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dass er Dürre und Hungersnot in der trockenen Jahreszeit, und Heuschrecken in der Regenzeit bringt. Der Lebensverteidigungsaspekt des Pazuzus bezieht sich auf den „Schutz vor Krankheiten“. Statuen und Amulette von Pazuzu dienten vor allem dem Schutz von Gebäuden. Sie wurden an gut sichtbarer Stelle im Haus aufgehängt bzw. aufgestellt, wobei man in archäologischen Funden sehr deutlich belegen konnte, dass es um Wohnhäuser und den Wohnbereich im Palast ging. Dagegen wurden Abbilder von Pazuzu in Tempelanlagen so gut wie gar nicht gefunden. Doch nicht nur im direkten Wohnbereich wurden Statuen gefunden. Links und rechts neben der Eingangstür und gegenüber der Schlafzimmertür wurden auch Abbilder von Pazuzu angebracht. Doch nicht nur große Statuen und Amulette wurden getragen – die Menschen trugen kleine Köpfe von Pazuzu um den Hals oder an anderen Schmuckstücken (Armbänder, Stirnbänder etc.), die als persönliches Amulett Verwendung fanden. Die Verbindung zu Pazuzus Kopf war für die Mesopotamier elementar wichtig, da sie die Gegenstände praktisch immer trugen. Bei den ganzen Amuletten, Statuen, Talismane und Hausgötterfresken, wurde immer ein sehr einfacher „Heilungsdienst“ mit Pazuzu verknüpft. Man umgab sich regelrecht mit Darstellen von Pazuzu, die dazu dienten, die anderen Dämonen (bzw. Krankheiten) zu vertreiben. In Texten, die man als „Heilungsritual“ deklarieren kann, werden verschiedenen Möglichkeiten beschrieben, den „richtigen Gegenstand“ zu erstellen.

      Der Kopf Pazuzus sollte aus Erde von verschiedenen Orten (Tempel, Wohnhäuser, Wirtshäuser, Kreuzungen, besondere Orte in der Natur, Totenkultstätte etc.) hergestellt werden. Es wurden unterschiedlich viele Orte aufgeführt. Mal waren es 14 Orte, mal waren es 26 Orte. Je nach „Auftrag“ bzw. „Krankheit“ wurden verschiedene Orte aufgesucht. Auf den hergestellten Abbildern bzw. Darstellungen wurden Beschwörungen geschrieben, sodass hier sehr deutlich die Technik der Talismanmagie zu erkennen ist. Der Kranke musste die Abbilder tragen oder sie wurden direkt am Bett befestigt. Wenn dann die Krankheit bzw. der böse Dämon den Kopf des Pazuzus erblickte, bekam diese „Macht“ Angst und wollte sich dem Kranken nicht mehr nähren. Pazuzu hatte soviel Macht, dass er auch vor der Pest schützte, denn auch die Nennung bzw. der Klang seines Namens vertrieb andere Dämonen. Hierdurch ließ sich die Stärke des Pazuzus für die Zwecke der Menschen instrumentalisieren, wobei in den alten Texten sehr deutlich vor einer Beschwörung gewarnt wurde. Pazuzu ist eine Kraft, die erst den Magier prüft, ob dieser auch die Fähigkeit besitzt Pazuzu „mit erhobenen Haupt“ gegenüberzutreten und ihm „fest in die Augen zu blicken“.

      Pazuzu taucht auch im Necronomicon auf, wo er als übler Dämon geführt wird. Pazuzu wird im Necronomicon so beschrieben, dass er als „grinsender, dunkler Engel“ erscheint und Herr aller Seuchen ist. Er besitzt vier Flügel und verfaulende Genitalien, die schmerzen, wodurch er permanente Schmerzen hat und mit gefletschten Zähnen und heulend bzw. schreiend durch die Nacht und den Tag streift.

      Energetisch ist das Wesen Pazuzu wirklich nicht „einfach“ zu erreichen. Der energetische Ruf muss in recht hohe energetische Sphären dringen, die vergleichbar mit denen der Genien sind. Ein Treffen mit Pazuzu auf der astralen Ebene – ein neutraler Ort um sich gegenseitig kennenzulernen – zeigt deutlich, dass die Warnungen der alten Texte mit Sinn und Verstand ausgesprochen wurden. Pazuzu ist recht aggressiv und versucht gezielt in das Energiesystem des Menschen einzudringen – daher auch der Aspekt, dass Pazuzu nicht nur vor Krankheiten schützt, sondern diese auch bringt. Einfache Schutzmaßnahmen wie das Imaginieren einer Kugel etc. sind hier nicht ausreichend. Man kann sagen, dass es zu einem energetischen Schlagabtausch kommt – im wortwörtlichen Sinne. Es erinnert an philosophische Ideen verschiedener Kampfkünste, die besagen, dass man sein Gegenüber am besten im Kampf erkennt. Wenn man also mit Pazuzu arbeiten will, sollte man sich vorher darüber im Klaren sein, dass man sich selbst energetisch sehr gut kennen und schützen muss! Man sollte bei einer aktiven Beschwörung auch nicht unbedingt auf die Hilfe seiner „normalen Guides“ hoffen, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass vorher eine Art „Absprache“ zwischen Pazuzu und den eigenen Guides stattfindet, die besagt, dass es wichtig ist, dass der Praktizierende die Prüfung alleine bewältigt. Im Folgenden sind klassische Darstellungen von Pazuzu abgedruckt und ein Sigill, aus einer Grimorie. Ferner bilde ich ein Siegel ab, welches mir in einer der energetischen Arbeiten von Pazuzu gegeben wurde.

