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       Der neue Weinschlauch

      Viele, die sich bis dahin über diese Botschaft gefreut haben, mögen nicht bereit sein, den Preis zu bezahlen, um auch den neuen Weinschlauch zu haben. Aber Jesus sagte: „Neuen Wein soll man in neue Schläuche füllen“ (Lukas 5,38). An diesem Punkt wird unser Gehorsam auf die Probe gestellt.

      Um diesen neuen Wein zu erlangen, müssen wir gegen Sünde ankämpfen. Aber um den neuen Weinschlauch zu erhalten, müssen wir gegen religiöse Traditionen ankämpfen, die das Wort Gottes außer Kraft gesetzt haben. Es ist für viele Menschen sehr viel schwieriger, sich von menschlichen Traditionen als von Sünde loszusagen! Aber nur „Gewalttätige“ [Menschen, die mit ganzer Entschiedenheit danach trachten], werden das Reich Gottes besitzen (Matthäus 11,12). Religiöse Traditionen können ohne gewaltsame Behandlung nicht beseitigt werden.

      Jesus wurde nicht gekreuzigt, weil er gegen die Sünde, sondern weil er gegen religiöse Traditionen predigte, die Gottes Wort unter den Juden ersetzt hatten (Markus 7,1-13). Er legte die Heuchelei der religiösen Führer bloß, die Leere ihrer religiösen Traditionen und trieb diejenigen aus dem Tempel hinaus, die im Namen der Religion Geld machten. Sein Eifer, Gottes Haus zu reinigen war das, was die religiösen Führer wütend machte, sodass sie seine Kreuzigung forderten.

      Es ist unwahrscheinlich, dass Menschen unsere Kreuzigung fordern werden, weil wir eine Botschaft der „Gebrochenheit“ und den neuen Wein predigen. Aber wenn du entschlossen bist und weitergehst und den ganzen Ratschluss Gottes verkündigst, dass der neue Wein jetzt in neue Weinschläuche gefüllt werden muss, kannst du den Zorn der religiösen Hierarchie in jeder einzelnen Glaubensgemeinschaft, die es in der Christenheit gibt, erwarten.

      Warum sagte Jesus, dass der neue Wein nicht in den alten Weinschlauch gefüllt werden kann? Weil sich der alte Weinschlauch nicht mehr weiter dehnen konnte und daher zerbersten würde. Der alte Weinschlauch war einst nützlich – um den alten Wein zu transportieren –, aber er hat für den neuen Wein keinen Nutzen mehr.

      Das jüdische religiöse System – der alte Weinschlauch – war einst von Gott durch Mose bestimmt, um den alten Wein aufzunehmen. Aber nachdem Jesus gekommen und einen neuen Bund aufgerichtet hatte, wurde ein neuer Weinschlauch benötigt. Der alte musste weichen. Jesus sagte, dass das alte Kleid nicht einmal mit einem neuen aufgeflickten Lappen ausgebessert werden konnte! Das würde das Kleid zerreißen (Lukas 5,36-37).

      Da wir Christen sind, mögen wir denken, dass wir den alten jüdischen Weinschlauch loswurden und dass wir jetzt einen neuen Weinschlauch in Form der christlichen Gemeinde haben. Aber wenn du dir sorgfältig das anschaust, was du deine christliche Gemeinde nennst, magst du überrascht sein, darin eine Reihe von alttestamentlichen Merkmalen zu finden.

      Betrachte nur drei Beispiele, obwohl es noch viele andere gibt.

      Erstens hatten die Juden einen besonderen Stamm (die Leviten), die Priester waren und die gesamte religiöse Arbeit verrichteten. Nicht alle Juden konnten Priester sein. Unter dem neuen Bund sind jedoch alle Gläubigen Priester (1. Petrus 2,5; Offenbarung 1,6). Obwohl dies eine Wahrheit ist, die von den meisten Christen theoretisch akzeptiert wird, wird sie in Wirklichkeit von sehr wenigen praktiziert. Fast jede Gruppe von Christen hat ihren „Priester“ oder „Pastor“ oder „Diener Gottes“ oder „Vollzeitarbeiter“, die genau wie die Leviten von einst den Gottesdienst von Gottes Volk leiten. Nur diese „Leviten“ können Neubekehrte taufen und das Abendmahl leiten. Diese „Leviten“ werden von Gottes Volk durch die Abgabe des Zehnten unterstützt. In den Versammlungen dominieren diese „Leviten“ die Show und bieten dem „Leib“ keine Gelegenheit zum Dienst. Eine „Ein-Redner-Show“ ist ein Teil des alten Weinschlauchs. Unter dem neuen Bund kann jeder Gläubige vom neuen Wein trinken, mit dem Heiligen Geist gesalbt werden und die Gaben des Geistes haben. Zwei oder drei Propheten sollen die Versammlung beginnen, ein oder zwei Personen können in Zungen reden (wobei jede ausgelegt wird), und jeder Gläubige ist frei, in der Versammlung prophetisch zu reden und die Gemeinde zu erbauen. Das ist der neue Weinschlauch (1. Korinther 14,26-31). Der neue Wein wird in 1. Korinther 13 beschrieben – das Leben der Liebe. Der neue Weinschlauch ist in 1. Korinther 12 und 14 beschrieben. Aber wie viele Gläubige möchten die Dinge auf Gottes Weise tun? Leider sehr wenige! Die meisten sind mit dem alten Weinschlauch und ihren bezahlten „Leviten“ zufrieden.

