ТОП просматриваемых книг сайта:
La San Felice. Александр Дюма
Читать онлайн.Название La San Felice
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
Die Insel Malta
Das Erscheinen Nelsons in einem solchen Augenblick war bedeutsam.
Es war der böse Genius Frankreichs in eigener Person, welcher an den Verhandlungen des Cabinetsraths von Neapel theilnahm und mit der Allmacht eines Goldes Carolinens Lügen und Verrath unterstützte.
Alle Welt kannte Nelson, ausgenommen der General Mack, der, wie wir bereits bemerkt, erst während der Nacht angelangt war.
Die Königin ging auf ihn zu, faßte ihn bei der Hand und führte den künftigen Sieger von Civita Castellana dem Sieger von Abukir entgegen.
»Ich stelle, sagte sie, »den Helden des Landes dem Helden des Meeres vor.«
Nelson schien sich durch dieses Compliment nicht sehr geschmeichelt zu fühlen. Er war indessen in diesem Augenblick bei zu guter Laune, um sich durch einen Vergleich verletzt zu fühlen, obgleich derselbe ganz zu Gunsten seines Nebenbuhlers lautete. Er begrüßte Mack höflich, wendete sich dann zu dem König und sagte:
»Sire, ich fühle mich glücklich, Ihnen und Ihren Ministern melden zu können, daß ich von meiner Regierung die Vollmacht erhalten habe, mit Ihnen im Namen Englands jede Frage zu verhandeln, welche sich auf den Krieg mit Frankreich bezieht.«
Der König fühlte sich gefangen.
Caroline hatte ihn während seines Schlafes geknebelt, wie die Liliputer mit Gulliver thaten. Er mußte gute Miene zum bösen Spiele machen.
Dennoch versuchte er sich an den letzten Einwurf anzuklammern, der sich seinen Gedanken darbot.
»Sie haben gehört, Mylord, wovon die Rede ist, sagte er »und unser Finanzminister, welcher weiß, daß wir hier unter Freunden sind, und daß man vor seinen Freunden kein Geheimniß zu haben pflegt, hat uns offen gestanden, daß er kein Geld mehr in seinen Cassen hat. Ich äußerte daher, daß ohne Geld kein Krieg möglich sei.«
»Ew. Majestät haben dadurch, wie stets, tiefe Weisheit an den Tag gelegt,« antwortete Nelson. »Glücklicherweise aber habe ich hier Mr. Pitts Vollmacht, welche mich in den Stand jetzt, diesem Uebelstande abzuhelfen.«
Und Nelson legte auf die Berathungstafel eine Vollmacht, welche in folgenden Ausdrücken abgefaßt war:
»Lord Nelson, Baron von Nil, ist ermächtigt, bei seiner Ankunft in Neapel sich mit Sir William Hamilton, unserem Gesandten am Hofe beider Sicilien, zu verständigen, um unseren erhabenen Verbündeten, den König von Neapel, in allen Bedrängnissen zu unterstützen, in welche ein Krieg gegen die französische Republik ihn versetzen könnte.
Acton übersetzte diese Zeilen dem Könige, welcher den Cardinal zu sich rief, gleichsam um eine Verstärkung gegen den neuen Verbündeten der Königin zu haben.
»Und, Mylord, sagte Ferdinand, »Sie können wirklich, wie die Königin sagte, eine Summe zu unserer Verfügung stellen?«
»Ja, eine Million Pfund Sterling, sagte Nelson.
Der König wendete sich zu Ruffo, wie um ihn zu fragen, wie viel eine Million Pfund Sterling eigentlich sei.
Ruffo errieth die Frage.
»Es sind dies ungefähr fünf und eine halbe Million neapolitanische Ducaten,« antwortete er.
»Hm!« sagte der König.
»Diese Summe,« sagte Nelson, »ist nur eine erste Subsidie, um dem Bedürfnisse des Augenblickes zu begegnen.«
»Ehe Sie aber Ihre Regierung aufgefordert haben, uns diese Summe zu schicken, ehe Ihre Regierung dieselbe absendet, und ehe endlich das Geld in Neapel ankommt, kann ziemlich lange Zeit verstreichen. Wir stehen jetzt im Winteräquinoctium und ein Schiff braucht durchschnittlich zur Hin- und Rückreise vier bis sechs Wochen. Während dieser vier bis sechs Wochen werden die Franzosen vollends Zeit haben, in Neapel zu sein.«
Nelson wollte antworten, aber die Königin schnitt ihm das Wort ab.
