel beobachtet Christus genau, was sich auf der Erde ereignet, besonders im Leben der Kinder Gottes (Offenbarung 2-3). Wenn Gott, der Herr, seine Aufmerksamkeit der Erde schenkt, warum sollte dann die Aufmerksamkeit seiner Untertanen im Himmel nicht auch auf die Erde gelenkt sein? Wenn ein großer Krieg ausbricht, sind dann die in der Heimat nicht darüber informiert?

      Die Engel haben Christus auf der Erde gesehen (1. Timotheus 3,16). Es gibt auch deutliche Hinweise darauf, dass die Engel wissen, was auf der Erde geschieht (1. Korinther 4,9; 1. Timotheus 5,21). Wenn die Engel es wissen, warum dann nicht die Gläubigen? Ich denke, die Kinder Gottes im Himmel haben ein genauso wichtiges und rechtmäßiges Interesse an den geistlichen Ereignissen auf der Erde wie die Engel.

      Abraham und Lazarus sahen den reichen Mann in der Hölle (Lukas 16,23-26). Wenn es zumindest in einigen Fällen möglich ist, die Hölle vom Himmel aus zu sehen, warum sollten die Menschen dann die Erde nicht vom Himmel aus sehen können?

      Christus sagte: »Genauso ist im Himmel die Freude über einen verlorenen Sünder, der zu Gott zurückkehrt, größer als über neunundneunzig andere, die gerecht sind und gar nicht erst vom Weg abirrten« (Lukas 15,7). Genauso »wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut« (Lukas 15,10; Luther). Achten Sie darauf, dass hier nicht steht, dass die Engel sich freuen, sondern dass Freude vor den Engeln sein wird. Wer freut sich im

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