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      Mike Wogengletter

      Teresa von Avila im Spiegel des Lebens und der Deutung Edith Steins

      Das Leben und Werk beider Frauen

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1. Einleitung

       2. Biografie Edith Steins

       3. Exkurs: Der Wahrheitsbegriff bei Edith Stein:

       4. Teresa von Avilas Biografie

       5. Teresa von Avila in der Deutung Edith Steins

       6. Fazit

       7. Primärliteratur

       8. Sekundärliteratur

       9. Links

       10. Anhang

       11. Quellen

       Impressum neobooks

      1. Einleitung

      „Ist eine Seele von Natur aus zur Liebe und Dankbarkeit geneigt, so ist die Erinnerung an die ihr von Gott erwiesene Gnade wirksamer, als wenn man ihr alle Strafen der Hölle vorhielte.“[1]

      Teresa von Avilas Mystik begibt sich in die Tiefe des Begriffs der Seele. Dabei sind Gott und Teufel ebenso Begriffe dieser Mystik sowie ihres Glaubens. Edith Stein arbeitet sich auf diesen Seelenbegriff zu, nachdem sie Teresa von Avila im Sommer des Jahres 1922 in einer intuitiven Schau für sich entdeckt hat. Diese Schau birgt für Edith Stein einen Wendepunkt in ihrem Leben. Daher wird in diesem Buch nach einer Entwicklung des Glaubenslebens Edith Steins geforscht und nach der Rolle Teresa von Avilas für diese gefragt. Dabei ist die zugrundeliegende Forschungsthese, dass Edith Steins Glaubensleben mehrere Stufen durchläuft. Ein besonderer Akzent wird in diesem Zusammenhang auf Edith Steins Rezeption und Ausführungen zu Teresa von Avilas gesetzt: Wie deutet Edith Stein das Leben, die Person und die Mystik dieser ihr begegnenden Heiligen? Dazu wird zunächst das Leben Edith Steins in einer biografischen Skizze beleuchtet, um Klarheit über die verschiedenen Zeitabschnitte und Umbrüche in Edith Stein Leben erkenntlich zu machen. Dafür bietet sich eine Textexegese der autobiografischen und biografischen Schriften an. Als Höhepunkt des steinschen Lebens wird die Auseinandersetzung mit den Werken Teresa von Avilas erkannt. An einem Umbruchspunkt des steinschen Lebens steht die Lektüre der Autobiografie Teresa von Avilas. Daher wird, um Klarheit über das Wirken und Leben Teresa von Avilas erhalten zu können, eine weitere biografische Skizze zur Person Teresa von Avilas eingefügt. Dieses geschieht auch, damit die Faszination Edith Steins von Teresa von Avila beleuchtet werden kann. Im Anschluss daran findet sich eine Analyse des Wahrheitsbegriffs Edith Steins, die klären soll, was Edith Stein als „die Wahrheit“[2] anerkennt, um dieses in Verbindung zu Teresa von Avila ausdeuten zu können. Dieser Begriff hat sich ebenfalls in der Geschichte der Person Edith Steins gewandelt. Daher wird hier auch auf diesen Wandel skizzierend eingegangen.

