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Du das hier nur oft genug kaufen. Oder andere müssen es kaufen. Wer sagt denn, dass Du alleine bleiben musst? Also: sag’s weiter. Am besten auf Deiner Social-Media-Seite. Vorausgesetzt, Du hast als Probefahrttourist wenigstens da Freunde. Vielleicht bist Du auch noch keiner und hast noch richtige Freunde.

      Da aber ziemlich viele Kerle abends im Wohnzimmer oder vor dem PC „Ich will auch mal, verdammt!“ (siehe unten…) brüllen, bin ich guter Hoffnung. Ihr wisst ja: Lesen bildet. Also: Hände weg von diesem Buch. Oder…ach nee, Eigentor geschossen. Lest dieses Buch. Auch ohne Bildungsauftrag.

      Es gibt immerhin gute Gründe, so werden zu wollen wie Matthias Malmedie. Oder Jeremy Clarkson. Die Figur-Nachteile des Letzteren werden dadurch wieder wettgemacht, dass er sie wirklich alle Probe fahren darf!

      Es gibt auch einige weitere Dinge, die in diesem Machwerk nicht so ganz politisch korrekt sind, aber einem Probefahrttouristen nun mal am Herzen liegen: Hubraum beispielsweise. Fahrspaß oder Motorsound. Und ja, ich weiß dass diese Dinge völlig sinnlos sind. Aber das ist Regierungspolitik auch und die setzt sich trotzdem (fast) immer durch.

      Und irgendjemand in diesem Land muss ja schließlich eine Lanze für die armen Probefahrttouristen brechen!

      Und bitte nicht wundern: ich hab’s manchmal nicht so mit Fremdwörtern. Zu diesem Zweck hat mein CEO am Ende des Buchs ein Kapitel mit der Überschrift Fehlerteufelchen hinterlegt. Vielleicht wird Dir wenigstens da geholfen, wenn schon nicht im Rest vom Buch!

       Gewidmet ist dieses Werk…

      Nicht nur Matthias Malmedie. Obwohl der mich auf die Idee gebracht hat. Siehe unter Marken, Klischees und dort unter Lamborghini. Darüber hinaus widme ich dieses Meisterwerk zeitgenössischer fixer Ideen allen Probefahrttouristen, Autojournalisten, Verkaufsleitern, die unter letztgenannten leiden müssen, Jeremy Clarkson, James May, Richard Hammond (das nächste Mal fährst Du aber vorsichtig, ja?!), aber auch Otto Normalverbraucher, Superverbraucher, Super-Plus-Verbraucher, den Schnellen und den Furiosen, den Kurvenräubern, den Querlenkern, den Übersteuerern, den Tachovideos-Erstellern sowie allen, die noch so am Start (d.h. im Autohaus) sind…

      …und Mutti.

      Meine Frau nehme ich mal aus. Sie war einverstanden damit. Sie findet Probefahrten bescheuert. Ich kann es ihr nicht mal übelnehmen. Würde mir wahrscheinlich genauso gehen, wenn ich vernünftig wäre…

      Vorspann: Du willst ein Probefahrttourist werden?

      Du kennst sie alle. Und jedes Wochenende schaltest Du wieder ein. Bei YouTube, auf Männer-TV, bei Nitroglycerin und Sport aus der letzten Reihe (Couch). Hauptsache dass…

      Wenn sich Matthias Malmedie, Deutschlands bekanntester Probefahrttourist, bei GRIP die Ehre und darüber hinaus alle Mühe gibt, Top Gear mit den drei britischen Chaoten nachzueifern, leuchten Männeraugen (meist…es soll auch einige Frauen geben, die durchaus Verständnis für solche Spinner haben), steigt der Benzindruck im arteriellen Kreislauf, greift das Patschehändchen zum imaginären Schaltknauf. Virtuelles Schalten wird so Dopamin-fördernd wie Luftgitarre zu spielen und es bleibt ein Satz in der stehenden Wohnzimmerluft hängen:

      „Ich will auch mal, verdammt!!!“

      Welche Männerversteherin (s.o.) nickt hier nicht beipflichtend mit dem Kopf?

      Nun ist das so eine Sache: denn Matthias Malmedie und Jeremy Clarkson sind angesehene Autojournalisten und damit quasi die „Endstufe“ des erstrebenswertesten Ideals gleich hinter Gigolo und Alleinerbe. Aber um das Wollen zum Machen werden zu lassen, braucht es ein Fundament. Und dieses Fundament ist nun mal der gemeine Probefahrttourist. Wie in so vielen Branchen, fängt man als Probefahrttourist eher klein an.