»Ew. Majestät kann sich über diesen Punkt beruhigen,« sagte sie. »Die Franzosen sind jetzt nicht im Stande, Krieg mit uns anzufangen.«
»Aber mittlerweile, entgegnete Ferdinand, »haben sie uns denselben doch schon erklärt.«
»Wer hat ihn uns erklärt?«
»Der Gesandte der Republik. Man sollte meinen, ich sagte Ihnen damit etwas ganz Neues!«
Die Königin lächelte verächtlich.
»Der Bürger Garat hat sich übereilt,« sagte sie. »Er hätte noch eine Weile gewartet, oder seine Kriegserklärung nicht erlassen, wenn ihm die Lage des Generals Championnet in Rom bekannt gewesen wäre.«
»Und Sie kennen also diese Lage besser, als der Gesandte selbst, Madame?«
»Ich glaube es.«
»Sie stehen wohl mit dem Generalstabe des republikanischen Generals in Briefwechsel?«
»Auf Briefwechsel mit fremden Personen würde ich mich nicht verlassen, Sire.«
»Dann haben Sie wohl Ihre Nachrichten von dem General Championnet selbst?«
»Sehr richtig, und hier ist der Brief, welchen der Gesandte der Republik diesen Morgen erhalten haben würde, wenn er sich gestern Abends nicht so sehr beeilt hätte abzureisen.«
Mit diesen Worten zog die Königin den Brief hervor, welchen der Sbirre Pasquale de Simone am Abend vorher Salvato Palmieri abgenommen und dann in dem dunklen Zimmer der Königin zugestellt hatte. Die Königin zog den Brief aus dem Couvert und reichte ihn dem König.
Der König warf die Augen darauf.
»Das ist ja Französisch,« sagte er in demselben Tone, in welchem ein Anderer vielleicht gesagt hätte:
»Das ist ja Hebräisch.«
Dann gab er den Brief Ruffo, als ob er sich auf diesen allein verließe.
»Herr Cardinal, sagte er, »übersetzen Sie uns diesen Brief ins Italienische.«
Ruffo ergriff den Brief und las unter dem tiefsten Stillschweigen Folgendes:
»Bürger Gesandter!
»Erst seit einigen Tagen in Rom angelangt, halte ich es für meine Pflicht, den Zustand, in welchem die Armee, zu deren Commando ich berufen worden bin, sich befindet, zu Ihrer Kenntniß zu bringen, damit Sie das Benehmen, welches Sie einem treulosen Hof gegenüber einzuhalten haben, der, getrieben durch England, unsern ewigen Feind, nur den günstigen Augenblick erwartet, um uns den Krieg zu erklären, nach den Angaben richten können, die ich Ihnen machen werde.«
Bei den Worten »uns den Krieg zu erklären«, sahen die Königin und Nelson einander lachend an. Nelson verstand weder Französisch noch Italienisch, wahrscheinlich aber war ihm eine englische Uebersetzung dieses Briefes im Voraus mitgetheilt worden.
Ruffo fuhr, ohne dadurch in seinem Vorlesen unterbrochen zu werden, fort:
»Erstens besteht die Armee, die auf dem Papier mit fünfunddreißigtausend Mann angegeben steht, in der That und Wahrheit aus blos achttausend Mann, denen es an Schuhwerk, Kleidern und Brod fehlt und die seit drei Monaten keinen Heller Löhnung erhalten haben. Diese achttausend Mann haben blos einhundertundachtzigtausend Stück Patronen unter sich zu theilen, so daß also fünfzehn Schuß für den Mann kommen. Kein fester Platz ist auch nur mit Pulver hinreichend versehen und man ist in Civita Vecchia nicht im Stande gewesen, auf ein Seeräuberschiff zu schießen, welches sich der Küste genähert.«
»Da hören Sie, Sire,« sagte die Königin.
»Ja, ich höre, sagte der König. »Fahren Sie fort, Herr Cardinal.«
Der Cardinal hob wieder an:
»Wir haben nicht mehr als fünf Feldgeschütze und einen Park von vier Feuerschlünden. Unser Mangel an Flinten ist so groß, daß ich nicht im Stande gewesen bin, zwei Bataillone Freiwillige zu bewaffnen, welche ich gegen die Insurgenten zu verwenden gedachte, die uns von allen Seiten umzingeln.«
Die