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Der Frauenkrieg. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Der Frauenkrieg
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Nanon zuckte die Achseln und erwiederte: »Es ist abgemacht.«
»Nun, seht, ich fordere keinen Eid von Euch und Euer Wort genügt mir. Wir sagen also hundert Pistolen für die Person, die Euch in meinem Namen den Empfangsschein von Herrn von Canolles zustellt.«
»Ja; aber Ihr sprecht von einem Dritten: gedenkt Ihr nicht zufällig selbst zurückzukommen?«
»Wer weiß? Ein Geschäft ruft mich selbst in die Gegend von Paris.«
Nanon entschlüpfte unwillkürlich eine Bewegung der Freude.
»Oh! das ist nicht freundlich,« sprach Cauvignac lachend. »Doch gleichviel, liebe Schwester, ohne Groll.«
»Ohne Groll; aber zu Pferde.«
»So-gleich zu Pferde: laßt mir nur Zeit zum Steigbügeltrunke.«
Cauvignac goß in sein Glas den Rest der Flasche Chambertin, begrüßte seine Schwester mit einer Geberde voll Achtung, sprang zu Pferde und verschwand in einem Augenblick in einer Staubwolke.
VI
Der Mond begann sich zu erheben, als der Vicomte, gefolgt von dem treuen Pompée das Gasthaus des Meister Biscarros verließ und auf der Straße nach Paris forteilte.
Nach ungefähr einer Viertelstunde, während welcher sich der Vicomte ganz seinen Gedanken überließ und etwa anderthalb Lieues zurücklegte, wandte sich dieser gegen seinen Stallmeister um, welcher ernst drei Schritte hinter seinem Herrn ritt.
»Pompée,« fragte der junge Mann, »daß Du vielleicht meinen Handschuh von der rechten Hand?«
»Nicht, daß ich wüßte, gnädiger Herr,« antwortete Pompée .
»Was machst Du denn an Deinem Felleisen?«
»Ich sehe, ob es gut angebunden ist, und ziehe die Riemen fester, aus Furcht, es könnte klingen. Der Klang des Goldes bringt Unglück, gnädiger Herr, und veranlaßt besonders bei Nacht ein schlimmes Zusammentreffen.«
»Das ist wohl gethan, Pompée,« versetzte der Vicomte, »und ich sehe es gern, daß Du so sorgfältig und klug bist.«
»Das sind ganz natürliche Eigenschaften bei einem Soldaten, Herr Vicomte, Eigenschaften, welche sich vortrefflich mit dem Muthe vereinigen lassen. Da der Muth jedoch nicht Verwegenheit ist, so bedaure ich, offenherzig gestanden, daß Herr Richon uns nicht begleiten konnte; denn zwanzigtausend Franken sind besonders in so stürmischen Zeiten, wie die gegenwärtigen, schwer zu bewachen.«
»Was Du da sagst, ist sehr gescheit, Pompée antwortete der Vicomte, »und ich bin in jeder Beziehung Deiner Meinung.«
»Ich wage sogar zu behaupten,« fuhr Pompée in seiner Furcht durch die Billigung des Vicomte ermuthigt, fort, »daß es unklug ist, sich so preiszugeben, wie wir es thun. Reiten wir also neben einander, wenn es Euch gefällig ist, damit ich meine Muskete untersuchen kann.«
»Nun, Pompée?«
»Das Feuerrad ist in gutem Zustande, und wer uns anhalten wollte, könnte eine schlimme Viertelstunde durchzumachen haben. Oh! Oh! was seh’ ich dort?«
»Wo?«
»Vor uns, etwa ans hundert Schritte, gegen unserer Rechten. Schaut, in dieser Richtung.«
»Ich sehe etwas Weißes.«
»Oh! Oh!« sprach Pompée »Weißes; Lederwerk vielleicht. Auf meine Ehre, ich habe große Lust, die Hecke dort links zu benutzen; das heißt man in der Kriegssprache sich verschanzen. Verschanzen wir uns, Herr Vicomte.«
»Ist es Lederwerk, Pompée, so wird es von Soldaten des Königs getragen, und die Soldaten des Königs plündern die Vorüberziehenden nicht.«
»Laßt Euch nicht täuschen, Herr Vicomte. Man hört im Gegentheil nur von Straßenläufern sprechen, die sich einen Schild aus der Uniform Seiner Majestät machen, um tausend Niederträchtigkeiten zu begehen, von denen die einen immer verdammenswerter sind als die andern. Kürzlich erst hat man in Bordeaux zwei Chevauxlegers gerädert, welche . . . Ich glaube, ich erkenne die Uniform der Chevauxlegers, gnädiger Herr.«
»Die Uniform der Chevauxlegers ist blau, Pompée, und was wir sehen ist weiß.«
»Ja, aber oft ziehen sie eine Blouse über ihre Uniform an; das hatten die Elenden gethan, welche kürzlich in Bordeaux gerädert wurden. Diese dort gebärden sich gewaltig, wie es mir scheint; sie drohen; das ist ihre Taktik, Herr Vicomte; sie legen sich gewöhnlich am Wege in Hinterhalt und nöthigen, den Carabiner in der Faust, den Reisenden von ferne, seine Börse niederzuwerfen.«
»Aber, mein lieber Pompée,« sprach der Vicomte, der, obgleich selbst sehr erschrocken, doch seine Geistesgegenwart nicht verlor, »wenn sie von ferne mit ihrem Carabiner drohen, so thue dasselbe mit dem Deinigen.«
»Ja, aber sie sehen mich nicht,« erwiederte Pompée, »meine Kundgebung wäre also unnöthig.«
»Wenn sie Dich nicht sehen, so können sie Dir, wie es mir scheint, auch nicht drohen,« sprach der Vicomte.
