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Der Geflügelschütze. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Der Geflügelschütze
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
»Gut,« sagte Montplet, »ich weiß jetzt, wie es damit zugeht; der Beleidigte hat die Waffe zu wählen; ich werde warten, bis man mich beleidigt!«
»Warum das ?«
»Nun, um mich zu schlagen.«
»Sie haben also einen Groll auf Ihren Gegner?«
»Auf Monsieur Hector de Ravennes? Nicht den geringsten! Es ist ein charmanter Junge, der die ganze Zeit, während ich zu Bette gelegen, keinen einzigen Tag verfehlt hat, nach meinem Befinden fragen zu lassen; weit entfernt, einen Groll gegen ihn zu haben, würde ich, wenn ich von seinem Range wäre, ihn bitten, mich zu seinen Freunden zählen zu dürfen.«
»So haben Sie also einen Groll auf irgend einen Anderen?«
»Auf Niemand in der Welt! Nur begreifen Sie wohl, will ich keinen Makel auf mir sitzen lassen.«
Alain irrte sich, Grisier begriff es nicht.
Der junge Mann und der Professor wechselten einen herzlichen Händedruck.
Alain sprang in ein Cabriolet und ließ sich zu Gossjet’s Schießstande fahren.
Unser Jäger hatte richtig geurtheilt; die Aehnlichkeit, welche zwischen einer Feuerwaffe und einer anderen Feuerwaffe herrschte, machte, daß Alain’s Hand, nachdem er bei den ersten Schüssen das Ziel ein Wenig verfehlt hatte, sicherer wurde, so daß er bei der fünfundzwanzigsten Kugel ein vollendeter Schütze geworden war.
Nach Verlauf von acht Tagen machte Alain alle Kunststücke, welche die geübtesten. Schützen machten: er zerbrach die Pfeifen, durchlöcherte die tanzenden Eier, dublirte und triplirte die Kugeln.
Als er einmal seines Schusses gewiß war, und dies war eine Angelegenheit von acht Tagen, kehrte Alain nicht mehr auf den Schießplatz zurück.
Jede Einförmigkeit ermüdete ihn.
Was diese überschäumende Organisation bedurfte, war das unordentliche und umherschweifende Leben der Trottoirs, der Kaffeehäuser, der Theater und der Spielhäuser.
Nur zeigte sich bei allen diesen Thorheiten nicht die Gelegenheit für ihn, Revanche zu nehmen.
Alain begann zu glauben, daß er genöthigt sein würde, nach Maisy zurückzukehren, und den Makel mit sich zu nehmen.
Die Erbschaft feiner Mutter näherte sich ihrem Ende. —
In weniger als anderthalb Jahren hatte er mehr als 150.000 Franken verthan.
Als die letzten Thaler bei einem Mittagessen aufgegangen waren, nahm Alain Montplet wieder eine Zuflucht zu Thomas Langot.
Gegen einen Wechsel, der völlig nach der Regel ausgestellt war, ließ ihm Thomas Langot noch etwa 30.000 Franken zukommen.
Aber die Geldsendungen nahmen beständig ab.
Die vorletzte betrug nur tausend Franken, die letzte nur noch fünfhundert.
Auch sagte ihm der Materialhändler in dem Briefe, der diese letzte Sendung begleitete, welchen Brief Thomas Langot sich hatte schreiben lassen, da er selber nicht schreiben konnte, nicht mehr auf ihn zu rechnen, und diese fünfhundert Franken wären die letzten, die er erhalten werde.
Alain wendete seine fünfundzwanzig Louisdor nach allen Seiten und fragte sich, was er damit machen solle.
Es war so Viel, wie er gewöhnlich in vierundzwanzig, höchstens achtundvierzig Stunden ausgab.
Nur sagte er sich, beim Spiele könne er, wenn er ein Wenig Glück habe, diese Summe verdoppeln, verdreifachen, vervierfachen, verzehnfachen.
Er kannte vier oder fünf Häuser, wo man spielte.
Als der Abend gekommen war, gab er sich nicht einmal die Mühe, zu wählen. Er ging geradezu in das nächste.
