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Das Horoscop. Александр Дюма
Читать онлайн.Название Das Horoscop
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
»Mich belästigen? Nie! Ueberdieß, mein Herr, bin ich der Meinung, daß die besten und vollständigsten Bekanntschaften bei Tisch erschlossen werden. Es ist sehr selten, daß ein Krug nicht drei Gläser Wein enthält, nicht wahr?«
»Allerdings, mein Herr, dieß ist sehr selten,« antwortete der Hugenotte, der sich sichtlich besann, wo wohl der Andere hinauswollte.
»Nun denn, so laßt uns mit jedem Glas Wein eine Gesundheit ausbringen. Gestaltet Ihr mir eine Gesundheit auf das Glas?«
»Ja wohl, mein Herr.«
»Wenn man sich dazu vereinigt hat aus Herzensgrund die Gesundheit dreier Männer auszubringen, so beweist Dieß, daß man von gleicher Gesinnung und von gleichen Grundsätzen ist.«
»Es ist etwas Wahres an dieser Bemerkung, mein Herr.«
»Etwas Wahres! etwas Wahres! Ihr sagt, es sei etwas Wahres daran. Beim Blute Gottes, mein Herr, es ist die reinste Wahrheit.«
Dann fügte er mit seinem einnehmendsten Lächeln hinzu:
»Um die Bekanntschaft anzufangen, mein Herr, und um die Aehnlichkeit unserer Ansichten ans Licht kommen zu lassen, erlaubt mir also als erste Gesundheit die des erlauchten Connetabels von Montmorency auszubringen.«
Der Edelmann, der bereits vertrauensvoll sein Glas erhoben und ein heiteres Gesicht angenommen hatte, wurde wieder ernsthaft und stellte sein Glas wieder auf den Tisch.
»Ihr werdet mich entschuldigen, mein Herr; aber bei diesem Mann kann ich Euch unmöglich Bescheid thun. Herr von Montmorency ist mein persönlicher Feind.«
»Euer persönlicher Feind?«.
»Soweit ein Mann in seiner Stellung der Feind eines Mannes in der meinigen, soweit der Große der Feind des Kleinen sein kann.«
»Euer persönlicher Feind in diesem Fall wird er von Stund an der meinige, um so mehr als ich offen gestanden, ihn ganz und gar nicht kenne und keine tiefe Zärtlichkeit gegen ihn empfinde. Schlechter Ruf: geizig, krittlich, ein Hurenjäger, läßt sich schlagen wie ein Einfaltspinsel, fangen wie ein Dummkopf. Wie zum Teufel konnte mir doch die Idee kommen Euch eine solche Gesundheit vorzuschlagen? Erlaubt mir daher, daß ich meine Revanche nehme und eine andere ausbringe. Auf den erlauchten Marschall von St. André!«
»So wahr ich lebe. Ihr habt kein Glück, Capitän,« antwortete der hugenottische Edelmann, indem er bei dem Namen St. André ganz dasselbe that was er bei dem Namen des Connetabels gethan hatte. »Ich trinke nicht auf die Gesundheit eines Mannes, den ich nicht achte, eines Mannes, der bereit ist für Ehren und Geld Alles zu thun, eines Mannes, der seine Frau und seine Tochter verkaufen würde, wie er sein Gewissen verkauft hat, wenn man ihm den gleichen Preis dafür böte.«
»Oh, oap de Diou!« Was sagt Ihr mir da?« rief der Gascogner, »wie sich wollte auf die Gesundheit eines solchen Mannes trinken. . . wo zum Teufel hattest Du denn Deinen Kopf, Capitän?« fuhr der Gascogner fort, indem er sich selbst eines Verweis ertheilte. »He, guter Freund, wenn Du Dir die Achtung der ehrlichen Leute bewahren willst, so darfst Du künftig keine solche Dummheiten mehr machen.«
Dann wandte er sieh wieder an den Hugenotten und sagte:
»Mein Herr, von diesem Augenblick an hege ich gegen den Marschall von St. André ganz dieselbe Verachtung wie Ihr. Da ich Euch nun nicht unter dem Eindruck des Irrthums lassen will, den ich begangen habe, so will ich eine dritte Gesundheit ausbringen, gegen die Ihr hoffentlich Nichts einzuwenden haben werdet.«
»Welche, Capitän?«
»Die Gesundheit des erlauchten Franz von Lothringen, Herzogs von Guise! – auf den Vertheidiger von Metz! auf den Sieger von Calais! auf den Rächer von St. Quentin und von Grävelingen! auf den Wiedergutmacher der Dummheiten des Connetabel von Montmorency und des Marschalls von St. André.«
»Capitän,« sagte der junge Mann erblassend, »Ihr habt kein Glück mit mir, denn ich habe ein Gelübde abgelegt.«
»Welches, mein Herr? Glaubet mit, daß ich, wenn ich zur Erfüllung desselben Etwas beitragen kann. . .«
»Ich habe geschworen daß Derjenige, dessen Gesundheit Ihr mir verschlaget, von meiner Hand sterben solle.«
»Ei zum Henker!« rief der Gascogner.
