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werden. Der Namen „Leviathan“ kommt aus dem hebräischen und leitet sich von dem Wort „Lehitpatel“ (ltpthl) ab, was soviel wie „sich winden“, „sich schlängeln“ bedeutet. In der Mythologie ist es ein Seeungeheuer, welches „bildlich“ die Vernichtungskraft des Wassers veranschaulicht. Es ist eine Chimäre aus Krokodil, Schlange, Wal und natürlich Drache. Kurz gesagt: ein Wassersaurier, Ichthyosauria!

      Interessant ist die „Aussage“, dass der Leviathan von Gott zum Vergnügen geschaffen wurde bzw. als Spieltier. Gott spielte immer mit dem Leviathan, in den letzten drei Tagesstunden, nach dem er etwas die Tora studierte. (Talmud; Kapitel Avoda Zara). Ich kann nicht verstehen, dass solche „Beweisführungen“ bis heute überlebt haben. Gott baute sich ein Haustier, weil er spielen will! Ohne Worte! Der Grundgedanke des Leviathans kommt natürlich mal wieder aus dem Sumerischen, wo es die beiden Wesen Tiamat (Herrscherin des Salzwassers) und Apsu (Herrscher des Süßwassers) gab. Da es sehr mächtige mythologische Wesen waren – sie erschufen die Welt – ist es logisch, dass die Hebräer die Bilder übernommen haben. Energetisch gesehen tendiert die Schwingung sehr deutlich zur Energie Tiamats, welche dem Neumond bzw. der Furienthematik entspricht. Tiamat ist ein Prinzip, dass die verborgene Dunkelheit repräsentiert, doch auch das eigene versteckte Potenzial. Als Herrin der salzigen See ist sie Lebensspenderin und Lebensvernichterin. Es ist eine Kraft, die Dinge tilgt und schwinden lässt, wozu auch die eigenen Ängste und Unentschlossenheiten gehören.

      Dass aus einer solchen Energie ein Seemonster wurde, ist für mich schwer zu verstehen. Dennoch ist das Wesen „Leviathan“ ein Klassiker und taucht mal wieder in der Apokalypse auf. Letztlich wird der Leviathan auch vernichtet! Mal wird er wie ein „Fisch aus dem Wasser gezogen“, dann wird „ihm der Kopf zermalmt“ und ein drittes Mal muss der Leviathan (jedoch erst nach der Apokalypse bzw. nach Harmagedon) sich mit dem Wesen Behemoth messen. Behemoth spießt es mit den Hörnern auf und Leviathan vernichtet das Landungeheuer durch Schläge seiner Flossen. Wenn jemand mit dieser Energie arbeiten will, ist eine Zusammenarbeit mit Tiamat zu empfehlen, welche sich am einfachsten zu Neumond ergeben kann, wenn man die große Göttin anruft und seine Energiekanäle öffnet. Wer sich Tiamat/Leviathan vorher auf der Astralebene ansehen will, kann das folgende Sigill als Konzentrationshilfe nehmen.

      Das erste Bild des Leviathans (der Leviathan aus dem Garten der Gesundheit;. Straßburg: Mathia Apiario) ist von 1536, das zweite von 1865 (von Gustave Doré) und das dritte Bild ist Tiamat (als sumerisches Wandrelief). Sie weisen kaum Ähnlichkeiten auf!!!

      „Tiamat, Schlange, Abyss, Wasser“ (Tiamat, Schlange der Abgründe des Wassers)

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      Aschmodai/Asmodeus

      Kommen wir nun zu einem Prinzip, dass sehr viele Namen bzw. Schreibweisen hat, da es im griechischen, lateinischen und hebräischen Sprachgebrauch auftaucht. Asmodeus ist hierbei wohl die geläufigste Schreibweise, doch man könnte auch Aschmedai, Asmodis, Aeshma, Hasmoday, Aesmodaeva, Hschmodai, Aschmedaj, Aschmidai, Asmodäus, Asmodai, Asmodaios, Asmoday, Asmodee, Asmodeus, Asmodi, Chammadai, Sydonai oder Sydona sagen. Die Herkunft dieses Prinzips ist im persischen Raum (aus avestischer Sprache) zu suchen, wo das Prinzip „Aeshma“ einen Dämon des Zorns versinnbildlichte.

