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Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Wunderzeichen, die es im Auftrag des Tieres tat; es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das mit dem Schwert erschlagen worden war und doch wieder zum Leben kam.

       Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, sodass es auch sprechen konnte und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Standbild des Tieres nicht anbeteten.

       Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen.

       Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.

       Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.

      So wurde der Job des Widersachers bzw. des juristischen Diabolo zu einem Weltenvernichter aufgebläht, der eine ganze Reihe von Engeln (33,3333 %) mit in die Tiefe riss!

      Es dauerte in der menschlichen Geschichte nicht lange, da bevölkerten die abgespaltenen Fürsten der Finsternis die Erde. Luzifer, Satan, Belial, Leviathan, Azazel, Beelzebub, Samael, Asmodeus, Ashtaroth, Abbadon, Amon, Baalberith (bzw. Baal) Behemoth etc.

      Es war eine regelrechte Erfolgsstory! Wie viele Bilder, Bücher oder Filme würde es nicht geben, wenn diese „nette Idee“ nicht solange überlebt hätte. Selbst Martin Luther, der den Teufel offensichtlich mit einem Tintenfass mal steinigen wollte, sagte sinngemäß, dass es ohne den Teufel und die drohende Verdammnis keinen Bedarf für Kirche und Christus geben würde.

      Also sind die Kräfte der Finsternis das Schmiermittel für viele religiöse Konzepte! Wenn man die literarischen „Kräfte der Finsternis“ untersuchen würde, wäre man jedoch schnell enttäuscht, dass diese nicht „so böse sind“, wie es ihnen nachgesagt wird! Sicher, das Wissen um Dämonen und Teufel ist genau so alt, wie das Wissen um die himmlischen Engel. Und selbstverständlich weiß man, dass beide zusammengehören und sich letztlich gegenseitig bedingen. Die schönen Vorstellungen, dass es die Zeit der Harmonie gab, wo alle Energien in der göttlichen Hierarchie – manche Quellen beschreiben es so, dass es sich ausschließlich um „materielle Energien“ handelt, also rein physische Wesen – Hand in Hand mit den Menschen, Engel, Dämonen und allen anderen Entitäten existieren, wird zwar blumig „Paradies“, „Reich des Lichtes“ oder auch „Traumzeit“ genannt, hat aber eher etwas mit menschlichen Vorstellungen zu tun, als mit „energetischer Realität“! Zwar gibt es in der menschlichen Geschichte immer wieder Mythen und Fabeln, wo Menschen und Tiere harmonisch zusammenlebten und auch die Götter stets huld- und gnadenvoll waren, doch sind dies monoidale Vorstellungen, die in einer dualen Existenz bedeutungslos sind. In der Dualität wird es immer Fraktionen geben, die sich gegenseitig „aufwiegen“ und gleichzeitig „bedingen“. Die Dualität muss zwangsläufig durch eine „schöpferische Freiheit“ einen stetigen Kreislauf erfahren, einen Kreislauf, sodass Leben und Tod sich abwechseln können. Es ist daher nicht ein Rückzug des Göttlichen, sondern ein gezieltes Ausleben der Göttlichkeit. Das Sein, die Quelle, erfährt sich selbst durch Spaltung. In der Kabbalah wird diese Idee als „Tsimtsoum“ bzw. „Simsum“ (~wcmc) bezeichnet, eine „Kontraktion“, eine „Verengung“, eine „Rücknahme“. Der Begriff basiert jedoch auf der Lehre des Kabbalisten Isaac Luria (1534-1572), der in dem Konzept der „Luruanic Kabbalah“ eine bzw. seine neue Lehre verbreiten wollte. Diese besagt, dass Gott in der Schöpfung sich irgendwann „zurückzog“, wodurch ein „konzeptioneller Raum“ entstand, der eine „Endlichkeit“ erhielt. Im Gegensatz zu anderen kabbalistischen Lehren wurde hier die Idee vertreten, dass der Schöpfungsakt durch eine gezielte „Verschleierung“ fortgesetzt wurde, wodurch sich die Dualität bildete! Es wurde so erklärt, dass dieser konzeptionelle Raum (der auch „leerer Raum“ genannt wurde) der Ort des freien Willens sei!

