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La San Felice. Александр Дюма
Читать онлайн.Название La San Felice
Год выпуска 0
isbn
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
Издательство Public Domain
»Da Ew. Majestät es befehlen, sagte Ruffo, sich verneigend.
Und er dictirte:
»Vielgeliebter Bruder, Cousin und Neffe, Bundesgeosse und Conföderierter!
»Ich muß Sie ohne Verzug von dem in Kenntniß setzen, was gestern Abend im Palaste des Gesandten von England geschehen. Lord Nelson hat auf der Rückkehr von Abukir in Neapel frischen Proviant eingenommen; Sir William Hamilton gab ihm ein Fest und der Bürger Garat, Gesandter der französischen Republik, benutzte diese Gelegenheit, um mir im Namen seiner Regierung den Krieg zu erklären.
»Lassen Sie mich daher durch denselben Courier, welchen ich Ihnen sende, wissen, von welcher Art Ihre Dispositionen für den bevorstehenden Krieg sind, und bestimmen Sie ganz besonders genau die Zeit, zu welcher Sie ins Feld zu rücken gedenken, da ich durchaus nichts Anderes thun will, als gleichzeitig mit Ihnen und in Uebereinstimmung mit Ihnen.
»Ich werde die Antwort Ew, Majestät erwarten, um mich in jeder Beziehung nach den Instructionen zu richten, welche Sie mir ertheiten werden.
»Da das Gegenwärtige keinen andern Zweck hat, so nenne ich mich, indem ich Ihnen alles mögliche Gedeihen wünsche,
»Ew. Majestät
»Uff!«, seufzte der König.
Und er richtete den Kopf empor, und sah den Cardinal fragend an.
»So ist es gut, Sire. Sie haben blos noch zu unterzeichnen.
Der König unterzeichnete seiner Gewohnheit gemäß: »Ferdinand B.«
»Wenn ich bedenke, fuhr der König fort, »daß ich ohne Ihre Hilfe mit dem Schreiben dieses Briefes die ganze Nacht zugebracht hätte! Ich danke Ihnen, mein lieber Cardinal, ich danke Ihnen.«
»Was suchen Sie, Majestät?« fragte Ruffo, welcher sah, daß der König unruhig umhersuchte.
»Ein Couvert.«
»Wir wollen eins machen,« sagte Ruffo.
»Das ist wieder etwas, was San Nicandro mich nicht gelehrt – Couverts machen! Allerdings, da er vergessen hatte, mich schreiben zu lehren, so mußte er die Kunst des Couvertmachens als überflüssig betrachten.«
»Erlauben Sie mir, Majestät?« fragte Ruffo.
»Wie, ob ich erlaube?«, sagte der König, indem er sich erhob. »Setzen Sie sich hierher, auf meinen Platz, mein lieber Cardinal.«
Der Cardinal setzte sich in den Sessel des Königs und falzte und schnitt mit großer Gewandtheit das Papier zurecht, welches dem königlichen Briefe zur Hülle dienen sollte.
Ferdinand sah ihm mit bewunderndem Blicke zu.
»Wollen Sie mir nun sagen, Majestät, wo Ihr Siegel ist?« fragte der Cardinal.
»Ich will es Ihnen geben, ich will es Ihnen geben; bleiben Sie sitzen,« sagte der König.
Der Brief ward zugesiegelt und der König schrieb dann die Adresse darauf Dann stützte er das Kinn auf die Hand und versank in Gedanken.
»Ich wage nicht zu fragen, Sire,« bemerkte Ruffo sich verneigend.
»Ich will,« sagte der König, immer noch in Gedanken versunken, »daß Niemand erfahre, daß ich diesen Brief an meinen Neffen geschrieben, ebensowenig als durch wen ich ihn abgesendet habe.«
»Dann, Sire,« sagte Ruffo lachend, »müssen Sie mich am Ausgange des Palastes ermorden lassen.«
»Sie, mein lieber Cardinal, sind für mich nicht Jemand. Sie sind ein zweites Ich.«
Ruffo verneigte sich.
»O, bedanken Sie sich nicht. Die Schmeichelei ist eben nicht groß.«
»Aber was sollen wir dann beginnen, Sire? Sie müssen doch Ferrari durch Jemand holen lassen.«
»Das ist es eben, worüber ich nachdenke.«
»Wenn ich wüßte, wo er ist, sagte Ruffo, »so würde ich ihn holen.«
»Ja, das würde ich auch thun, sagte der König.
