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darin. Allerdings ließ sie sich nicht davon beeindrucken, was er auch zu spüren schien.

      „So spare ich mir die hohe Hotelrechnung, denn ich halte mich sehr oft in Stockholm auf“, sagte er.

      „Verständlich. Aber ein eigenes Apartment würde sich nicht lohnen, dafür bin ich viel selten in Stockholm.“

      „Was genau machen Sie denn in der Werbung? Filme?“

      „Nein, eher selten. Die Arbeit ist sehr vielfältig und es kommt ganz darauf an, was der Kunde wünscht.“

      Ihre Antwort schien ihn zufriedenzustellen.

      „Ich habe Betriebswirtschaft studiert und liebe es, mit Zahlen zu jonglieren.“

      Er lachte und sie sah seine blendend weißen Zähne. Sonnyboy war das erste Wort, was ihr bei diesem Anblick einfiel.

      „Mathematik war mir schon seit der Schulzeit suspekt. Kein Wunder also, dass ich bei meiner Berufswahl keinen Gedanken daran verschwendet habe“, erwiderte sie. „Dafür war die Fotografie schon immer mein Steckenpferd.“

      „Ich mag es, wenn Menschen etwas für Kunst übrig haben“, sagte er. „Hin und wieder unterstützte ich junge Künstler, um ihr Talent zu fördern.“

      „Das ist sehr bemerkenswert“, entgegnete sie und nippte an ihrem Wein.

      „Darf ich Ihnen nachschenken?“, fragte Leif aufmerksam.

      „Ich glaube, zwei Gläser genügen.“

      „Ach was, so jung kommen wir nie wieder zusammen.“

      Leif lächelte charmant und Frija gab sich geschlagen. Er füllte das Glas.

      „Skål.“

      „Zum Wohl“, prostete sie und hob ihr Glas.

      Sie war schon ein klein wenig beschwipst und schwebte wie auf Wolken. Leif schien Gefallen an ihr gefunden zu haben und flirtete sehr offensichtlich. Frija legte immer wieder den Kopf in den Nacken und lachte. Obwohl er sehr von sich überzeugt war, zeigte er ihr auch seine bodenständige Seite. Das imponierte ihr und mit jedem Schluck Wein fühlte sie sich mehr zu ihm hingezogen. Sie musste an einen Magneten denken und kicherte albern.

      „Habe ich etwas Falsches gesagt?“, fragte er.

      „Nein, nein, ganz im Gegenteil“, antwortete sie rasch.

      Leif war ein ausgesprochen guter Zuhörer und sie erzählte den Abend nur über sich. Sein Interesse schmeichelte ihr, sie hatte schon ganz vergessen, wie sich die positiven Schwingungen zwischen Mann und Frau anfühlten. Ein Blick auf die Uhr holte sie jedoch in die Gegenwart zurück.

      „Oh, es ist schon nach Mitternacht“, stellte sie bedauernd fest und gab der Kellnerin einen Wink, um die Rechnung zu begleichen.

      „Ich übernehme“, sagte Leif großzügig und reichte der jungen Frau die Scheine. „Stimmt so.“

      Dann half er Frija ganz gentlemanlike in den Mantel und geleitete sie zur Tür, wo sich Frija von ihm verabschiedete.

      „Vielen Dank für diesen netten Abend, ich habe mich seit Langem nicht mehr so gut unterhalten“, sagte sie.

      Er neigte seinen Kopf und ihre Blicke trafen sich. Frija spürte, wie sich eine angenehme Wärme in ihrer Magengegend ausbreitete.

      „Ich habe mich noch gar nicht erkundigt, in welchem Hotel Sie wohnen.“ Leif musterte sie fragend.

      „Ich wohne im Birger Jarl, nur ein paar Straßen entfernt“, antwortete sie.

      „Das ist ja nur ein Katzensprung. Ich würde Sie gern hinbringen, wenn Sie nichts dagegen haben.“

      „Von mir aus gern.“ Sie hakte sich bei ihm unter und schwankte kurz. „Ich glaube, das war doch ein Glas Wein zu viel. Normalerweise bin ich zurückhaltender“, fügte sie entschuldigend hinzu.

      „Mach dir nicht so viele Gedanken, Frija“, raunte er ihr ins Ohr und sein warmer Atem streifte ihre Haut.

