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Zu einer Zeit, als der abstrakte Expressionismus die amerikanische Malkunst beherrscht und die Betonung auf kühnen Farben, einem fast brutalen malerischen Duktus und zumeist abstrakten Kompositionen liegt, beschreitet Jasper Johns mit seinen amerikanischen Flaggen, Schießscheiben, Zahlen und Buchstaben ganz eigene Wege. Obwohl – oder weil – er seine Bilder offensichtlich mit großer Sorgfalt und Präzision malt, wirken sie zurückhaltend, kühl und ruhig, ja, distanziert und jedenfalls weit entfernt von den emotionalen Feuerwerken vieler seiner berühmten Zeitgenossen. „Es begann damit, dass ich ein Bild der amerikanischen Fahne malte. Durch die Verwendung dieses Designs sparte ich mir Arbeit, ich musste nichts Eigenes entwerfen. Also nahm ich mir weitere ähnliche Dinge vor, etwa Schießscheiben, bestehende Dinge, die wir alle kennen. Dies gab mir den Raum, auf anderen Ebenen zu arbeiten. Zum Beispiel war für mich die Malerei immer eine Fläche; beim Malen in einer einzigen Farbe wurde dies besonders deutlich. Ich gelangte auch zu der Meinung, dass ein Bild von seinem Betrachter keinen speziellen Fokus verlangen sollte, anders als etwa ein Gang zur Kirche. Ein Bild sollte man anschauen wie einen Heizkörper“. Im Gegensatz zu den Statements der meisten anderen Künstler im New York der 1950er Jahre waren Johns’ Bemerkungen stets frei von modischen Begriffen wie Angst und Zweifel. Er schien seine Sujets bewusst und gezielt im Rahmen einer visuellen und intellektuellen Aktivität auszuwählen, losgelöst von persönlichen Gefühlen und idealistischen Vorurteilen oder Erwartungen. Jüngere Künstler empfanden seine Werke nicht so sehr als kalt und gefühllos, sondern eher als ehrlich und klarsichtig, besonders im Vergleich zu den übersteigerten Ausdrucksformen des abstrakten Expressionismus. Durch seine Darstellung von allgemein bekannten Gegenständen schien Johns die damals vorherrschende abstrakte Malerei von sich zu weisen. Gleichzeitig besitzen seine Motive, die Flaggen, Zahlen, Zielscheiben, jedoch ein entscheidendes Merkmal der klassischen Abstraktion, nämlich eine Flächigkeit, die sie sozusagen mit der Bildebene eins werden lässt. Die Autorin zeigt, wie es Jasper Johns mit seinem Werk gelingt, die Polarität zwischen Abstraktion und Repräsentation, die über Jahrzehnte die Debatte um die moderne Kunst beherrscht hatte, aufzuheben. Mit einem Mal war es nun möglich, die Beziehung der Kunst zur Welt in einem ganz neuen Licht zu sehen. Sie befasst sich auch mit der Frage, wie es kommt, dass Johns im Alter von nur 27 Jahren mit seiner ersten Ausstellung in der Leo Castelli Galerie mit einem Schlag zu einem der bekanntesten Künstler der zeitgenössischen Kunstszene wurde und diese Stellung bis heute beibehalten hat.

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Die islamische Kunst ist weder die Kunst einer Nation noch eines Volkes, sondern die Kunst des Islam. Die von der arabischen Halbinsel kommenden Gläubigen eroberten innerhalb weniger Jahrhunderte ein Gebiet, das sich vom Atlantik bis zum Indischen Ozean erstreckte. Diese vielgestaltige, sehr spirituelle, multi-kulturelle und multi-ethnische Kunst, bei der jegliche Darstellung von Gott und Mensch verboten war, brachte heilige Schriften und zahlreiche Motive von großem dekorativem Wert hervor. Auf meisterhafte und erfinderische Art drückten diese Künstler ihren Glauben durch das Schaffen monumentaler Meisterwerke aus, wie beispielsweise die Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem, das Taj Mahal in Agra oder die Alhambra in Granada – architektonische Meisterwerke, in denen die Motive der muslimischen Keramiken zum Vorschein kommen. Die lebendige und farbenfrohe islamische Kunst spiegelt den Reichtum der Menschen wieder, die den Glauben an eine einzigartige Wahrheit als gemeinsamen Nenner hatten: Die absolute Notwendigkeit, Werke zu schaffen, deren Schönheit ihre große Ehrfurcht vor Gott symbolisierte.

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Ikonen waren zunächst im Wesentlichen byzantinisch und später russisch. Dennoch wussten auch die Christen des Orients, insbesondere die der Balkanstaaten und der Ukraine, darin eine neue Annäherung an ihren Glauben zu finden. So entsprachen die ersten ukrainischen Ikonen den Richtlinien des orthodoxen Glaubens, um erst später in eine speziellere Kunst überzugehen. Ab dem 14. Jahrhundert war die Inspiration mehr römischen als byzantinischen Ursprungs und enthüllte einen starken Einfluss der slawischen Seele. Obwohl sie die Vorwerke der abendländischen Kunst aufnahm, bewahrte die Epoche des Barock davon nicht wenige Besonderheiten. Dieses Werk stellt die repräsentativsten Ikonen vom 9. Jahrhundert bis zum Ende des Barock vor.

