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In einer im Sommersemester 2017 gehaltenen Vorlesung stellt Peter Trawny das frühe Denken von Karl Marx auf einführende Weise dar. Sie zeichnet den Weg nach, den Marxens Denken von seiner Beschäftigung mit Hegel und Feuerbach (1839–1841) über die »Pariser Manuskripte« (1844) bis hin zum Manifest der Kommunistischen Partei (1847) zurückgelegt hat. Wichtige Begriffe dieser Zeit wie der des Geldes, der Arbeit oder der Entfremdung werden eingehend erläutert. Ihre Ausarbeitung bei Marx wird historisch kontextualisiert. Eine die Vorlesung unausgesprochen begleitende Frage ist die, was Marxens sich in der »revolutionären Praxis« entfaltendes Denken den heute Lebenden noch zu sagen hat.

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Das Buch erkundet Wege und Umwege des Gedächtnisses in Philosophie und erzählender Literatur. Es fragt nach der existentiellen Bedeutung der Erinnerung, die ihren Ausdruck auf unvergleichlich prägnante Weise in einigen der bedeutendsten Werken der literarischen Moderne findet – paradigmatisch zunächst bei Marcel Proust in der „Suche nach der verlorenen Zeit“, aber auch bei Vladimir Nabokov, Jorge Semprun, Patrick Modiano und Peter Kurzeck. Wieso verlangt der Mensch nach Erinnerung? Wonach strebt die Suche nach der verlorenen Zeit? Lebenserinnerung verfolgt ein zweifaches Ziel: die zerrinnende Zeit anzuhalten und sich in seinem Leben gegenwärtig zu werden. Sie wehrt sich gegen das Vergehen und Vergessen, in ihr sucht der Mensch sich zu finden und sich über sein Leben zu verständigen. Erinnerung vollzieht sich in mannigfachen Formen. Das Vergangene kann in spontanen Bildern wiederkehren oder verschlossen sein und sich nur der beharrlichen Arbeit des Gedächtnisses öffnen; Erinnerungen können in Leidenserfahrungen und in Glücksversprechen wurzeln. Sich erinnern entspricht einem ursprünglichen Bedürfnis der Menschen und geht ein in den Vollzug eines gelingenden Lebens.

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Wenn ich mein Projekt, Entwicklungsprozesse einmal in Gänze und in allen Facetten darzustellen, tatsächlich erfolgreich abschließen will, darf ich jetzt nicht mehr haltmachen. Auch wenn es wehtut. Bernd Niquet wurde 1956 in Berlin geboren und lebt noch immer dort. Im Rahmen der Serie »Wichtige und bisher liegengebliebene Themen und Fragestellungen« ist von ihm bereits als Band 1 »Die bewusst herbeigeführte Naivität« erschienen.

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Der Titel des Bandes greift eine Frage auf, die im alltäglichen Umgang aufkam: die Frage nach analytischer Philosophie, vom Rücksitz eines Autos gestellt. Dieser Kontext bot den Anlass, eine Herangehensweise zu wählen, die bislang nicht üblich war: auszuprobieren, was eine Einbeziehung des Alltags und Umgangs erbringen könnte, ohne auf Komplexität zu verzichten.
Diese Öffnung hat zu überraschenden Ergebnissen geführt, die eine Weiterentwicklung der analytischen Philosophie erlauben, auch und in besonderer Weise theoretisch: Die Beachtung von umgangsprachlichem Verhalten kann dabei behilflich sein, Sprache besser zu verstehen, als dies eine traditionelle wissenschaftsphilosophische Ausrichtung ermöglichen würde.

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Die »Zeitschrift für kritische Theorie« ist ein Diskussionsforum für die materiale Anwendung kritischer Theorie auf aktuelle Gegenstände und bietet einen Rahmen für Gespräche zwischen den verschiedenen methodologischen Auffassungen heutiger Formen kritischer Theorie. Sie dient als Forum, das einzelne theoretische Anstrengungen thematisch zu bündeln und kontinuierlich zu präsentieren versucht.