      Ein prickelnder Schauer durchfuhr sie, aber sie hatte definitiv zu viel Wein intus und sollte lieber einen klaren Kopf bewahren. Leif war ohne ihre Zustimmung in ein vertrauliches Du übergegangen und die Distanz zwischen ihnen schrumpfte.

      „Da vorn ist es ja schon“, sagte er und griff nach ihrer Hand.

      Frija atmete erleichtert auf, Zeit für den Abschied. „Leif, ich danke dir noch einmal für diesen wunderschönen Abend.“ Sie entzog ihm sanft ihre Hand. „Gute Nacht.“

      Doch Leif schien andere Pläne zu haben. Er umfasste ihren Nacken und zog sie behutsam zu sich heran. Dann folgte ein stürmischer Kuss. Seine Zunge bahnte sich fordernd einen Weg zwischen ihre Lippen, während seine Hände ihre Taille umfassten.

      Frija hob ihre Hände und drückte sie gegen seinen Oberkörper, um sich zu befreien, doch Leif ließ keine Zentimeter locker. Er schmeckte nach Wein und roch so verdammt gut. Irgendwann erstarb ihre Gegenwehr und sie gab sich diesem leidenschaftlichen Kuss hin.

      „Leif, bitte!“ Atemlos taumelte sie zurück.

      Er machte einen Schritt auf sie zu. „Lass uns nach oben gehen …“, raunte er.

      „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, versuchte sie, sich aus der Affäre zu ziehen.

      Mit einem Mal waren seine Hände überall und Frija spürte, wie eine Welle der Erregung durch ihren Körper pulsierte. Leif wusste anscheinend genau, welche Knöpfe er bedienen musste. Genau in diesem Moment verließ ein junges Paar das Hotel.

      „Hej, warum macht ihr nicht auf dem Zimmer weiter“, rief ihnen der junge Mann lachend zu.

      „Gute Idee“, keuchte Leif, umfasste Frijas Hand und zog sie mit sich. „Welches Zimmer?“

      „Ich gehe voraus“, erwiderte sie. Zwischen ihren Beinen loderte ein unstillbares Verlangen. Es war der helle Wahnsinn, was sie hier tat, auch in Anbetracht ihrer Vergangenheit. Aber sie konnte dieser intensiven Lust nicht widerstehen. Sie sah das Feuer in seinen Augen, in denen sich die pure Leidenschaft spiegelte.

      Hastig öffnete sie die Zimmertür und stolperte mit Leif im Schlepptau ins Innere. Sie konnte seine Dominanz spüren, auf die sie abermals erregt reagierte. Mit ungezügelter Leidenschaft rissen sie sich die Kleidung vom Leib und landeten auf dem Doppelbett, das ihren Sturz sanft abfederte.

      Sie spürte Leifs heißen Atem auf ihrer Haut, als er ihren Körper mit der Zunge erforschte und sich in tiefere Bereiche vorarbeitete. Ihr Leib zitterte und der erste Orgasmus überrollte sie wie eine meterhohe Welle. Sie biss in ihre Faust, um ihre Lust nicht laut hinauszuschreien und die anderen Hotelgäste zu wecken.

      Leif beugte sich wieder über sie und liebkoste ihren Hals. Dann drang er in sie ein und sie spürte seine harten Stöße. Ihre Nägel bohrten sich in das feste Fleisch seines durchaus muskulösen Rückens und sie fieberte einem weiteren Höhepunkt entgegen.

      Verwirrt richtete sich Frija auf und griff sich leise stöhnend an den Kopf. Wein, Leif und Sex. Die Erinnerung schlug wie eine Bombe ein. Die Betthälfte neben ihr war kalt und leer. Wo war Leif nur abgeblieben?

      Das passiert, wenn der Körper das Ruder übernimmt und sich der Kopf komplett ausschaltet, dachte sie ernüchtert. Seufzend schlug sie die Bettdecke zurück. Auf dem Tisch fand sie einen Zettel.

       Musste los, danke für die wundervolle Nacht. Heute Abend – gleiche Uhrzeit, gleiches Lokal?

       Leif

      Hm, wollte sie ihn überhaupt wiedersehen? Der Sex mit ihm war grandios gewesen, so etwas hatte sie bisher noch nie erlebt. Gnadenlos, hart und animalisch. Eine Explosion war der nächsten gefolgt und das ganze Hotelzimmer roch nach wilder Begierde.

      Uneins mit sich und der Welt riss sie den Fensterflügel auf

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