»Sie sagten aber doch, er sei im Palast, Sire?«
»Da ist er allerdings, der Palast ist aber ein wenig groß. Doch, warten Sie! In der That, ich bin noch dümmer, als ich glaubte.«
Mit diesen Worten öffnete er die Thür seines Schlafzimmers und pfiff.
Ein großer Jagdhund sprang von dem Teppich, auf welchem er neben dem Bett seines Herrn gelegen, in die Höhe, setzte seine beiden Vorderpfoten dem König auf die mit Orden und Schnüren bedeckte Brust und begann ihm das Gesicht zu lecken – eine Beschäftigung, welche dem Herrn ebenso viel Vergnügen zu machen schien, als dem Hunde.
»Ferrari hat ihn aufgezogen,« sagte der König. »Er wird mir Ferrari sofort holen.«
Dann veränderte er die Stimme und sprach zu einem Hunde, als ob er mit einem Kinde gesprochen hätte:
»Wo ist denn der arme Ferrari, Jupiter? Wir wollen ihn suchen. Talliho! Talliho!«
Jupiter schien ihn vollkommen zu begreifen. Er that drei oder vier Sprünge durch das Zimmer, schnüffelte und stieß ein freudiges Gewinsel aus. Dann kratzte er an der Thür eines geheimen Ganges.
»Ah, wir werden ihn also wiedersehen, mein guter Hund,« sagte der König.
Und nachdem er an dem Armleuchter eine kleine Kerze entzündet, öffnete er die Thür des Ganges und sagte:
»Such, Jupiter, such.«
Der Cardinal folgte dem König zunächst, um ihn nicht allein zu lassen, dann aber auch aus Neugier.
Jupiter rannte bis an das äußerste Ende des Ganges und kratzte hier an einer zweiten Thür.
»Wir sind also auf dem rechten Wege, mein guter Jupiter?« fuhr der König fort.
Und er öffnete diese zweite Thür, wie er die erste geöffnet. Dieselbe führte in ein leeres Vorzimmer.
Jupiter lief auf eine Thür zu, welche der, durch welche er hereingekommen, entgegengesetzt war, und richtete sich an dieser Thür in die Höhe.
»Schön!« sagte der König; »schön!«
Dann wendete er sich zu Ruffo und sagte:
»Wir brennen vor Ungeduld, Cardinal.«
Und er öffnete auch diese dritte Thür.
Dieselbe führte nach einer kleinen Treppe.
Jupiter rannte dieselbe etwa zwanzig Stufen hinauf und begann dann wieder an einer Thür zu kratzen, indem er zugleich ein kurz abgebrochenes Gewinsel ausstieß.
»Zitto! zitto!« sagte der König.
Er öffnete hierauf auch diese vierte Thür, wie er die drei andern geöffnet. Diesmal jedoch war er am Ziel seiner Wanderung angelangt. Der Courier lag vollständig angekleidet und gestiefelt auf einem Feldbett.
»Ha!« rief der König, ganz stolz auf den Scharfsinn seines Hundes, wenn ich bedenke, daß nicht ein einziger meiner Minister, nicht einmal der der Polizei, das zu leisten vermocht hätte, was soeben mein Hund geleistet!«
Trotz der Luft, welche Jupiter verspürte, auf das Bett seines Pflegevaters Ferrari zu springen, gab der König ihm einen Wink mit der Hand, und der Hund hielt sich sofort hinter ihm.
Ferdinand ging stracks auf den Schläfer zu, und berührte ihn an der Schulter.
Wie leicht auch diese Berührung war, so weckte sie doch den Courier sofort. Er setzt sich auf, und sah sich mit dem scheuen Blicke eines Menschen um, welchen man aus seinem ersten Schlafe aufweckt. In der nächsten Secunde erkannte er den König, sprang von dem Feldbett herunter und stand steif mit an den Körper angedrückten Ellbogen da, um die Befehle seiner Majestät zu erwarten.
»Kannst Du abreisen?« fragte ihn der König.
»Ja, Sire,« antwortete Ferrari.
»Kannst