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wollten beide auf dem schnellsten Weg zu dieser Adresse und fanden eine Straße weiter ein Taxi, das sie umgehend zu dem gewünschten Ziel fuhr.

      Leo Schwartz folgte ihnen. Es war ihm klar, dass die beiden so schnell wie möglich zu Peter Friedrich wollten, er an ihrer Stelle hätte das auch getan. Leo war gespannt darauf, was ihn dort erwartete. Er wusste nur, dass die Kriminalpolizei den Kerl im Visier hatte und dass Friedrich beobachtet wurde. Was sollte das?

      Die Straße befand sich in einer schönen Wohngegend mit schmucken Einfamilienhäusern am Rande von Altötting. Auch das Haus, vor dem sie standen, war sehr hübsch und sehr gepflegt. Zwar etwas steril, aber durchaus ansprechend. Sie waren sich nicht sicher, ob sie hier richtig waren, da sich weder auf dem Klingelschild, noch auf dem Briefkasten ein Name befand. Aber die Hausnummer, die der Detektiv genannt hatte, stimmte. Mario klingelte mehrfach.

      „Schau doch, der Vorhang bewegt sich,“ rief Frieda und zeigte auf das Fenster im ersten Stock. Mario klingelte abermals, aber niemand öffnete. Ein Wagen hielt auf der Straße. Ein Mann trat auf sie zu und zog beide zur Seite.

      „Was machen Sie hier?“

      „Das geht doch Sie nichts an,“ rief Frieda ungehalten. So etwas hatte sie noch nie erlebt! Mario war völlig sprachlos und durch das Auftreten eingeschüchtert.

      „Was machen Sie hier?“, wiederholte der Mann ruhig seine Frage, immer den Blick abwechselnd auf Mario und die Straße gerichtet. Er zog seinen Ausweis aus der Tasche. Kriminalpolizei.

      „Wir suchen Peter Friedrich.“

      „Warum?“

      „Das geht doch Sie nichts an. Mario, sag ihm, dass wir nichts Ungesetzliches machen. Lass dir diese Behandlung nicht gefallen.“ Frieda war sehr aufgeregt.

      Der Polizist reagierte nicht auf Friedas Bemerkung und sah Mario fragend an.

      „Wir wollten ihn lediglich etwas fragen, weiter nichts.“ Mario war die Situation sehr unangenehm und er beschloss, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Frieda wollte etwas sagen. Mario bremste sie, indem er sich bei dem Mann entschuldigte und Frieda hinter sich herzog. Sie gingen einfach drauf los und Mario wagte nicht einmal, sich umzublicken, während Frieda ohne Unterbrechung schimpfte.

      „Was sollte das eben? Warum hast du dir das gefallen lassen? Das ist doch eine Unverschämtheit.“ Frieda hatte sich in Rage geredet und Mario ging einfach stumm weiter, bis er sich nach mehreren Straßen in Sicherheit wähnte.

      „Jetzt sei doch mal still, Frieda, und beruhige dich. Ich habe doch keine Ahnung was hier los ist, aber das eben war nicht normal. Der Detektiv, mit dem ich telefoniert habe, hatte angedeutet, dass dieser Friedrich nicht ganz astrein ist, aber ich hab das nicht ernst genommen. Ich warte bis es dunkel ist, und dann beobachte ich das Haus. Ich möchte wissen, was hier los ist. Aber jetzt machen wir, dass wir hier wegkommen, ich hätte mir vor Angst fast in die Hosen gemacht.“

      „Jetzt stell dich doch nicht so an, es ist doch nichts passiert. Und heute Abend komme ich mit, das machst du nicht alleine.“ Frieda war zu allem entschlossen und immer noch sehr aufgeregt.

      „Auf keinen Fall, zu zweit fallen wir doch auf. Und darüber lasse ich nicht mit mir reden. Das ist nichts für dich. Und jetzt keine Widerrede, du musst nicht überall dabei sein.“

      Frieda wollte protestieren, sah aber ein, dass eine einzelne Person weniger Aufmerksamkeit erregen würde, und gab klein bei. Die Straße lag relativ offen. Sich zu zweit verstecken wäre ziemlich aussichtslos. Wenn sie ehrlich war, hatte sie auch keine Lust darauf, sich hinter Büschen, Bäumen oder sonst was zu verstecken, vor allem nicht mit ihren Hüftproblemen. Schweigend gingen sie die letzten Straßen zurück zum Hotel.

      Leo hatte alles mit angesehen und war den beiden abermals gefolgt. Trotz des einschüchternden Auftretens des Kollegen war er sich sicher, dass die beiden die Suche nach der Familie Pini nicht aufgeben würden. Er rief seinen Vorgesetzten an.