      Aber: auch dieses „klein anfangen“ ist gerade in diesem zeitlosen Metier durchaus mit Spaß verbunden. Sicher wirst Du als Anfänger nicht gleich zum Ferrari SF90 Stradale vorgelassen. Aber so ein Hyundai i30 N oder ein Ford Fiesta ST können auch schon eine Gaudi sein – vorausgesetzt natürlich, Du hast das Fach „Fahrdynamik“ in Deinem bisherigen Leben nicht vollständig verpennt.

      Und das schriftliche Rüstzeug für diese Basis, diesen Anfang, liefert Dir dieses Standardwerk zum Thema Probefahrttourismus. Auf den folgenden Seiten erfährst Du als geneigter Einsteiger in dieses Hobby, das irgendwann zum Beruf werden kann, alles, was man wissen muss: Welche Fachbegriffe solltest Du kennen? Mit welchen geeigneten Techniken kannst Du Dir eine Probefahrt erschleichen? Wie kannst Du die klassischen Markenklischees für Dich nutzen? Wie verfeinerst Du Deine Sozialkompetenzen beim Verkaufsleiter? Für Umgang mit Menschen gibt es einen Knigge: wie sieht es für den Umgang mit dem Probefahrtmaterial aus? Welche Skills sind in welcher Preiskategorie gefragt? Wie kannst Du das Hobby ausbauen?

      Mit diesem unentbehrlichen Ratgeber für jeden Einsteiger in Sachen Probefahrttourismus werden alle Klarheiten beseitigt und es bleibt kein einziges Auge trocken. Versprochen!

       Dein Swami Desastah!

      Intro: Probefahrttourismus – ein sinnstiftendes Hobby?

      Gerade wenn Du Einsteiger bist beziehungsweise überhaupt erst mit dem Gedanken spielst, Probefahrttourist zu werden, brauchst Du durchzugsstarke sowie drehfreudige Argumente.

      Klaro, die findest Du natürlich im Autohaus Deines Vertrauens. Ob Dir die Mitarbeiter im Autohaus allerdings auch vertrauen, steht auf einem eigenen Blatt. Deswegen liefere ich Dir hier noch einige weitere…

       Erstens: Körperertüchtigung und Fitness

      Probefahrttourismus ist ein wundervolles, aktives Hobby. Auf der einen Seite verlangt es Dir sportlich gesehen nicht allzu viel ab – es sei denn, Du zwängst Dich mit stabilen 240 Pfund Lebendgewicht in einen Lotus Exige mit Schalensitzen – aber auf der anderen Seite kommst Du an die frische Luft. Zumindest im Cabrio. Ab Tempo 200 ist sogar ein Sauerstoffrausch drin. Aber nur bei geöffneten Seitenscheiben, ohne Windschott und mit ausreichend Festiger im Haar, falls vorhanden. Das Haar, nicht der Festiger…

       Zweitens: Soziale Skills

      Ein weiteres, wundervolles Argument für Probefahrttourismus: es ist ein soziales Hobby. Als Mann kannst Du Flirttaktiken mit der Dame an der Anmeldung ausprobieren, die Dich zum Ziel führen: nein, nicht zur privaten Telefonnummer der Dame an der Anmeldung, sondern in das Büro des Verkäufers. Als Frau flirtest Du mit dem Verkaufsleiter direkt. Als Mann bei einer weiblichen Verkaufsleiterin solltest Du überhaupt nicht flirten. Wenn Du nicht flirtest, hält sie Dich für seriös und gibt Dir bereitwillig die Schlüssel heraus. Diese Vorgehensweise verlangt Männern viel ab und ist ein hervorragendes Training für soziales Gegeneinander.

      Der Weg von der Anmeldung zum Verkaufsleiter sollte übrigens die einzige Gerade während eines Probefahrtunternehmens darstellen: um Dich von der Fahrdynamik Deines Probefahrzeugs zu überzeugen, wähle eine kurvenreiche Straße.

       Drittens: Ein vielseitiges und Horizont erweiterndes Hobby

      Probefahrttourismus ist abwechslungsreich und vielseitig: es gibt unglaublich viele Automarken und noch viel mehr Autohäuser. Plus, Du solltest regelmäßig wechseln – immer nach einer Probefahrt – damit die bereits von Dir heimgesuchten Autohäuser Gelegenheit haben, Dich wieder zu vergessen.

      Probefahrttourismus ist darüber hinaus eine wunderbare Persönlichkeitsschule: Du musst anpassungsfähig und flexibel sein. Man nennt das heute „soziale Skills“. Bei Bentley musst Du anders auftreten als bei Porsche und noch einmal völlig anders als bei Dacia.

       Viertens: Selbstvertrauen und Persönlichkeitsentwicklung

      Du

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