      In der Zeit 1200 v. Chr. – 400 v. Chr. wurde avestisch im altiranischen Raum (bzw. altpersisches Reich) gesprochen, wo der Dämon „entstand“ bzw. namentlich erwähnt wurde. Er wurde in die „Götterklasse“ der „Daevas“ (bzw. Dev oder Dew) eingeordnet. Es sind Wesen, die einen göttlichen Status haben, aber von den Menschen eher abgelehnt werden, da sie nicht zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden. Ferner werden sie gerne als Chimären oder Mensch-Tier-Wesen dargestellt, die auch rein energetisch einen Menschen „besetzen“ können. Im Laufe der Geschichte wurde sie dämonifiziert. Ihnen wurden der Beititel „Unheil bringende Geister“ gegeben, die Neid, Begierde, Lust, Trieb, Hass, Wut und Neid bei den Menschen auslösten. Das Wesen „Aeshma“ wird manchmal vom Wesen „Asmodeus“ unterschieden, mit der Begründung, dass Asmodeus ein eigenständiger Dämon des Judentums ist. Dass Geister, Götter, Dämonen und allgemein Prinzipien von Kulturen übernommen wurden und zeitlich nicht altern, wird wohl von vielen Autoren ignoriert. Rein energetisch gesehen sind die Prinzipien Aeshma und Asmodeus bzw. Aschmedaj identisch. Natürlich wurde der Name angeglichen und auch die wortwörtliche Bedeutung veränderte sich. Das Wort „Ashma“ soll im avestischen „Raserei“ bedeuten. Im hebräischen soll sich der Namen Aschmodai auf „Gebein“ beziehen, was jedoch Ezem (~c[) oder auch Azmuth (twmc[) heißt. Es ist eher möglich, dass das Wort Haschmadah (Vernichtung (hdmXh)) hier als Vorlage diente. Dass eine Vernichtung aus Wut, Hass, Neid, Begierde oder Lust entstehen kann, ist leicht nachzuvollziehen.

      Doch dem Wesen wurde, auch wenn es eine hitzige Energie ist, mit dem Stempel des Bösen Unrecht angetan. Asmodeus steht zwar bei den sieben Todsünden für die Wollust (die Begierde), doch er taucht in Grimorien auch als Lehrer auf, der Artefakte der Tugend gibt und die Arithmetik, Astronomie, Geometrie und alle Handwerke lehrt.

      Asmodeus (oder Abwandlungen dieser Bezeichnung) taucht seit gut 3000 Jahren immer wieder auf. So taucht er natürlich auch bei Salomon auf – hier ist er unter den 72 Genien zu finden. Da das Thema „Lust, Sex und Wollust“ immer ein sehr brisantes Thema war, verwundet es nicht, dass Asmodeus erst von Salomon versklavt wurde (durch seinen magischen Ring, der ihm von Erzengel Michael gegeben wurde), dann irgendwann für die Unzucht in Sodom und Gomorra verantwortlich war und es sogar in den Hexenhammer (Malleus Maleficarum) geschafft hat, wo es heißt, dass der Dämon der Hurerei und jeglicher Unfläterei Asmodeus heißt.

      Es ist wirklich schade, dass viele magische Autoren mit diesen Vorurteilen an manche Energien herantreten, welche dann natürlich auch die Filter der jeweiligen Magier bedienen. Wenn man will, kann man sich einmal mit Asmodeus verbinden. Er ist ein sehr guter Lehrer, der einem in den Thematiken der Selbsterkenntnis und der eigenen Schattenarbeit helfen kann. Da die Begierde und der Zorn große Schattenanteile im Menschen repräsentieren, ist er gerade für diese Thematiken ein perfekter Lehrer. Gleichzeitig ist Asmodeus ein Krieger, der jedoch eher für Diplomatie und Heilung steht.

      Er gehört zu einer Gruppe bzw. Klasse, die man am sinnigsten „lichtere Schatten“ nennt, da sie weder dem Licht, der Ordnung, dem Sephiroth, noch der Dunkelheit, dem Chaos, dem Qlippoth dienen. Sein Pendant ist das Wesen Ischariel, der Malachim der Qlippah Calpah.

      Ähnlich wie Ischariel ist Asmodeus ein mächtiges Wesen, dass man vielleicht am ehesten in die Wesensklasse der Genien setzen kann, wo er den Rang eines „Königs“ bekleidet (was energetisch mit den Erzengeln und den Malachim absolut vergleichbar ist).

      In seinen Arbeiten ist er sehr mystisch, diskret, geheimnisvoll, verschwiegen, verhüllt (meist in dunkler Robe, ohne deutlich das Gesicht zu sehen) und letztlich unerklärlich. Er ist anpassungsfähig und wissend, sodass seine Energie sehr wandelbar ist, ein Tanz zwischen Licht und Schatten. Gleichzeitig ist er ein Mentor, der den Magier in alle Geheimnisse einführen kann, die sich um die eigene Existenz und die der Menschheit drehen. Parallel hierzu hat er auch eine sehr spezielle Verbindung zum Logos der Erde (der Energie Gaia), sodass man mit seiner Hilfe ein sehr tiefes Naturverständnis entwickeln kann. Man kann mit der Hilfe von Asmodeus die Natur in ihrer Ganzheit (Licht und Schatten, Schöpfung und Vernichtung, Leben und Tod) erkennen und verstehen! Der Kupferstich bzw. die Abbildung stammt wieder aus dem Dictionnaire infernal.

      In der Goetia (kleiner Schlüssel Salomons oder Ars Goetia) ist Asmodeus als einer der Könige der 72 Genien aufgeführt (Nummer 32), doch ist sein Siegel nicht richtig. Wenn man mit dem abgedruckten Siegel

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