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Hopper stellt in seinen Werken auf poetische Weise die Einsamkeit des Menschen im Angesicht des sich in den 1920er Jahren entwickelnden American Way of Life dar. Inspiriert von Filmen und besonders unterschiedlichen Kameraperspektiven und Haltungen von Filmfiguren decken seine Gemälde die Entfremdung in der Massenkultur auf. Seine Bilder sind in kalten Farben gehalten und von anonymen Charakteren bevölkert und spiegeln auf diese Weise symbolisch die Zeit der Weltwirtschaftskrise wider. Der Autor wirft auf der Basis einer Reihe unterschiedlicher Reproduktionen (Stiche, Aquarelle und Ölgemälde) und mit Hilfe thematischer und künstlerischer Analysen ein neues Licht auf die rätselhafte und gequälte Welt dieses wichtigen Malers.

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Katsushika Hokusai ist ohne Zweifel der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im Westen berühmteste Künstler Japans. Die Werke Hokusais spiegeln die künstlerischen Ausdrucksformen einer isolierten Kultur wider. Gleichzeitig war er einer der ersten japanischen Künstler, der in Europa Bekanntheit erlangte und großen Einfluss auf impressionistische und postimpressionistische Maler wie etwa Vincent van Gogh ausübte. Hokusai galt schon zu seinen Lebzeiten als ein Meister der Kunst des Ukiyo-e. Er fasziniert uns noch heute mit der Vielfalt und Bedeutung seines in diesem Buch in seiner gesamten abwechslungsreichen Breite präsentierten, fast neunzig Jahre umfassenden Werkes.

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Antoni Gaudí (1852-1926), Architekt und Künstler aus Barcelona, nimmt einen bedeutenden Platz in der Geschichte der spanischen Gegenwartskunst ein. Sein Umgang mit Farbe, die Verwendung verschiedener Materialien und die Einführung von Bewegung in seine Konstruktionen sind Innovationen auf dem Gebiet der Architektur. Antoni Gaudí hat in seinen Notizbüchern viele seiner Überlegungen zu seiner Kunst festgehalten: “Die Farbe in der Architektur muss intensiv, logisch und fruchtbar sein.” Indem er sich auf zahlreiche Photographien und detailgenaue architektonische Abbildungen stützt, ermöglicht der Autor Jeremy Roe eine Annäherung an den Kontext der barcelonesischen Kunst und präsentiert eine sorgfältig verfasste Kritik der Bauten, der Designobjekte und der Schriften des bekanntesten barcelonesischen Architekten, Antoni Gaudí. Dieses Ebook ist auch als Einführung für den Besuch von Gaudís Werk in Barcelona gedacht.

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Der Maler Fra Angelico hat als einer der ersten die von dem italienischen Künstler, Gelehrten und Humanisten Leon Battista Alberti propagierte Technik der Perspektive angewandt. Seine Methode der Darstellung der Bewegung und sein Einsatz von Farbe und Gesichtsausdruck, um Anmut und Gefühl zu betonen, ordnen ihn in die Reihe der wichtigsten Maler der Frührenaissance ein. Mit Hilfe einer Reihe großartiger Illustrationen und einer künstlerischen und biographischen Untersuchung enthüllt Stephan Beissel das Talent dieses außergewöhnlichen Künstlers, der als Einziger wusste, wie man ,,die christliche Seele“ malt. Vom französischen Schriftsteller und Politiker André Malraux wurde er als einziger Künstler angesehen, der die Grenze zwischen der sakralen Kunst des Mittelalters und der neuen Kunst der Renaissance markiert.

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Auf dieser virtuellen Reise werden wir einer Vielfalt von Sichtweisen der tausend Metamorphosen der Sexualität begegnen. Sie zeigt, dass nichts natürlicher ist als das sexuelle Verlangen, und nichts weniger natürlich als die Formen, in denen es sich äußert und befriedigt. Dieses Buch lädt Sie zu einer außergewöhnlichen Reise ein, die den Blick auf eine Geographie der Lust öffnen wird.

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Als man Picasso an seinem Lebensabend einmal nach dem Unterschied zwischen Kunst und Erotik fragte, antwortete er nachdenklich: „Aber – es gibt keinen Unterschied.“ Wie andere vor der Erotik, so warnte er vor der Kunst: „Kunst ist niemals keusch, man müsste sie von allen unschuldigen Ignoranten fern halten. Leute, die nicht genügend auf sie vorbereitet sind, dürfte man niemals an sie heranlassen. Ja, Kunst ist gefährlich. Wenn sie keusch ist, ist sie keine Kunst.“ Der Begriff der erotischen Kunst ist von einem Halo irrlichternder Begriffe umgeben. Kunst oder Pornographie, Sexus oder Eros, Obszönität oder Originalität – diese unscharfen Bestimmungs– und Abgrenzungsversuche vermengen sich so sehr, dass eine objektive Klärung beinahe unmöglich scheint… Wann kann man von „erotischer Kunst“ sprechen?

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Gibt es einen besseren Zeitpunkt, um ein so voluminöses Werk über die Erotik zu publizieren als die ersten Jahre in einem neuen Jahrtausend? Die „Political Correctness“ ist schließlich ein Credo und Frauenbilder sind wieder Ikonen. Während der vergangenen Jahrhunderte bewunderte man Frauen als Göttinnen oder Jungfrauen – heute sind es die Mannequins und Models. Apollo, das männliche Pendant, wäre heute vermutlich ein Filmstar oder ein berühmter Fußballspieler. Was bleibt da noch von der Verruchtheit der Freigeister des 18. Jahrhunderts, der Verrücktheit der Belle Epoque oder der nostalgischen Erinnerung an die Freudenhäuser ? Dieses Werk spricht bewusst auch Tabus an – und das in etwa 400 Reproduktionen, die seit dem alten Griechenland bis in unsere Zeit Teil unserer Kultur sind. Die Erotik ist und bleibt zweifellos einer der Hauptmotoren der Entwicklung der Menschheit.