      „Pazuzu –Heilung, Sturm, Krankheit“ (Pazuzu, Bringer der Heilung im Sturm der Krankheit)

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      Lilith

      Kommen wir einmal zu einem „weiblichen“ Dämon. Die Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Dämonen ist typisch menschlich, hat aber letztlich im energetischen Sinn keine Relevanz, da Energien weder männlich noch weiblich sind. Allein die Bildsprache des magisch arbeitenden Menschen bestimmt, wie die Wesenheiten wahrgenommen werden.

      Lilith, eine akkadisch/sumerisch-jüdische Dämonin, wird im Talmud als erste Frau Adams erwähnt. Sie wurde wie Adam selbst aus Staub erschaffen und war ihm gleichwertig. Die Legende besagt, dass sie sich Adam beim Sex nicht unterordnen wollte. Sie wollte „aufhocken“, was aus Sicht Adams verboten war. So trennten sich die beiden und nach den Überlieferungen der hebräischen Mythologie trieben sowohl Lilith wie auch Adam mit Teufeln bzw. Teufelinnen Unzucht. Der „gute“ Adam trieb es im Übrigen 130 Jahre lang mit den Teufeln, bis Gott ihm Eva gab. Es heißt, dass aus den „Aktivitäten“ Adams und Liliths Schreckgeister und Dämonen aller Arten entstanden sind!

      Mit der Zeit wurde Lilith in der Mythologie zu einer Männer und Kinder mordenden Dämonin bzw. Succubus gemacht. Sie regiert sogar alle Succubi (weibliche Vampire, die ausschließlich energetisch agieren, denen aber sehr oft auch materielle Existenz zu geschrieben wird).

      Da sie Adam verließ, musste sie natürlich früher oder später wieder heiraten – diesmal Satan persönlich! Dazu wird behauptet, dass sie den schwangeren Frauen die ungeborenen Kinder aus den Leibern reißt. Um Schwangere zu schützen, wurden kabbalistische Formeln in die Ecken der jüdischen Geburtszimmer geschrieben.

      Lilith ist jedoch nicht ursprünglich in der hebräischen Mythologie beheimatet. Im Grunde kommt das Wesen Lilith aus dem sumerischen Pantheon, wurde aber in die babylonische Kultur integriert und weiter in die Welt der Hebräer exportiert.

      Im Alten Testament wird ein weiblicher Dämon des jüdischen Volksglaubens erwähnt, dessen Bezeichnung „die Nächtliche“ lautete. Doch Lilith hat etymologisch noch weitere Bedeutungen. So deutet die sumerische Silbe „Lil“, im Wort „Lillu“, auf den Vogel „Tölpel“ hin. Der Grund dieses Namens könnte sich darauf beziehen, dass große Seevögel (ein Tölpel kann bis zu 100cm groß werden und wiegt dann ca. 3,6 kg) sich nur unbeholfen auf Land fortbewegen konnten. Gleichzeitig ist die sumerische Silbe „Lil“ der „Wind“ und zeigt, dass die Göttin Lillu die Charakteristiken einer Luftgottheit besitzt. Eine eindeutige Übersetzung ist aber schwierig, da noch weitere Göttinnen des sumerischen Pantheon die Silbe „Lil“ besaßen. So werden die beiden Göttinnen Lilum und Leelluum als Göttinnen gesehen, die ein „nächtlicher Schutzwind“ sind. Daher kann man nur sagen, dass Luftwesen direkte Nachkommen von Mutter- und Schöpfungsgottheiten waren. So wird Lillu bzw. Lilith mit Bedeutungen wie „Windhauch“, „Hüterin des Windes“, „Tölpel“ oder „Nachtwind“ verbunden.

      Lilith (babylonisch Lilitu, sumerisch Lil Lu) hat jedoch nicht nur negative Aspekte. Ihr wurde die Eule zugeordnet, was auf einen Weisheitsaspekt deutet. Da die Eule meist Nachts aktiv ist und u. a. auch auf Bäumen sitzt, ist es nicht verwunderlich, dass Lilith, in der mittelalterlichen Mythologie, als ein lauerndes Gespenst beschrieben wird, das auf Bäumen hockt, von deren Zweigen Blut tropft.

      Psychologisch betrachtet stellt Lilith den weiblichen Archetypus der Furie bzw.

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