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Der kritische Geist in Feuilleton und Wissenschaft hat gefunden, wonach er suchte: astreine Bekenntnisse Martin Heideggers zur NS-Propaganda von Volk und Führer, Rasse und Opfertum, die den großen Denker als Faschisten entlarven. Einer, der unter Bildungsmenschen einiges gilt, verliert seine Glaubwürdigkeit – nur weil auf verehrungswürdige Geistestraditionen erpichte Anbeter von Gedanken, die sie – nein, nicht für korrekt, sondern – für groß halten, über eines erschrecken: Wenn sie merken, dass ein „großer Denker“ an dem Sündenfall der nationalen Geschichte mitgewirkt hat. Über die Philosophie Heideggers scheint sich nach wie vor niemand aufzuregen. Philosophieprofessoren, seien sie nun Anhänger bzw. Schüler von ihm, seien sie nur Interpreten, die sich begabt und gelehrt genug wähnen, ihn zu „verstehen“, ist an den Lehren des „Seinsphilosophen“ nichts Anstößiges aufgefallen. Und insofern ist das bisschen Aufregung über die Mitteilungen im Buch von Víctor Farías, „Heidegger und der Nationalsozialismus“ (1987), gar nicht verwunderlich. Wer will sich schon gerne nachsagen lassen, einem leibhaftigen Komplizen des Faschismus Größe zu attestieren? Wer nimmt schon gerne zur Kenntnis, dass die „großen“ ethischen, kosmologischen und metaphysischen Fragen, die er bei Heidegger mit Respekt genießt, vereinbar sind mit einigem, was jedem Ethiker als Böses geläufig ist? Es ist, als ob die Gemeinde der philosophischen Tradition mit dem Verdacht befasst ist, dass ihre Geistesverwandtschaft mit Heidegger, auf die sie sich sonst einiges zugutehält, nun – nach der „Enthüllung“ – ein schlechtes Licht auf ihre ureigensten philosophischen Neigungen werfen könnte. Nachgegangen wurde diesem Verdacht indes kaum. Die Trennung zwischen dem Denker und dem Menschen, der „politisch irrte“, tut nach wie vor gute Dienste. Zumal die Behauptung, Heideggers Ideengut erfülle den Tatbestand einer „faschistischen Philosophie“, eines sicher nicht auf ihrer Seite hat: den Beweis, dass „Sein und Zeit“ ein braunes Parteiprogramm darstellt. Dennoch ist die so abwegig erscheinende Verleihung des Prädikats „faschistisch“ an die Philosophie des Schwaben durchaus nichts Irrationales. Wer weiß, und beim Studium von Heidegger ist das kaum zu übersehen, dass er es nicht mit Parteiparolen, sondern eben mit Philosophie zu tun hat; wer darüber hinaus weiß, wie die politische Logik der Faschisten geht – und die beginnt nicht beim Antisemitismus, sondern fordert ihn als Konsequenz ganz anderer, auch jedem Demokraten geläufiger Gedanken über Gott-Staat-Mensch –, vermag durchaus zu entdecken, dass Philosophie und politischer Faschismus sehr wesentlich miteinander zu tun haben. Allerdings nicht nur die Philosophie Heideggers. Davon handelt die vorliegende Schrift. Sie erklärt nicht nur ein paar der allergrundsätzlichsten Ideen des in Verruf gekommenen Sprachkünstlers, sondern auch die Liebe echt „demokratischer Philosophie“ zu ihm. Letztere sucht auch keinen anderen Sinn, wenn sie über Glück und Tugend, Irrtumsmöglichkeit und Wahrheit, Staat und Mensch elitär schwadroniert. Von der allseits geachteten christentümlichen Philosophie ganz zu schweigen.

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Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Liegt die Erfüllung dieses Menschheitstraums in weiter Ferne oder kann er schon heute zur Wirklichkeit werden? Die Geschichte der Menschwerdung umfasst einen Zeitraum von Jahrmillionen. Doch erst vor etwa 7 bis 5 Tausend Jahren begann das heutige Zeitalter der Spaltung der Menschheit in Herrscher und Beherrschte. Dieses ist gekennzeichnet durch die Verfügungsgewalt der herrschenden Kasten über ihre Untertanen und den gesellschaftlichen Reichtum, den diese schaffen. Durch die Entstehung des Gewaltmonopols und die Möglichkeit, das Fühlen und Denken der Menschen zu manipulieren, wurden die Menschen in eine emotionale Knechtschaft gezwungen, die sie zu willigen Vollstreckern der Interessen der neuen Schicht der Herrscher machte. Wie sehr sich auch seitdem die Verhältnisse entwickelten, der grundlegende, also antagonistische Widerspruch unseres Zeitalters ist sie Spaltung der Gesellschaft in Herren und Knechte. Der eindrucksvollste Beweis dafür ist die Tatsache, dass seitdem die Menschen nicht nur Produzenten des Reichtums der Herrscher, sondern auch emotional fremdgesteuerte Krieger sind, die in deren Interesse morden oder ermordet werden. In den Krisen und Kriegen, die seitdem in den vielfältigen Machtkämpfen entstanden, mussten Millionen und Abermillionen Menschen ihr Leben lassen, wurden ins Elend gestürzt, vertrieben, ist die Natur als Lebensgrundlage der Menschheit zerstört worden. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Mehr noch. Der Menschheit droht heute die größte humane Katastrophe ihrer Geschichte: Der emotionale Kollaps! Gegen diese Entwicklung entfaltet sich überall auf der Welt der Widerstand. Doch die etablierten Gesellschafts-»Wissenschaften« sind nicht in der Lage, den Weg in eine menschenwürdige Zukunft zu definieren; zu sehr sind sie damit beschäftigt, die real existierenden menschenunwürdigen Verhältnisse zu verteidigen und nach dem Gut-Böse-Prinzip die jeweils anderen Herrscher der Inhumanität zu bezichtigen. Ausgehend von einer neuen methodologischen Betrachtungsweise, die die Rolle der gesellschaftlichen Emotionalität in den zwischenmenschlichen Beziehungen untersucht und definiert, bietet das Buch ein Diskussionsangebot an alle Menschen, Kräfte und Bewegungen, die die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse kritisieren, verurteilen oder verändern wollen. Der Weg in die Zukunft führt nicht durch Krieg zum Sieg, sondern durch Vernunft zur Menschlichkeit.

