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deren Anwendung wird im Buch Der erfolgreiche Chartertörn (Anhang) beschrieben.

      5. Woher kommt die Wettervorhersage?

      Solange perfektes Segelwetter vorherrscht (soll heißen: einfach beherrschbares Segelwetter), denkt man vielleicht nicht viel an die Wettervorhersage für die nächsten Tage. Nach guter Seemannschaft gehört jedoch das tägliche Empfangen von 1-2 Wettervorhersagen mit dazu. Um dieses sicherstellen zu können, ist es hilfreich, verschiedene Empfangsmöglichkeiten für die Wettervorhersage zu recherchieren. Dabei ist es gut, unterschiedliche technische Übertragungswege (UKW/Mobilfunk/WLAN) zusammenzustellen. Wenn einer der Wege einmal nicht funktioniert, haben Sie so eine Alternative. Einige Beispiele:

      - Hafenmeister: In jedem Hafen verfügt der Hafenmeister über den aktuellen Wetterbericht mit Wettervorhersage.

      - Mobilfunk: Internet auf dem Handy oder Laptop, Webseiten oder Apps vorab recherchieren und auf dem Handy ausprobieren

      - WLAN: eher nur in Häfen verfügbar – teilweise kostenpflichtig

      - UKW-Funk: Funkkanäle können sich im Verlauf des Törns ändern. In welcher Sprache? Zu welcher Uhrzeit?

      - UKW-Radio: Welche Radiosender senden einen Seewetterbericht? In welcher Sprache? Zu welcher Uhrzeit?

      - SMS: Wetter-SMS-Dienste sind oft ein kostenloser Service der Charter-Agentur oder des Vercharterers.

      Vermerken Sie die Quellen auf den ersten Seiten zum Segeltörn in Ihrem Logbuch. Notieren Sie die täglichen Wetter-Informationen ebenfalls im Logbuch. So kann auch Ihr Co-Skipper problemlos auf die Quellen und die Wetter-Informationen zugreifen.

      

      6. (K)eine Woche Dosenfutter?

      Wann haben Sie das letzte Mal eine Woche lang Nudeln mit Ketchup gegessen oder sich nur von Konserven ernährt? Während eines Landurlaubs verwöhnen Sie sich bestimmt eher im hoteleigenen Restaurant und genießen die unterschiedlichen kulinarischen Angebote in Ihrem Urlaubsort?

      Auch oder gerade wenn Sie selbst nicht der beste Koch sind: Sie und Ihre Crew zusammen schaffen es bestimmt, dem einen oder anderen Restaurant Konkurrenz zu machen. Als Skipper haben Sie auch die Möglichkeit, Ihre Crew hier etwas zu fordern. Schließlich haben Sie ja für Ihre Crew jahrelang Segeln gelernt und Ihre Skipperfähigkeiten trainiert.

      Es ist, glaube ich, unverkennbar: mein Plädoyer für etwas Mühe beim kulinarischen Teil des Segelurlaubs.

      Wenn Sie nicht per Auto zum Schiff anreisen, können Sie den Proviantservice der Charterbasis nutzen oder per Taxi in einem lokalen Supermarkt einkaufen. Die Listen des Proviantservices können Sie oftmals auf der Internetseite des Vercharterers ausfüllen. Je nach Land erhalten Sie frisches Obst und Gemüse eher auf einem lokalen Markt (local people market) und nicht im Supermarkt. Fragen Sie einfach den Taxifahrer. Eine Musterproviantliste findet sich in den Checklisten für Segeltörns.

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      Improvisation in der Kombüse

      Frischen Fisch gibt’s in jedem Hafen – sei es direkt von Bord eines Fischerboots, im Geschäft oder selbst gefangen. Das spornt viele Landratten unter den Seglern an, in der Kombüse unter Deck kulinarische Meisterleistungen zu kreieren. Dampfgaren im improvisierten Bratschlauch aus Pergament oder Alufolie hält das Aroma an Bord.

       "Doppelklick auf's Foto"

      7. Segelkochbücher

      Kochbücher gibt es bekanntlich wie „Sand am Meer“ und in einer hohen Vielfalt. Eine spezielle Ausprägung sind Segelkochbücher. Sie enthalten ausgewählte Gerichte, die sich unter den üblichen Rahmenbedingungen an Bord einer Segelyacht zubereiten lassen. Dabei berücksichtigen sie regionale Zutaten, die in den unterschiedlichen Segelrevieren verfügbar sind. Außerdem werden die Rahmenbedingungen für die Proviantbeschaffung, Lagerung und Zubereitung an Bord erläutert.