      In einer Werksanalyse Edith Steins werden die Schriften auf die besondere Erwähnung Teresa von Avilas hin untersucht. Dabei wird von einer Genese ausgegangen, die sich von dem ältesten Werk bis zum jüngsten untersuchen lässt. Diese Arbeit schöpft auch aus der Schrift und Analyse Ulrich Dobhans „Edith Stein und Teresa von Avila“, die allerdings als unvollständig angesehen werden muss, da nicht alle Schriften Edith Steins, die Teresa von Avila nennen, hier aufgeführt sind. Dennoch sind hier auch grundlegende Erkenntnisse über die Chronologie der Werke verankert, sodass mit Sicherheit gesagt werden kann, dass das älteste vorliegende Werk mit der Nennung Teresa von Avilas „Liebe um Liebe“ ist. Daraufhin folgen die Werke „Eine Meisterin der Erziehungs- und Bildungsarbeit: Teresia von Jesus“ und „Die Seelenburg“. Parallel hat sich das Werk „Endliches und Ewiges Sein“ entwickelt, daher wird hier zuerst dieses analysiert. Die Analyse lässt eine weitere These zu, nämlich dass Edith Stein sich in einer Entwicklung der Person Teresa von Avila nähert, indem sie zunächst nur die Person in hagiografischer Weise betrachtet, dann die Person deutet und im letzten Schritt, sich dem Hauptwerk Teresa von Avilas nähernd, ganz auf das Seelenleben der Heiligen eingeht. Dabei sind durch die drei Werke drei Einflussmomente erkennbar, die von einer äußeren Betrachtung ganz in den Kern der teresianischen Person vordringen. Dabei verhalten sich Analyse der Werke Teresa von Avilas und die Entwicklung des Glaubenslebens Edith Steins reziprok. Das heißt, das Werk wirkt auf das Glaubensleben ein und dieses überträgt sich auf die Werkanalyse.[3]

      In den Resümees zu den einzelnen Werken wird zusammenfassend die Erkenntnis Edith Steins innerhalb des jeweiligen Werks fokussiert. Dabei sind diese Resümees für das Fazit erkenntnisleitend.

      2. Biografie Edith Steins

       Im Vorwort der Autobiografie findet sich der Zweck, zu welchem sie das Werk verfasst. Die Autobiografie war weniger als Selbstreflexion angelegt, als vielmehr gegen den durch Hitler aufkommenden Rassenhass gerichtet. Edith Stein beschreibt hier, dass sie das Bild, das Hitler von den Juden zeichnet, als den Blick auf ein „erschreckendes Zerrbild“[4] erlebt. Dennoch soll die Autobiografie nicht als eine „Apologie des Judentums“[5] verstanden werden, sondern „ein Zeugnis neben anderen“[6] sein für das, was die Autorin als „jüdisches Menschentum erfahren“[7] hat. Unterschrieben ist das Vorwort von der Autorin in Breslau am 21. September 1933.

      Auch sieht man an verschiedenen Stellen, dass Edith Stein sich später zwar zum katholischen Glauben bekennt, aber dennoch ihre Zugehörigkeit zum jüdischen Volk nicht aufgibt. Sie schreibt zum Beispiel bei der Familienfrage, wie das Einkommen und der Holzplatz nach dem Tod aufgeteilt werden soll:

       „Den Tod eines lieben Menschen als Tatsache, die unvermeidlich einmal kommen muß, nüchtern ins Auge zu fassen, davon sprechen und dafür Vorkehrungen treffen, gilt dem jüdischen Empfinden als Herzlosigkeit. So etwas überläßt man den »Gojim«[[8]], für die man einen Mangel an Zartgefühl und Herzenstakt als charakteristisch ansieht. Daß nun solche Überlegungen in unsere Familie hineingetragen wurden, war für meine Mutter ein großer Schmerz.“[9]

       Edith Stein ist dabei eher pragmatisch, wenn sie das „Leben einer jüdischen Familie“ im Staat Preußen beschreibt. Sie antizipiert intuitiv die Schrecken der Nazizeit und schreibt ihre Autobiografie so, dass für jeden erkenntlich wird, dass das jüdische Leben und die jüdischen Menschen Deutschland zur Unterstützung dienen, indem sie als fleißige Bürger der deutschen Wirtschaft zuträglich seien und oftmals auch Arbeitsplätze anbieten könnten, wie es zum Beispiel durch den Holzplatz der Steins in Breslau geschieht. Sie ist hier bewusst Jüdin, aber auch Deutsche. Die Autobiografie entsteht in den Jahren 1931 bis 1939: In dieser Zeit tritt sie als Dozentin in Münster auf und entscheidet sich für den Eintritt in den Kölner Karmel.[10]

       Ihre Konversion zum Katholizismus beschreibt Edith Stein, die

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