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Einfach Los - Mit dem Rucksack durch Mittelamerika. Jan Richter
Читать онлайн.Название Einfach Los - Mit dem Rucksack durch Mittelamerika
Год выпуска 0
isbn 9783844261745
Автор произведения Jan Richter
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
Für euch nochmal kurz die Bilanz des Tages:
einen 350 m hohen Aussichtspunkt bestiegen Check
unterirdische Wasserfälle durchquert Check
unzähligen scharfkantigen, unter Wasser liegenden Steinen ausgewichen Check
über nur dürftig befestigte Leitern durch Felsspalten gequetscht Check
lebendig aus einer stockdusteren Höhle wieder herausgekommen und bei alldem keinen einzigen Kratzer abbekommen Check
Ihr seht, das ist eigentlich schon eine Meisterleistung an sich. Einen Pokal bekam ich dafür aber leider keinen, da ich es an diesem Tag doch tatsächlich noch schaffen sollte, mir das Bein aufzuschlagen. Es hat mich nämlich auf der klitschnassen Treppe runter zum Hostel gelegt. Dabei zerstörte ich das Geländer und mähte einen kleinen Baum um, der daneben stand. Fette Schürfwunden am Arm und am Bein waren die Folge! So hatte ich also doch noch den ungewollten Beweis, wirklich dagewesen zu sein. Am nächsten Tag ging es früh um 8 Uhr wieder zurück in Richtung Antigua. Diesmal war es hell und wir konnten sehen, wo wir in der Freitagnacht im Dunkeln mit einer Affengeschwindigkeit entlang gerast waren: halbabgerutschte Wege, neben denen es mal eben 100 oder 200 Meter tief nach unten ging! Gut, dass wir das nachts nicht sehen konnten!!!
TipPs und Hinweise
Den Ausflug in einem Reisebüro eures Vertrauens buchen bzw. beim Hostel, da es praktisch unmöglich ist, auf eigene Faust nach Semuc Champey zu gelangen.
Wenn eine Fahrzeit angegeben wird, muss man in Guatemala grundsätzlich davon ausgehen, dass es fast doppelt so lange dauern wird.
Der Sitz vorne in der Mitte des Vans ist höchstens den eventuell in den Gang des Vans gestellten Mini-Holzhöckerchen vorzuziehen. Ansonsten ist es wohl besser die Knie einzuziehen als einen Schaltknüppel zwischen den Beinen zu haben
Beim Schwimmen im Wasser die Füße nur nach oben und unten bewegen, um sich nicht an den Steinen zu verletzen.
Wasser-/Tauchschuhe mitnehmen, falls ihr welche habt, bzw. ein zweites Paar Turnschuhe.
Wer unter extremer Platzangst leidet, lässt das Ganze lieber gleich sein.
Das Hostel El Portal kann ich im Nachhinein nur empfehlen. Wie gesagt, nur 10 Dollar mehr und man kann direkt am Fluss in unmittelbarer Umgebung der Wasserterrassen übernachten.
Eine 2. Badehose mitnehmen, falls eine in der Höhle oder beim Umherrutschen auf den Terrassen kaputt geht.
Im Wasser biologisch abbaubare Sonnencreme nicht vergessen!!!
Schnorcheln in Akumal mit Schildkrötengarantie; in der Bucht sind immer Schildkröten da und auch zum Baden und Sonne tanken ist der Strand ideal, da durch das vorgelagerte Riff kaum Wellengang herrscht und er nur am Sonntag so voll wie die Stadtstrände in Cancun und Playa wird.
Wasserfeste Taschenlampe!!!
Einen Extratag einplanen, wenn man auch noch etwas Entspannung am Fluss genießen bzw. zu Fuß den Urwald erkunden möchte.
Wer von Antigua nach Tikal möchte, kann hier einen Stopp einlegen, da es bereits auf halbem Weg liegt.
Regensachen sollte man in ganz Guatemala ständig parat haben. Die Regenschauer sind zwar meist nur kurz aber sehr heftig.
Zu empfehlen ist auch ein Mindestmaß an Sportlichkeit. (Wenn man zu McDonalds und zurück noch auf den eigenen Beinen laufen kann, sollte das reichen! ).
Wanderung auf den Pacaya
Die Wanderung auf den Pacaya war weniger spannend, als es die Versprechungen im Vorfeld vermuten ließen.
Die Versprechungen:
Aktiver Vulkan mit über 2.500 m Höhe
Kratersee in einem erloschenen ehemaligen Krater des Pacaya
wunderschöne Aussicht auf die Vulkane Agua, Fuego und Acatenango
Steine so heiß, dass man besser Schuhe mit dicker Sohle anziehen sollte.
Die Fakten:
Zum einen hatten wir eine ziemlich bescheidene Sicht am Nachmittag. Hinterher sagte man uns, dass man doch lieber am Vormittag gehen sollte, da sei die Sicht generell besser. Somit fiel der Ausblick auf die Nachbarvulkane schon mal flach. Dafür erzeugten die Wolken rund um den Vulkan eine dermaßen düstere Stimmung, wie sie sich jeder Horrorfilmregisseur nur wünschen könnte.
Durch die schlechte Sicht war aber auch der Kratersee, der Lago de Amatitlán, nur eingeschränkt zu sehen.
Ja… und dann waren ja da noch die heißen Steine. Das HIGHLIGHT. Na ja, nur so viel: Als es langsam dunkel wurde, war es schweinekalt da oben! Die einzigen warmen Stellen waren zwei kleine Löcher im Boden, aus denen angenehm warme Luft kam! Dort konnte man auch reinsteigen. Das habe ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Wer kann schon von sich behaupten, einmal IN einem aktiven Vulkan gesessen zu haben. Unser Reiseführer meinte, dass bis vor drei Jahren noch täglich Lavaströme den Hang heruntergeflossen sind und damals die Steine auch wirklich so heiß waren. Man wusste nie genau, wo genau in der Nacht die Lava langgeflossen war. Da soll es schon mal vorgekommen sein, dass die eine oder andere Sohle geschmolzen ist.
Ganz nach oben auf die Spitze darf man heute nur noch mit Sondergenehmigung, da die Seismologen damit rechnen, dass der Vulkan demnächst wieder Lava spucken könnte. Der Aufstieg bis knapp unter die letzte