      „Haben Sie herausbekommen, warum die Kripo diesen Friedrich beschattet?“

      „Nein. Die Münchner Kollegen mauern. Ich kenne den dortigen Chef recht gut, aber der ist heute nicht im Haus. Ich hoffe, dass ich morgen mehr erfahren werde.“

      „Informieren Sie mich, sobald Sie etwas wissen. Vielleicht läuft mit diesem Friedrich eine ganz krumme Geschichte, die nichts mit unserem Fall zu tun hat. Das wäre schlecht, denn dann sind wir völlig auf dem Holzweg und vergeuden nur Zeit. Aber warum sind dann Mario Pini und Frau Votteler hinter ihm her? Wie sind sie auf ihn gekommen?“

      „Das finden wir heraus. Bleiben Sie den beiden auf den Fersen.“ Zeitler war sauer, denn sonst funktionierten seine Kontakte besser. Warum musste der Münchner Kollege gerade heute außer Haus sein?

      „Herr Pini?“, sprach sie eine Person in dunklem Anzug am Eingang des Hotels an.

      „Ja?“

      „Ich möchte Sie bitten, sofort wieder abzureisen.“

      „Und warum sollte ich das tun?“

      Der Mann antwortete nicht auf die Frage, sondern zeigte nur seinen Ausweis. Kriminalpolizei. Schon wieder die Kriminalpolizei? Was war hier eigentlich los?

      „Sie waren heute am Haus von Peter Friedrich? Wie sind Sie auf ihn gekommen und was wollten Sie von ihm?“

      Mario nahm seinen ganzen Mut zusammen, denn die Situation hier war fast wie in einem Krimi, unheimlich und spannungsgeladen. Inständig hoffte er, dass Frieda ihren Mund hielt und sich nicht wieder einmischte.

      „Das ist allein unsere Angelegenheit und geht die Kriminalpolizei überhaupt nichts an. Woher kennen Sie eigentlich meinen Namen? Und woher wissen Sie, dass wir hier in diesem Hotel abgestiegen sind?“ Mario bemühte sich, ruhig zu sprechen und sich seine Angst nicht anmerken zu lassen.

      Der Polizist lachte süffisant.

      „Sie sind hier im Hotel registriert, halten Sie die Polizei bitte nicht für blöd.“

      „Was ist an Peter Friedrich so interessant? Wird er überwacht oder suchen Sie nach ihm?“

      Wieder dieses blöde, überhebliche Grinsen.

      „Ich wiederhole: Was wollen Sie von Peter Friedrich und wie haben Sie ihn gefunden?“

      Mario wurde nervös. Was sollte er dem Mann sagen? Er konnte die Situation überhaupt nicht einschätzen und wollte unter keinen Umständen einen Fehler begehen. Frieda war zum Glück erstaunlich ruhig und suchte hinter seinem Rücken Schutz. Er überlegte verzweifelt, was er sagen sollte, schwitzte stark und zitterte am ganzen Körper. In dem Moment fuhr ein Taxi fast direkt neben sie und brachte neue Gäste. Der Taxifahrer öffnete den Kofferraum und lud mehrere Koffer aus. Drei ältere Personen, von denen zwei am Stock gingen, stiegen aus dem Taxi und gingen direkt an ihnen vorbei.

      „Darf ich Ihnen helfen?“ Mario schnappte sich einen Koffer, nahm Frieda an die andere Hand und zog sie einfach mit sich. Der Taxifahrer war sehr erfreut über die unvermittelte Hilfe und unterhielt sich mit Mario, während die ganze Gruppe ins Hotel ging. Der Polizist blieb draußen fluchend zurück.

      Nachdem ihm überschwänglich für seine Hilfe gedankt wurde, zog er Frieda weiter mit sich zu einem Nebenausgang des Hotels und sie liefen planlos kreuz und quer durch Altötting, bis sie sich sicher waren, dass sie nicht verfolgt wurden.

      „Was ist hier eigentlich los? Was wollte der Polizist von uns?“ Frieda war völlig außer Atem und er setzte sie auf eine Mauer vor einem Einfamilienhaus, damit sie sich etwas ausruhen konnte. Nicht ohne vorher seine Jacke unterzulegen, damit sie sich nicht erkältet.

      „Ich habe keine Ahnung, was hier vor sich geht. Aber ganz sauber ist die Sache nicht, sonst wäre uns der Typ ins Hotel gefolgt, hätte uns dort vernommen oder uns mitgenommen. Aber das hat er nicht gemacht.“

      Mario nahm sein Handy, wählte die Nummer des Detektivs und schilderte das, was vor Friedrichs Haus und vor dem Hotel passiert ist.

      Natürlich hatte Leo

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