Es war nicht das erste Mal, daß man ihn dort sah.
Sein Eintritt machte also kein weiteres Aufsehen, als die Ankunft eines hübschen und leidenschaftlichen Spielers zu erregen pflegt.
Alain setzte sich an den ersten besten Tisch und spielte.
Der Zufall wollte, daß er als Gegner einen fremden Officier, halb Italiener, halb Polen, hatte, der schon mehrmals mit beharrlichem Glücke gegen ihn gespielt hatte. —
So lange Alain Montplet eine Taschen voll Louisd’or und Banknoten gehabt hatte, achtete er nicht viel auf die Art, wie diese Louis d’or und diese Banknoten fortgingen; aber zu dieser Stunde, wo es sich darum handelte, seine letzten fünfhundert Franken einträglich zu machen oder Paris zu verlassen, achtete der junge Mann auf sein Spiel.
Indem er genau beobachtete, glaubte er zu bemerken, daß der Officier nicht ganz richtig abschlug.
Von seinen fünfundzwanzig Louis d’or waren ihm schon nicht mehr als fünfzehn übrig, und er setzte sie auf diesen Coup.
Der Officier schlug Kreuzkönig auf.
Weder er noch ein Gegner hatte noch die Karten aufgenommen.
Alain Montplet legte eine Hand auf das Spiel seines Gegners.
»Man berührt die Karten nicht,« sagte der Officier.
»Verzeihen Sie, mein Herr,« antwortete Alain; »aber wenn Sie nicht drei Atouts unter ihren fünf Karten haben, will ich im Unrecht sein, und ich mache Ihnen zum Voraus meine Entschuldigungen.«
»Und wenn ich drei Atouts unter meinen fünf Karten habe?« sagte der Officier in rauhem Tone.
»Dann werde ich Ihnen nicht nur keine Entschuldigungen machen,« entgegnete Alain Montplet sehr höflich, sondern ich werde auch sagen – ich werde jagen —«
»Was werden Sie jagen?« brummte der Officier.
Alain wendete die Karten um.
Das Spiel des Officiers enthielt Kreuzdame, Kreuzbube und Kreuzzehn.
»Ich werde jagen,« fuhr Alain Montplet fort, »daß Sie die Volte geschlagen haben, und daß Sie ein Betrüger sind.«
Der Officier nahm eine Hand voll Karten und warf die Alain ins Gesicht.
»Gut,« sagte Alain, »ich habe in den Duellgesetzen des Monsieur Chateau-Villars gelesen, daß eine Berührung schon ein Schlag ist.
Ich werde genöthigt sein, nach Maisy zurückzukehren, aber ich glaube, daß ich den Makel nicht mit dorthin nehmen werde.«
Das Ereigniß hatte Aufsehen gemacht.
Ehe man sich trennte, wurde ein Zusammentreffen auf den folgenden Morgen um acht Uhr verabredet.
Alain, der von dem Officier gleichsam geschlagen worden war, hatte die Wahl der Waffen.
Er wählte die Pistolen.
Der Officier machte keine Einwendung dagegen – er galt selber für einen außerordentlich guten Schützen.
Alain wünschte sich in der Muette zu schlagen.
Er hatte eine Revanche gegen den Ort selber zu nehmen, wo er den ersten Aermel verloren hatte.
Dies wurde ihm auch bewilligt.
Es wurde verabredet, daß die Secundanten einfache Pistolen, die noch nie gebraucht worden, von dem Schießstande mitbringen sollten.
Ein Aufwärter von dort begleitete die Secundanten, um die Waffen zu laden.
Um acht Uhr war man auf dem Platze.
Als man die Pistolen untersuchte, fand man sie allen Bedingungen entsprechend.
Man bestimmte, daß die Gegner sich vierzig Schritte von einander aufstellen und auf einander losgehen sollten.
Jeder von ihnen sollte still stehen, nachdem er zehn Schritte zurückgelegt.
Die wahre Entfernung betrug also zwanzig Schritte.
Man weiß, daß bei einem Duell ein Schritt drei Fuß beträgt.
Die Duellanten wurden in der bestimmten Entfernung aufgestellt.
Als