Der Hugenotte machte eine Bewegung, um aufzustehen.
»Wie?« rief der Gascogner. »Was macht Ihr da, mein Herr?«
»Mein Herr,« sagte der Hugenotte, »der Versuch ist gemacht; die drei Gesundheiten sind ausgebracht, und da wir, wie es scheint, über die Menschen nicht gleicher Ansicht sind, so steht zu befürchten, daß es noch schlimmer ausfallen wird, wenn wir an die Grundsätze kommen.«
»Ha, beim lebendigen Gott! man soll nicht sagen, mein Herr, daß Männer, die geschaffen sind. um sich zu verstehen, sich um Anderer willen überworfen haben, die sie nicht einmal kennen, denn ich kenne weder den Herzog von Guise, nach den Marschall von St. André, noch den Connetabel von Montmorency. Nehmen wir also an, ich habe die Unklugheit begangen die Gesundheit dreier großer Teufel aus der Hölle, des Satan, des Lucifer und der Aftaroth auszubringen; Ihr gebet mir bei der dritten Gesundheit zu verstehen, daß ich meine Seele verliere, und nun trete ich natürlich in aller Geschwindigkeit zurück— Ich stehe also noch immer auf dem Punkt, von dem ich ausgegangen bin, und da unsere Glaser voll sind, so laßt uns, auf wenns Euch gefällig ist, auf unsere beiderseitige Gesundheit trinken. Gott verleihe Euch lange und glorreiche Tage, mein Herr, Das ist es, was ich aus tiefstem Herzen von ihm erflehe!«
»Der Wunsch ist allzu höflich, als daß ich ihn nicht zurückgeben sollte, Capitän.«
»Und dießmal leerte der Angoumois sein Glas nach dem Beispiel des Capitäns, welcher dem seinigen bereits sein Recht angethan hatte.
»Nun wohl, es bleibt also dabei,« sagte der Gascogner mit der Zunge schnalzend, »und wir verstehen uns ganz vortrefflich;. vom heutigen Tag an also, mein Herr, könnt Ihr über mich als Euren ergebensten Freund verfügen.«
»Ich stelle mich auf gleiche Weise zu Eurer Verfügung, Capitän,« antwortete der Hugenotte mit seiner gewöhnlichen Höflichkeit.
»Ich meinerseits« fuhr der Gascogner fort, »will noch hinzufügen, mein Herr, daß ich nur auf eine Gelegenheit warte, Euch einen Dienst zu erweisen.«
»Ich gleichfalls,« antwortete der Angoumois.
»Aufrichtig, wein edler Herr?«
»Ganz aufrichtig, mein Capitän.«
»Nun wohl, diese Gelegenheit, die Ihr sucht, mir einen Dienst zu erweisen, habt Ihr, glaube ich, bereits gefunden.«
»Ists möglich. daß ich dieses Glück gehabt hätte?«
»Ja; beim Kreuze Gottes. ich wüßte mich sehr täuschen, wenn Ihr sie nicht unter der Hand hättet.«
»So sprecht.«
»Die Sache ist die, ich komme aus der Gascogne; ich habe das Schloß meiner Väter, wo ich zusehends und auf eine beklagenswerthe Art fetter wurde, verlassen. Mein Barbier hat mir tüchtige Bewegung anempfohlen, und ich komme nach Paris in der Absicht, mir welche zu machen. Es versteht sich von selbst, daß ich die Laufbahn der Waffen ergriffen habe. Solltet Ihr nicht im Angoumois irgend ein gutes Plätzchen wissen, das ein gascognischer Capitän ausfüllen könnte, vorausgesetzt daß man ihn nicht alte Weiber zur Unterhalten oder neue Stiefel zum Zerreißen gibt? Ich wage mir zu schmeichelt, wein Herr, daß ich in diesem Fall die Geschäfte, die man mir anvertrauen dürfte, auf eine vorteilhafte Art besorgen werde.«
»Ich möchte gern, Capitän,« antwortete der Angoumois; »aber unglücklicher Weise habe ich sehr jung weine Provinz verlassen und kenne Niemand dort.«
»Bei den Eingeweiden des heiligen Vaters, das ist sehr unglücklich, wein Herr, aber da fällt mir eben ein, mein edler Herr, vielleicht wüßtet Ihr irgend ein Plätzchen in einer andern Provinz; ich bestehe nicht gerade darauf ins Angoumois zu kommen, denn man versichert mich, daß dort die Fieber herrschen; oder vielleicht könntet Ihr mich irgend einem tugendhaften Herrn von hohem Geschlechte empfehlen. Wenn er auch nicht vollkommen tugendhaft