      Zweitens hatten die Juden ihre Propheten, die für sie in verschiedenen Angelegenheiten Gottes Willen herausfanden – da die Propheten allein den Geist Gottes hatten. Aber unter dem neuen Bund haben die Propheten eine ganz andere Funktion – sie sollen den Leib Christi erbauen (Epheser 4,11-12). Da jetzt alle Christen den Heiligen Geist empfangen können, müssen sie nicht zu irgendeinem Propheten gehen, um Gottes Willen für sie herauszufinden (Hebräer 8,11; 1. Johannes 2,27). Doch viele Gläubige leben immer noch im alten Weinschlauch, indem sie zu irgendeinem Mann Gottes gehen, um herauszufinden, was sie tun sollten, wen sie heiraten sollten usw.

      Drittens waren die Juden eine große Gemeinde von Menschen, die über eine weite Gegend verstreut waren, die aber ein zentrales Hauptquartier in Jerusalem und einen irdischen Hohepriester als ihren Führer hatten. Unter dem neuen Bund ist Jesus allein unser Hohepriester und das einzige Hauptquartier, das wir haben, ist der Thron Gottes. Die Juden hatten einen Leuchter mit sieben Armen, die sich aus dem zentralem Schaft verzweigten (2. Mose 25,31-32). Das war der alte Weinschlauch.

      Unter dem neuen Bund ist jede örtliche Gemeinde ein separater Leuchter – ohne Arme. Man sieht dies deutlich in Offenbarung 1,12.20, wo die sieben örtlichen Gemeinden in Kleinasien durch sieben separate Leuchter dargestellt werden – anders als der jüdische Leuchter. Jesus, das Haupt der Gemeinden, wandelt inmitten der Leuchter. Es gab zu der Zeit keinen irdischen Papst oder Generalsuperintendenten oder Präsidenten irgendeiner Glaubensgemeinschaft. Es gab auch keinen Hauptältesten irgendwo auf der Erde, der die endgültige Entscheidung in einer Angelegenheit traf. Jede örtliche Gemeinde wurde von örtlichen Ältesten geleitet. Diese Ältesten sind direkt dem Herrn als ihrem Haupt verantwortlich. Aber wir sehen heute eine Menge von Christen um uns herum, die in einem glaubensgemeinschaftlichen System sind (dem alten Weinschlauch), ob dieses nun einen Namen hat oder nicht – denn es gibt einige Gruppen, die behaupten, keine Denomination zu sein, die trotzdem all die Merkmale einer Glaubensgemeinschaft haben. All das ist der alte Weinschlauch.

      Gott hat den neuen Weinschlauch der örtlichen Gemeinde dazu bestimmt, die Verbreitung von Korruption zu verhindern. Wenn die sieben Gemeinden in Kleinasien alle als Zweige miteinander verbunden gewesen wären, dann hätten sich die korrupten Lehren von Bileam, der Nikolaiten und die falschen Prophetien Isebels (Offenbarung 2,14-15.20) auf alle sieben Gemeinden ausgebreitet. Aber da sie alle separate Leuchter waren, konnten sich die zwei Gemeinden in Smyrna und Philadelphia rein bewahren. Werde daher den alten Weinschlauch des Denominationalismus los, wenn du deine Gemeinde reinhalten möchtest.

      Möge der Herr viele Menschen in unserem Lande erwecken, die bereit sind, den Traditionen von Menschen Gewalt anzutun (Matthäus 11,12), die so viele in Gefangenschaft halten; und die den Leib Christi an jedem Ort bauen werden.

      2. Gott braucht Männer

      Gott braucht heute Männer –

       Männer, die vor seinem Angesicht stehen und täglich seine Stimme hören;

       Männer, die außer für Gott selbst für niemanden und nichts Verlangen in ihrem Herzen tragen;

       Männer, die Gott so fürchten, dass sie Sünde in jeder Form hassen, aber die Wahrheit und Gerechtigkeit auf all ihren Wegen lieben;

       Männer, die Wut und sexuelle Gedanken überwinden und die lieber sterben würden als in Gedanken oder Verhalten zu sündigen;

       Männer, deren täglicher Lebensstil dadurch geprägt ist, ihr Kreuz auf sich zu nehmen und sich nach Vollkommenheit auszustrecken, und die mit Furcht und Zittern beständig ihre Rettung verwirklichen;

       Männer, erfüllt vom Heiligen Geist, die so sehr in der Liebe verwurzelt und gegründet sind, dass nichts sie

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