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in seinen, mit allerlei Bildern und Schriftzügen tätowierten, durch die Brustwarzen gepiercten, im Intimbereich rasierten und am Hintern epilierten Luxuskörper. Am liebsten mochte er allerdings sein Gesicht. Die an den Seiten kurzgeschorenen, oben halblangen, nach hinten gegelten Haare, den Hipsterbart, der zwar für den neutralen Betrachter, auf Grund des unregelmäßigen, schwachen Wuchses, lächerlich aussah, in Marcels himmelblauen Augen jedoch, seinem Äußeren etwas Männliches verlieh. Und männlich wollte er sich speziell in der jetzigen Situation fühlen. Gründlich und mit einem souveränen Lächeln im Gesicht, überprüfte er noch ein letztes Mal sein Ebenbild im überdimensionalen, im Giorgio Armani Schlafzimmerschrank integrierten, Giorgio Armani Schlafzimmerspiegel, hob das Bein, stellte es auf dem, mit Giorgio Armani Bettwäsche bezogenen, Bett ab und griff sich dabei an den eigenen, epilierten Hintern, bevor er seinen glattrasierten Penis, in die glattrasierte Vagina, der Frau des schwerreichen Großgrundbesitzers Hubert Brunnhuber, von hinten einführte. Die Tatsache, dass die Pornodarsteller, von denen er sich das Beinheben abschaute, ihr Bein nur zwecks detaillierter Großaufnahmen heben, nicht ahnend und die Tatsache, dass er tatsächlich dabei gefilmt wurde, nicht wissend, begann er nun, die, in einer etwas hysterisch anmutenden Performance, ihren mit langen, blondierten Haaren bedeckten Kopf, abwechselnd nach links und rechts schüttelnde, laut und hoch stöhnende, Brunnhuber Gattin Chantal Brunnhuber Schnurrenbacher, mit rhythmischen Stößen, noch immer sich selbst dabei, selbstverliebt an den Hintern greifend, zu beglücken. Fritz musste lachen. Er drückte die STOPP-Taste, wischte einen, zuvor in stoischer Ruhe aus seinem linken Nasenloch herausgearbeiteten, Popel unter seinen Schreibtisch und humpelte, einen Humpen Bier vor sich hertragend, zur Toilette. Es war ein guter Tag im Leben des an schlechten Tagen reichen Lebens, des mittlerweile 53jährigen, zweimal geschiedenen, dreimal angeschossenen, nicht tätowierten, nicht gegelten, im Genitalbereich nicht rasierten und am Hintern nicht epilierten Privatdetektives.

      „Halt!“

      „Was ist es denn diesmal?“

      „Viel zu lange, viel zu verschnörkelte Sätze.“

      „Was ist falsch daran?“

      „Das wirkt überambitioniert und eitel.“

      „Ich bin eitel.“

      „Das musst du zügeln!“

      Fritz schaute in den Klospiegel. Dieser war nicht von Giorgio Armani, sondern vom Sperrmüll. Für Fritz war er jedoch gut genug, denn Fritz war hässlich geworden. Die an den Seiten ergrauten und oben nicht mehr vorhandenen Haare, hätten seinem Äußeren etwas Straßenköterhaftiges verliehen, wenn er nicht so fett gewesen wäre. Er setzte sich auf die Kloschüssel. Diese war nicht von Giorgio Armani.

      „Halt!“

      „Was?“

      „Wenn interessiert es von wem die Schüssel nicht war? Schreib doch lieber von wem sie war!“

      „Das interessiert doch keinen.“

      „Warum sollte es dann einen interessieren, von wem sie nicht war?“

      „Tut es vermutlich nicht. Aber wenn die eigentliche Geschichte etwas dünn ausfällt…“

      „Also so geht’s nicht weiter! Du kannst doch nicht…“

      „Ein Satz! Es war doch nur ein Satz! Andere Autoren ergehen sich in seitenlangen Naturbeschreibungen, wenn sie kein Thema haben! Und ich werde kritisiert, wegen einem Satz! Einem kurzen Sätzchen! Von wem die Schüssel nicht war!“