      8. Sonnenbrillen und Caps über Bord!

      Auch, wenn es „nur“ auf die Ostsee oder das IJsselmeer geht – eine, besser zwei Sonnenbrillen dabei zu haben ist sehr hilfreich. Sie schützen einerseits vor Sonne, andererseits auch vor Regen, Gischt und Wind. Wenn Sie Nano-Spray aus dem Kfz-Zubehörhandel zur Hand haben, bleiben auf der Brille auch keine Tropfen kleben.

      Während meiner ersten Segeljahre sind etwa zwei Sonnenbrillen pro Saison über Bord oder zu Bruch gegangen. Diese Zahl wäre größer gewesen, hätte ich meine Sonnenbrillen nicht mit einem Brillenband gesichert.

      Vergleichbare Sicherungsmaßnahmen gelten für Caps, die man besser mit einem entsprechenden Klammerband an einem anderen Kleidungsstück befestigt. Die meisten Skipper fahren bekanntlich kein Kappe-über-Bord-Manöver.

      9. Sonnenschutz beim Segeln und Schnorcheln

      Dieser Tipp mag profan klingen, aber Sonnenbrand tut weh und kann den restlichen Urlaub verderben. Also diese Zeilen spendiert:

      - Auf See, auch auf einer wolkenverhangenen See in Nordeuropa, ist die UV-Strahlung stärker, als üblicherweise an unseren Arbeitsplätzen. Auch zu einem Segeltörn im Mai oder Oktober auf Ostsee oder IJsselmeer sollten Sie und Ihre Crew Sonnenschutz einpacken.

      - Im Süden steht Sonnenschutz sowieso ganz oben auf der Packliste. Ein besonders Augenmerk gilt hier dem Schnorcheln oder Schwimmen. Den Kopf im Wasser fühlt man sich eher geschützt. Das ist jedoch ein Trugschluss. Gerade die Nacken- und Rückenpartie ist beim Schnorcheln permanent der Sonne ausgesetzt. Abhilfe schafft hier das Tragen eines T-Shirts plus Sunblocker für die oberen Zentimeter.

      10. Warum Segelhandschuhe für jedes Crew-Mitglied?

      Auf meinen Segeltörns wünsche ich mir stets, dass alle Crew-Mitglieder – insbesondere die Segel-Neulinge – Segelhandschuhe zur Verfügung haben. Die Handschuhe sind nicht teuer und schützen die Hände beim Bedienen von Schoten und Fallen sowie beim Umgang mit Leinen. Ohne Segelhandschuhe kommt es auch bei sachgemäßer Handhabung des Laufenden Guts schnell zu schmerzhaften Abschürfungen und Brandblasen. Das gilt nach eigener Erfahrung nicht nur für die Crew-Mitglieder sondern auch für den Skipper.

      11. Warum Segelschuhe für jedes Crew-Mitglied?

      Mit ähnlich hohem Nutzen für jedes Crew-Mitglied bewerte ich Segelschuhe (am liebsten mit Messerschnittsohle). Gerade bei Nässe auf dem Deck, im Cockpit, unter Deck auf nassem Pantry-Boden oder auf einem regennassen Steg bieten Segelschuhe eine effektive Minimierung der Rutschgefahr. Bleibt noch zu erwähnen, dass ich bei den meisten Segeltörns zusätzlich Segelstiefel für Schlechtwetter dabei habe. Wenn das Schiff in Fahrt ist, empfehle ich meiner Crew, Schuhe zu tragen. Bei Windstärke 1 und Sonnenbaden gibt es je nach Rahmenbedingungen eine Ausnahme. Beschläge, Kanten und Ecken hingegen bieten rund um die Uhr und unabhängig vom Wetter Verletzungsrisiken für Zehen und Fußnägel (siehe Skippertipp 47: Nicht barfuss segeln).

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      Bilderbuchwetter

      So lieben wir Segler unseren Urlaub: blauer Himmel mit leichten Cumulus-Wölkchen, Sonnenschein und dreißig Grad. Die Hafenatmosphäre spiegelt die Kombination aus Luxus und Freiheit bis zum Horizont

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