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      Ralf Lothar Knop

      Juma

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Augustinus

       Feuerbach

       Ranke-Heinemann

       Schopenhauer

       Biko

       Archetypen

       Reich

       Kierkegaard

       Meister Eckhart

       Lenin

       Glaube, Liebe, Hoffnung, Erkenntnis

       Zarathustra

       Der Gottesstaat

       Heiliger Frühschoppen Erster Tag

       Heiliger Frühschoppen Zweiter Tag

       Heiliger Frühschoppen Dritter Tag

       Vorspiel

       Die sieben Siegel

       Die sieben Posaunen

       Die sieben Schalen

       Die Hure Babylon

       Impressum neobooks

      Augustinus

      Ralf Lothar Knop

      Juma

      Fiktion

      Alle Ereignisse und Personen in diesem Roman sind völlig frei erfunden. Irgendwelche Ähnlichkeiten mit verstorbenen oder lebenden Personen sind rein zufällig und beabsichtigt.

      Für meine Brüder Günter und Herbert

      Karl ging bereits seit zwei Jahren zu Carl zur Psychotherapie, ohne dass irgendeine Besserung zu beobachten wäre. Woche für Woche spielte sich dieselbe Begrüßungszeremonie ab.

      „Guten Tag Herr Marx, bitte kommen Sie herein und nehmen Sie Platz.“

      „Bitte unterlassen Sie den Unsinn, Herr Jung, mein Name ist Augustinus von Hippo Regius. Sie dürfen mich Augustinus nennen.“

      „Selbstverständlich. Bitte entschuldigen Sie, Herr Augustinus, ich habe so ein fürchterlich schlechtes Namensgedächtnis. Ist es richtig, dass Sie am fünften Mai 1818 in Trier geboren wurden?“

      „Na, mein lieber Jung, heute sind Sie aber wirklich mal wieder vollkommen verwirrt. Ich wurde am dreizehnten November 354 in Tagaste geboren.“

      Carl war diese Zeremonie sehr wichtig, weil er auf diese Weise feststellen wollte, ob es irgendein Anzeichen von Verbesserung oder auch nur die kleinste Veränderung gab. Als nächstes versuchte er Karls Geist durch dessen eigene Theorien aus der Dämmerung wieder hervor zu holen. An diesem Tag wollte er sich mit ihm über seine Einstellung zur Ehe, über den Menschen im Allgemeinen und über die Dreifaltigkeit unterhalten.

      „Herr Augustinus, können Sie mir sagen, was Sie damit meinten, als Sie schrieben, dass „mit Aufhebung der jetzigen Produktionsverhältnisse auch die aus ihnen hervorgehende Weibergemeinschaft, d. h. die offizielle und nichtoffizielle Prostitution, verschwindet“. Soll das etwa heißen, dass Sie Ehefrauen für Prostituierte halten?“

      „Einen solchen Unsinn habe ich natürlich niemals geschrieben, mein lieber Jung, Sie müssen sich wirklich besser vorbereiten. Ich habe vielmehr sehr deutlich ausgeführt, dass die Begierlichkeit des Fleisches allen sinnlichen Freuungen und Genüssen zugrunde liegt und dass sie deren Knechten nur Verderben bringt, genauso wie die Begierlichkeit der Augen und die Hoffart. Schon als kleines Kind habe ich gesündigt, denn noch bevor ich sprechen und laufen konnte gierte ich plärrend nach den Brüsten und mit bitterbösem Blick schaute ich auf meinen Milchbruder hin, trotz reichem Fluss und Überfluss des Milchquells habe ich den andern Bedürftigen nicht als Genossen geduldet. Später habe ich dann unter den Stachelstößen der Begierden die Fuhre meines Elends gezogen und im Ziehen immer noch gehäuft.“

      „In Ihrem „Manifest der Kommunistischen Partei“ sprechen Sie nicht von Genossen, sondern vom modernen Arbeiter und Sie führen dort aus, dass die Bourgeoisie nicht nur die Waffen geschmiedet habe, die ihr den Tod bringen, sondern sie habe auch die Männer gezeugt, die diese Waffen führen werden – die modernen Arbeiter, die Proletarier.“

      „Mein lieber Jung, ich habe Ihnen doch schon zig mal erklärt, dass der Ursprung des Bösen allein im freien Willen des Menschen besteht und nur durch das Licht der Seele können wir an Weisheit (sapientia) und Glückseligkeit (beatitudo) teilhaben. Nur durch Erkenntnis und Liebe erlangen wir die Teilhabe an Weisheit und Glückseligkeit.“

      „In Ihrem Werk „Das Kapital“ haben Sie behauptet, dass alle Geheimnisse in der trinitarischen Formel „Kapital – Zins, Boden – Grundrente, Arbeit – Arbeitslohn einbegriffen seien und Sie haben dies die Dreieinigkeit genannt.“

      „Das ist ja heute mal wieder kaum auszuhalten. Sie haben zwar Recht, dass ich mich auch über die Dreieinigkeit geäußert habe, aber in völlig anderer Weise: da hätten wir den Vater, den Urgrund der Weisheit, und aus ihm gezeugt und ihm gleich und gleichewig den Sohn und schließlich finden wir den Geist, der über den Wassern schwebte. Ich zitiere aus meinen Bekenntnissen: ‚da ist sie, die Dreifaltigkeit, mein Gott: Vater und Sohn und Heiliger Geist, Ein Schöpfer der Schöpfung allgesamt.‘“

      „Ich möchte auf ein letztes Problem zu sprechen kommen. In Ihrem „Manifest“ behaupten Sie, dass der Mensch „allen selbständigen Charakter“ verloren habe und dass sich seine Kosten „fast nur auf die Lebensmittel, die er zu seinem Unterhalt und zur Fortpflanzung seiner Race bedarf“, beschränken. Sind Sie immer noch der Meinung?“

      „Na, mein lieber Jung, Sie machen es sich heute aber sehr einfach. Glauben Sie wirklich, dass ich auf so plumpe Fragen hereinfalle? Ich habe weder ‚Das Kapital‘ noch das ‚Manifest‘ geschrieben. Ja ich habe mich auch über den Menschen geäußert, ich darf mal wieder zitieren:

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