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"Die Philosophin Anna Blume, an die der vorliegende Band erinnern, will, hat sich Zeit ihres (leider viel zu kurzen) Lebens mit einer Frage beschäftigt, die auch heute noch sowohl in der phänomenologischen Philosophie als auch in der Ästhetik von größter Relevanz ist: Es geht um 'leib-relevante' Aspekte von Raum und Zeit in der zeitgenössischen Kunst." Christoph Jamme

Autoren:
Andermann, Kerstin; Blume, Anna jun.; Blume, Anna sen.; Blume, Bernhard; Dickhoven, Ruth; Heider, Axel; Jamme, Christoph; Landweer, Hilge; Lehnert, Angela; Moldzio, Andrea; Schmitz, Hermann; Weber-Bemmann, Ingrid

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Die Erörterung über Zivilisationen und die Goldenen Regeln ist zentral ein sprachliches Projekt, das dazu dienen soll, eine angemessen Bedeutung und mittels dieser einen möglichen Bezug zu finden. Reinhard Matern sucht und entwickelt ein Kriterium, um zivilisierte von unzivilisierten Gesellschaften zu differenzieren und nutzt dabei die weltweit entstanden Goldenen Regeln, die er im Plural anführt, weil sich die überlieferten Formulierungen konkret unterscheiden. Es sind jedoch nicht die Unterschiede, sondern es ist das Gemeinsame, das ihn auf dem Weg zu einem allgemeinen Kriterium interessiert.
Primär im ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung werden Spruchweisheiten notiert, über deren Ursprünge nichts bekannt ist. Die Goldenen Regel erlauben gegenüber dem formalisierten Vergeltungsrecht eine grundsätzlich andere Herangehenweise an menschliches Verhalten, ist auf Gleichbehandlung ausgerichtet. Diese vergleichsweise moderne Haltung ermöglicht es, ein allgemeines Kriterium zu bilden. Empirisch ist Gleichbehandlung in heutigen Gesellschaften jedoch immer noch nicht vollzogen, eine Zivilisation deshalb noch nicht erlangt.
Zum Abschluss findet sich ein Ausblick, der eine Erweiterung der Perspektive aufgrund zukünftiger Entwicklungen anstrebt: die Integration von humanoiden Robotern.

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Der von Kathrina Talmi herausgegebene Band enthält praxisbezogene Essays von drei Autoren des Sprachanalytischen Forums: von Kai Pege über philosophische Essays, von Kathrina Talmi über wirtschaftliches Verhalten und von Reinhard Matern über den aktuellen Stand im Konflikt mit dem Nahen Osten. Im Zentrum des Bandes stehen sozialphilosophische Themen, die aus analytischer Sicht behandelt werden. Kai Pege kritisiert die anhaltende Verschulung, Formalisierung und Erstarrung, die von universitärer Seite aus betrieben wird und prüft, welche Kriterien tatsächlich erforderlich sind, um ein Abfassen von philosophisch wissenschaftlichen Essays gewährleisten zu können. Reinhard Matern nimmt Huntingtons Wendung hin zu einer politikwissenschaftlichen Zivilisationstheorie auf und prüft in der Auseinandersetzung mit dem Nahen Osten, inwieweit der Ansatz geschichtsphilosophisch brauchbar ist. Im Zentrum des Bandes stehen aber wirtschaftliche Fragen, die von Kathrina Talmi aufgeworfen werden: In drei Essays, wobei einer für den Band titelgebend war, wird aus einer Verhaltensperspektive philosophisch auf die Wirtschaft eingegangen, auch auf relativ neue Ereignisse im Zusammenhang mit digitalen Produkten.