      „Beruhige dich wieder. Ich sag ja nur, dass es keinen interessiert, von wem die Schüssel nicht war.“

      „Es interessiert auch keinen, von wem sie war!“

      „Es sei denn, sie wäre von Gucci gewesen!“

      „Die bauen doch keine Kloschüsseln!“

      „Versace?“

      „Nein!“

      „Prada?“

      „Nein!“

      „Wieso dann Giorgio Armani? Warum zur Hölle sollte der Kloschüsseln bauen?“

      „Tut er ja nicht! Ich habe auch ausdrücklich geschrieben, dass die Schüssel nicht von Giorgio Armani war!“

      „Von wem war sie dann?

      „Ist das denn so wichtig?“

      „Jetzt schon. Jetzt erst recht!“

      „Villeroy und Boch?“

      „Nein! Auf keinen Fall!“

      „Wieso nicht?“

      „Weil wir selbst eine Schüssel von Villeroy und Boch haben!“

      „Und?“

      „Wir sind Götter! Wir benützen doch nicht dieselbe Marke von einer Kloschüssel, wie dieser dreckige Schnüffler!“

      „Ich dachte du magst diesen Schnüffler?“

      „Jetzt nicht mehr.“

      „Warum?“

      „Weil er alt und fett und glatzköpfig geworden ist und in der Nase bohrt. Das ist ekelhaft!“

      „Auch wenn er gefühlvoll bohrt?“

      „Selbst dann. Er hat auf keinen Fall dieselbe Schüssel verdient wie wir!“

      „Na gut. Ich lass mir was anderes einfallen.“

      Fritz setzte sich auf die Kloschüssel. Diese war nicht von Giorgio Armani, sondern ebenfalls vom Sperrmüll. Fritz begann zu scheißen.

      „Stopp!“

      „Was ist?!“

      „Erstens sollst du nicht scheißen schreiben! Und zweitens hast du vergessen, ihn vorher seine Hose herunterziehen zu lassen.“

      „Aber das ist doch überflüssig.“

      „Wie bitte? Sich vor dem Scheißen die Hose herunterziehen soll überflüssig sein?“

      „Es ist überflüssig das zu erwähnen. Das können sich die Leser doch denken.“

      „Nicht deine Leser Bachus.“

      „Wie bitte?!“

      „Vergiss es.“

      „Du beleidigst meine Leser?!“

      „Na und.“

      „Das wird einen Shitstorm geben!“

      „Mein Gott, da musst du drüberstehen. Kümmere dich lieber um den Shitstorm in deiner Geschichte und lass den armen Mann endlich scheißen! Aber bitte ohne scheißen zu schreiben.“

      Fritz zog seine Hose herunter, setzte sich auf seine Sperrmüllkloschüssel und entlud sich rektal. Endlich! Er hob das Bein und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Dann seinen Gedanken. Nicht nur Hubert sondern auch Herbert und Heribert Brunnhuber würden sehr zufrieden sein. Chantal Brunnhuber Schnurrenbacher würde wieder Chantal Schnurrenbacher heissen, Marcel würde sein Bein woanders heben und Fritz selbst würde, ermöglicht durch die hohe Belohnung, seinen Reizdarm bis an sein Lebensende in der Karibik entleeren. Doch es sollte anders kommen. Ganz anders! Es sollte blutig werden! Auch auf dem Papier. Denn ein Reizdarm in Verbindung mit Hämorrhoiden war eine teuflische Kombination. Und so begann sich Fritz‘ gute Laune, über seinen gelungenen Coup, bereits beim Reinigen seiner Rosette schon wieder entschieden einzutrüben. Zu allem Überfluss läutete jetzt auch noch das Telefon, was ihn dazu zwang, mit zwischen den Pobacken eingeklemmtem Toilettenpapier, einer Ente gleich, in die Küche zu watscheln, um den, mit Sicherheit enorm wichtigen, Anruf noch rechtzeitig entgegennehmen zu können.

      „Steiner.“

      „Bergstampfer. Kriminalpolizei Obermaunzing. Spreche ich mit Herrn Fritz Steiner jun.?“

      „Jawohl.“

      „Herr Steiner wir hätten

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