      Kabbalistisch ist hiermit die dritte Dimension gemeint, die oft als „Ha-Makom“ (~wqmh) bezeichnet wird, der leuchtende Platz/Ort oder auch „der Allgegenwärtige“ – Gott ist der Ort der Welt, aber die Welt ist nicht sein Ort! Dieses Paradoxon spiegelt einwenig die Beziehung zwischen Licht und Dunkelheit, Engel und Dämonen wieder. Es geht um eine göttliche Anwesenheit, die gleichzeitig eine göttliche Abwesenheit ist. Man kann es sich so vorstellen, dass die 3. Dimension ein Vakuum in der resultierenden Schöpfung des Seins ist, ein Vakuum, in dem Zugänge zu den vier geistigen Welten der Kabbalah (Assiah, Jezirah, Beriah und Aziluth) existieren. Das Vakuum ist aber letztlich das „ultimative physische Universum“. Die verschiedenen Energien, die das göttliche Licht bzw. die spirituelle Lebenskraft darstellt, erscheint in einer „progressiven Minderung“, d. h., je „dichter“ oder materieller die Energie wird, desto weiter ist das göttliche Licht (Ha‘Or (rwah)) entfernt! Die Entfernung bringt unzählige „Verdichtungen“ bzw. „Verschleierungen“ bzw. „Verengungen“ mit sich, sodass die spirituelle Lebenskraft komplett in einer Verhüllung existiert. Literarisch wurde dieses Konzept auch u. a. als Sündenfall betrachtet, da es natürlich göttliche Energien gab, die weiterhin ihren Dienst im Großen Werk, in der „verdichteten Energie“ bzw. in der „Verschleierung“ erfüllen mussten. Da das „göttliche Licht“ verschleiert war, konnten Energien entstehen, die der Mensch bzw. die Literatur mit Begriffen wie „Verdunkelung“, „Stolz“, „Aufstand“, „Egoismus“ oder „Egozentrismus“ beschreiben konnte. Das Prinzip Luzifer sollte dies alles verkörpern, da Luzifer der „Bringer bzw. der Träger des göttlichen Lichtes“ war. Durch die Abtrennung vom Licht bzw. durch den „Raum der progressiven Minderungen“ entwickelte sich gezielt eine Energie, die als Gegenkraft verstanden werden kann – einen Macht der Schatten bzw. die Schattenseite Gottes. Leider wird in diesem Zusammenhang immer noch Erzengel Luzifer genannt, obwohl es sich hierbei um die Malachim handelt bzw. um Sathyriel! Luzifer war zwar auch an der Erschaffung der progressiven Minderungen beteiligt, doch war es ein „Dienst der Liebe“, welcher zusammen mit Erzengel Michael vollführt wurde und in Bezug auf den bereits bestehenden Konflikt zwischen den Kräften der Ordnung, des Lichtes, der sephirothischen Seite – die Lonshin Olpirt (Mächte des Lichts auf henochisch) und den Kräften des Chaos, der Finsternis, der qlippothischen Seite - Lonshin Ors (Mächte der Finsternis auf henochisch), erfüllt werden musste. Es entstand ein „Ringen der Kräfte“, wodurch die „Selbstmeisterung“ jeder Energie das Ziel war. Diese Selbstmeisterung konnte nur aus den Rückverbindungen zwischen dem „Raum der progressiven Minderungen“ und dem „göttlichen Licht“ erfahren werden.

      Das Spiel dieser Mächte wurde in vielen Schriften und Filmen verarbeitet – auch klassische Exorzismusfilme gehören dazu, denn natürlich können beide Seiten einen engen energetischen Kontakt zu den Menschen herstellen!

      Wenn man so will, sind die Erzengel eine Gruppe von Wesen, die „die Alten“ oder „die Traditionellen“ sind. Sie wollen, dass man „die Spiele des Kosmos“ spielt und seinem Werken nachgeht. Die Malachim hingegen halten es eher wie Darwin. Nur die Stärksten werden überleben. Sie sind „die Neuen“ oder „die Rebellen“. Sie wollen, dass durch Konflikte, Antagonismen und Auseinandersetzungen die verborgenen Fähigkeiten schnell erweckt werden. Sie sind nicht für eine kontinuierliche kosmische Evolution wie die Erzengel, sie sind eher für Quantensprünge und für die Umsetzung des Gesetzes des Stärkeren! Dies mag verlockend klingen, da man selbst vielleicht ein rebellischer Typ ist, doch ist eine Zusammenarbeit mit den Malachim meist recht einseitig. Wenn man sich mit diesen Energien einlässt und eine Verbindung zustande kommt, wird man etwas „haben“ dass die Fraktion der Malachim „gebrauchen“ oder in irgendeiner Weise „verwenden“ kann – man besitzt einen gewissen Wert. Wenn man diesen Wert jedoch verliert, wird man auch die Malachim verlieren, d. h. ihre Unterstützung und ihren Schutz, was dann meistens von lebenszerstörenden Konsequenzen begleitet wird! Manchmal hat man noch nicht einmal die Wahl, ob man sich für die Erzengel oder die Malachim entscheidet. Manchmal entscheiden die Kräfte der jeweiligen Fraktion vorher!

      Dämonen und Hierarchien im Club

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