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Begriffe der Psychologie. Rainer Maderthaner
Читать онлайн.Название Begriffe der Psychologie
Год выпуска 0
isbn 9783846357156
Автор произведения Rainer Maderthaner
Жанр Документальная литература
Издательство Bookwire
Bedürfnispyramide siehe S. 313
Jene Motive, die in unterschiedlicher Stärke auch gleichzeitig vorhanden sein können, werden oft als → Bedürfnisse bezeichnet. Schaefer (1992) unterscheidet diesbezüglich physische (z. B. Nahrung, Freizeit), mentale (z. B. Liebe), soziale (z. B. Freunde) und Umweltbedürfnisse (z. B. gute Luft). Ein Beispiel für eine Klassifikation von Bedürfnissen hinsichtlich ihres Stellenwerts für das Überleben des Menschen ist die weithin bekannte Bedürfnispyramide von Maslow (1943; Maslow & Lowery, 1998). siehe → Bedürfnishierarchie.
Bedürfnisse siehe S. 312 f.
Motive oder Bedürfnisse sind mentale Repräsentationen (Vorstellungen) wertbesetzter zukünftiger Zustände, die angestrebt oder vermieden werden bzw. verhaltensregulierend wirksam sind.
Befragung siehe S. 32, 91
Die Befragung ist ein sehr häufig eingesetztes sozialwissenschaftliches Verfahren der Datenerhebung, welches in strukturierter Form auch einer statistischen Auswertung zugeführt werden kann. Da die verschiedenen Varianten der Befragung zu den häufigsten Methoden der Datengewinnung in den Sozialwissenschaften zählen, werden sie auch manchmal als deren »Königsweg« bezeichnet (Ebster & Stalzer, 2003). »Befragung bedeutet Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Personen. Durch verbale Stimuli (Fragen) werden verbale Reaktionen (Antworten) hervorgerufen: Dies geschieht in bestimmten Situationen und wird geprägt durch gegenseitige Erwartungen« (Atteslander, 2003, 120) Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Befragungen ist der Grad ihrer Standardisierung. Hinsichtlich der Freiheitsgrade bei der Durchführung von Gesprächen mit Untersuchungspersonen unterscheidet man standardisierte, teilstandardisierte und nichtstandardisierte Befragungen (Interviews).
Begriffe siehe S. 197 f.
Begriffe sind mentale Repräsentationen einer bestimmten Konfiguration von Merkmalen, die mit einem Namen versehen sein können.
Begriffslernen siehe S. 263
Beim Begriffslernen sollen für Gruppen von Objekten, Situationen oder Prozessen jene Merkmale und Merkmalsrelationen herausgefunden werden, die ihnen gemeinsam sind. Der Prozess ist vergleichbar mit jenem in der → Inferenzstatistik, wo von Fällen mit variierenden Variablenausprägungen auf einen gesetzmäßigen Zusammenhang der Variablen geschlossen wird.
Behaviorismus siehe S. 24
Vor allem in den USA dominierendes wissenschaftstheoretisches Konzept, bei dem das Verhalten des Menschen durch einfache »Reiz-Reaktions-Modelle« erklärt wird. Etwa ab 1960 löste der → Kognitivismus (»Kognitive Wende«) den Behaviorismus ab. Das Verhalten des Menschen wird nun durch komplexe, hierarchische Regulationsprozesse eines kognitiven Systems erklärt, dem psychische Funktionen zugeschrieben werden (Interpretation, Klassifikation, Lernen, Denken, Urteilen etc.).
behavioristische Perspektive siehe S. 50
Ein auf das »objektiv« beobachtbare Verhalten (amerikan.: »behavior«) des Menschen (und von Tieren) ausgerichteter Ansatz, bei dem die gesetzmäßige Aufklärung von Reiz-Reaktions-Beziehungen im Vordergrund steht und der auf Aussagen über »innere« – bewusste oder unbewusste – Prozesse verzichtet.
Belohnungssystem siehe S. 302
Die neuronale Steuerung von Annäherungs- und Vermeidungsprozessen im Gehirn wird einerseits dem Belohnungssystem (Tegmentum, Nucleus accumbens, …) und andererseits dem → Bestrafungssystem (Zentrales Höhlengrau, Amygdala, Septum, Hippocampus,…) zugeschrieben. Angenehme Konsequenzen bzw. Belohnungen führen üblicherweise zu einer Fortführung bzw. späteren Wiederausführung des aktuellen Verhaltens (»behavioral activation system«), während negative Konsequenzen bzw. Bestrafungen dieses hemmen (»behavioral inhibition system«).
beobachterabhängige Urteilsverzerrungen siehe S. 82
Störeffekte in psychologischen Experimenten, engl.: »observer bias«; entstehen durch persönliche Motive und Erwartungen und sollten vonseiten der Forscherinnen und Forscher beachtet werden.
