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      Antje Hauter

      Wenn die Seele weint

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1.

       2.

       3.

       4.

       5.

       6.

       7.

       8.

       9.

       10.

       11.

       12.

       13.

       14.

       15.

       16.

       17.

       18.

       19.

       20.

       21.

       22.

       23.

       24.

       25.

       26.

       27.

       28.

       29.

       30.

       31.

       32.

       33.

       34.

       35.

       Impressum neobooks

      1.

      „Schon wieder eine Baustelle, verdammt.“

      Hanna schlägt mit der rechten Hand auf das Lenkrad und erwischt dabei die Hupe, nur kurz, aber ihr Vordermann sieht sich gereizt um. Sie hebt entschuldigend die Hände, beugt sich vor Verlegenheit über den Beifahrersitz, so als wäre etwas herunter gefallen, um dann das Radio anzustellen.

      „Mittwoch erreicht uns das Tief und die Temperaturen sinken wieder auf 14 Grad“.

      „Meinetwegen“, murmelt sie und stellt das Radio wieder aus.

      Nervös trommeln ihre Finger auf dem Lenkrad. Jetzt geht gar nichts mehr voran. Sie stellt den Motor aus. Ein wenig später kommt auf dem Seitenstreifen ein Notarztwagen heran. Direkt neben ihr heult die Sirene auf, weil weiter vorn Autos den Weg versperren. Erschrocken bedeckt Hanna mit den Handflächen beide Ohren. Während sie mit den Augen das Blaulicht verfolgt, laufen Schauer über ihren Körper und sie spürt wie sich die feinen blonden Haare auf den Unterarmen und den Beinen aufstellen. Sie hat für Sekunden am ganzen Körper eine Gänsehaut. Sie zwingt sich, nicht an den Unfall zu denken und schaut auf die Uhr.

      Es ist bereits vier Uhr nachmittags.

      Henning war viel zu spät heute Morgen abgefahren nach der langen nächtlichen Auseinandersetzung, die bis in den frühen Morgen dauerte. Kurz darauf hatte Hanna ihren Wagen gepackt. Seit Tagen hatte sie das Wenige, das sie mitnehmen wollte im alten Schrank unten im Hobbykeller hinter den aufbewahrten und ausgedienten Flohmarktsammlungen versteckt. Das Bettzeug im Arm, war sie wie ein Dieb in die Tiefgarage gehastet. Nicht jetzt noch einer Nachbarin begegnen und ihren neugierigen oder vielleicht sogar wissenden Blick ertragen müssen. Denn die sich wiederholenden Auseinandersetzungen mit Henning, die von Wochenende zu Wochenende immer zügelloser und lautstärker geführt wurden, konnten selbst einem Schwerhörigen nicht entgangen sein.

      Nur der Kleiderschrank musste noch ausgeräumt werden. Die Kleidungsstücke hatte sie sorgfältig ausgewählt, kommt mit und bleibt hier. Auch die Wintersachen, gerade erst eingemottet, hatte sie wieder auf die Kleiderstange gehängt. Die Angst, dass Henning etwas bemerken würde, schien unbegründet. Er hätte im Moment nicht die kleinste Veränderung bemerkt. So wie er durch sie hindurch sah, nahm er auch keine Notiz von der Wohnung. Er war gegangen ohne Verabschiedung, nicht mal ein letztes banales Wort. Er war der Gepeinigte und das sollte Hanna spüren.

      Der große Koffer war so schwer, dass Hanna ihn nicht anheben konnte. So ließ sie ihn die Treppe zur Tiefgarage Stufe für Stufe herunterrutschen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen mit hochrotem Gesicht, zusammengepressten Lippen und angehaltenem Atem schaffte sie es endlich, das schwere Gepäckstück im Kofferraum zu verstauen. Für einen Moment fühlte sie sich so schlapp, dass sie aufgeben wollte.

      Zum Schluss hatte sie ihr so genanntes Geheimfach im Sekretär geöffnet, hatte den Schmuck, den sie aus dem Schließfach der Bank geholt hatte und das Bargeld herausgenommen. Das Geld hatte sie in einen großen wattierten Umschlag geschoben - 50.000 Euro in Hundert- und Fünfhundert-Euroscheinen. Sie war versucht gewesen noch einmal alles durchzuzählen, hatte es aber, weil es schon so spät geworden war, gelassen. Ohne sich noch einmal umzusehen, war sie durch den

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