»Ihr versteht durchaus nichts vom Kriege,« versetzte der Stallmeister in sehr übler Laune. »Es wird hier dasselbe geschehen, was mir in Corbie begegnet ist.«
»Hoffentlich nicht, denn, wenn ich mich recht erinnere, wurdest Du in Corbie verwundet.«
»Ja, und zwar furchtbar verwundet. Ich war bei Herrn von Cambes, einem verwegenen Mannes wir machten eine Nachtpatrouille um den Ort zu recognosciren, wo die Schlacht stattfinden sollte. Wir bemerken Lederwerk, ich fordere ihn auf, sich nicht durch unnöthige Tapferkeit einer Gefahr auszusetzen. Er ist halsstarrig und reitet gerade auf das Lederwerk zu. Ich drehe aus Zorn den Rücken. In diesem Augenblick kommt eine verfluchte Kugel . . . Vicomte, wir wollen klug sein!«
»Wir« wollen klug sein, Pompée, damit bin ich ganz einverstanden. Sie scheinen mir jedoch unbeweglich.«
»Sie riechen ihre Beute; wir wollen warten.«
Die Reisenden hatten zum Glück nicht lange zu warten. Nach einem Augenblick befreite sich der Mond von einer Wolke, deren Fransen er versilberte, und beleuchtete etwa fünfzig Schritte von den zwei Reisenden ein paar Hemden, welche mit ausgespannten Ärmeln hinter einer Hecke getrocknet wurden.
Das war das Lederwerk, welchen Pompée an seine unselige Patrouille bei Corbie erinnert hatte. Der Vicomte brach in ein Gelächter aus und gab seinem Pferde die Sporen. Pompée folgte ihm, rufend:
»Welch’ ein Glück, daß ich nicht meiner ersten Eingebung folgte! Ich wollte eine Kugel in dieser Richtung absenden, und hätte das Aussehen eines Don Quixote gehabt. Seht, Vicomte, wozu Klugheit und Kriegserfahrung nützen!«
Auf große Gemüthsbewegungen folgt immer eine Zeit der Ruhe. Nachdem die Reisenden an den Hemden vorüber waren, legten sie zwei Lieues in angenehmer Stimmung zurück. Das Wetter war herrlich; der Schatten fiel breit und schwarz wie Ebenholz von dem Gipfel eines Waldes herab, welcher eine von den Seiten des Weges begrenzte.
»Ich liebe den Mondschein durchaus nicht,« sagte Pompée. »Wird man von ferne erschaut, so läuft man stets Gefahr, unversehens überfallen zu werden. Ich habe oft von Kriegsleuten sagen hören, der Mond begünstige von zwei Menschen, die sich sehen, immer nur einen einzigen. Wir sind im vollen Lichte, Herr Vicomte, das ist unklug.«
»Nun, so laß’ uns im Schatten marschieren, Pompée.«
»Ja, aber wenn Menschen am Saume dieses Waldes im Hinterhalte lägen, so würden wir buchstäblich uns ihnen in den Rachen werfen. Im Felde nähert man sich nie einem Walde, den man nicht zuvor hat recognosciren lassen.«
»Leider fehlt es uns an einem Vortrabe zu diesem Behuf. Nennt man nicht so diejenigen, welche, den Wald recognosciren, mein braver Pompée?«
»Allerdings,« murmelte der Stallmeister; »dieser Teufel von einem Richon, warum ist er nicht mitgekommen? Wir hätten ihn als Vorhut abgeschickt, während wir selbst den Kern des Heeres gebildet haben würden.«
»Nun, Pompée, wozu entschließen wir uns? bleiben wir