Beobachtung siehe S. 90
Die Selbst- und Fremdbeobachtung zählt zu den ältesten Forschungsinstrumenten der Psychologie. Die wissenschaftliche Beobachtung unterscheidet sich von jener des Alltags durch ihre Theoriegeleitetheit und Systematik. »Unter Beobachtung versteht man das systematische Erfassen von wahrnehmbaren Verhaltensweisen, Handlungen oder Interaktionen einer Person oder Personengruppe zum Zeitpunkt ihres Auftretens« (Ebster & Stalzer, 2003, 221). Grundsätzlich sollte die Beobachtung als Mittel der Informationsgewinnung in allen Untersuchungen zumindest begleitend eingesetzt werden, und auch die beschriebenen Gütekriterien von Tests sollten eigentlich für alle Datengewinnungsverfahren in der Psychologie gelten. So sind auch Beobachtungen einer Objektivitätsprüfung zu unterziehen, indem die Übereinstimmung verschiedener, unabhängiger Beobachterinnen oder Beobachter festgestellt wird.
Beobachtungslernen siehe S. 200
Albert Bandura (1965) zeigte auf, dass das Lernen am Modell bei Kindern die vielleicht wichtigste Lernform ist, besonders im Bereich des Sozialverhaltens. In einem berühmten Experiment geht es um die → Imitation aggressiven Verhaltens durch vierjährige Kinder. Jedes Kind sah zunächst einen Kurzfilm, in dem ein Erwachsener aggressive Verhaltensweisen und Verbalisierungen gegenüber einem aufblasbaren Stehaufmännchen zeigte. Die erwachsene Modellperson bekam dafür im Film entweder Belohnungen wie Limonade, Süßigkeiten und Lob, oder sie wurde getadelt und bekam einen Klaps, oder aber es folgten keine beobachteten Konsequenzen. Danach wurde jedes der Kinder mit der Puppe allein gelassen und hinter einer Einwegscheibe beobachtet. Nach der Beobachtung eines aggressiven Modells zeigten die Kinder viele ähnliche aggressive Verhaltensweisen und Kommentare (wobei Jungen allgemein aggressiver waren als Mädchen). Jene Kinder allerdings, die beobachtet hatten, wie das Modell für sein Verhalten bestraft wurde, zeigten deutlich weniger Aggressionen.
Bestätigungsfehler siehe S. 264
Eine deutlich ausgeprägte, wahrscheinlich für viele Fehlleistungen des Alltags verantwortliche Denkneigung betrifft die Bestätigungstendenz beim Prüfen von Hypothesen. Wenn wir allgemeine Aussagen (z. B. Meinungen, Vorurteile) im Kopf haben, testen wir üblicherweise positiv, das heißt, wir suchen Beispiele, die der Annahme entsprechen, und nicht Gegenbeispiele, die Chancen für eine Widerlegung böten. Wason (1960) konnte diesen Bestätigungsfehler (»confirmation bias«) auch bei einfachen Hypothesen über Gesetzmäßigkeiten in Zahlenreihen überzeugend nachweisen.
Bestrafung siehe S. 191 f.
Allgemein findet instrumentelles Lernen dann statt, wenn wiederholt eine bestimmte Situation wahrgenommen wird (»diskriminativer Hinweisreiz«; SD), in der bestimmte Verhaltensweisen (R) zu bestimmten Konsequenzen führen (K). Wenn die Konsequenz die Auftrittswahrscheinlichkeit des Verhaltens erhöht, spricht man von → Verstärkung, wenn sie die Auftrittswahrscheinlichkeit senkt, spricht man von Bestrafung.
Bestrafungssystem siehe S. 302
Die neuronale Steuerung dieser Prozesse im Gehirn wird einerseits dem → Belohnungssystem (Tegmentum, Nucleus accumbens,…) und andererseits dem Bestrafungssystem (Zentrales Höhlengrau, Amygdala, Septum, Hippocampus, …) zugeschrieben. Angenehme Konsequenzen bzw. Belohnungen führen üblicherweise zu einer Fortführung bzw. späteren Wiederausführung des aktuellen Verhaltens (»behavioral activation system«), während negative Konsequenzen bzw. Bestrafungen dieses hemmen (»behavioral inhibition system«).
Betroffenheit siehe S. 278
Untersuchungen zur → Risikowahrnehmung von Slovic, Fischoff und Lichtenstein (1980, 1985; Slovic, 1987) ergaben insgesamt 18 differenzierende Charakteristika zur Klassifikation