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2.3.2.2 Der Knecht Gottes (Mt 12,15-21; Jes 42,1-4)

       2.3.2.3 Der König (Mt 21,1-11; Sach 9,9)

       2.3.3 Die Lehre der Gerechtigkeit

       2.3.4 Die Sendung als Dienst

       2.4 Der Sohn mit dem Vater und den Menschen (Mt 11,25-30)

       2.4.1 Der Sohn als Heilsbringer

       2.4.2 Die Offenbarung Gottes (Mt 11,25f.)

       2.4.3 Die Selbstvorstellung Jesu (Mt 11,27)

       2.4.4 Die Einladung Jesu zur Nachfolge (Mt 11,28-30)

       2.4.5 Die Theozentrik als Proexistenz

       2.5 Die Gegenwart Jesu Christi als Zuwendung Gottes

       3. Die Jünger auf dem Weg der Nachfolge

       3.1 Die Berufung der Jünger

       3.1.1 Die Berufung der ersten Jünger (Mt 4,18-22)

       3.1.2 Die Berufung des Matthäus (Mt 9,9)

       3.1.3 Die Bevollmächtigung der Zwölf (Mt 10,1-4)

       3.1.4 Das Verhältnis zwischen den Jüngern und den Zwölf

       3.1.5 Die Berufung als Beauftragung

       3.2 Die Jünger in der Schule Jesu

       3.2.1 Umkehr – Glaube – Nachfolge

       3.2.1.1 Umkehr

       3.2.1.2. Glaube und Kleinglaube

       3.2.1.2.1 Das Messiasbekenntnis (Mt 16,16)

       3.2.1.2.2 Der Kleinglaube der Jünger

       3.2.1.2.3 Der willige Geist und das schwache Fleisch (Mt 26,41)

       3.2.1.3 Nachfolge als Kreuzesnachfolge (Mt 16,24-28)

       3.2.2 Hören – Lernen – Verstehen (Mt 13)

       3.2.3 Die Jüngerschaft als Lern- und Glaubensprozess

       3.3 Die Sendung der Jünger

       3.3.1 Zuspruch und Anspruch: „Salz der Erde“– „Licht der Welt“ (Mt 5,13-16)

       3.3.2 Die Bitte um Arbeiter im Weinberg (Mt 9,35-38)

       3.3.3 Die Aussendung der Jünger in Israel (Mt 10,5-15)

       3.3.4 Die Praxis der Jünger

       3.3.4.1 Die Jünger als Mittler (Mt 14,13-21; 15,32-39)

       3.3.4.2 Die Jünger als Bremser (Mt 15,21-28; 19,13-15; 26,6-13)

       3.3.5 Die österliche Ausweitung der Sendung (Mt 28,16-20)

       3.3.6 Die Sendung als Teilhabe

       3.4 Die Jünger in der Gemeinschaft Jesu

       3.4.1 Die Mitgliedschaft in der Familie Jesu (Mt 12,46-50)

       3.4.2 Die Vergebung der Sünden (Mt 18)

       3.4.3 Das Dienen in der Gemeinschaft (Mt 20,24-28; 23,11f.)

       3.4.4 Die Gemeinschaft als Vermittlung

       3.5 Der Dienst der Jünger in der Gegenwart Jesu Christi

       4. Auswertung

       4.1 Die Verbindung von Christologie und Ekklesiologie als Grundstruktur des Matthäusevangeliums

       4.2 Die Verbindung von Christologie und Ekklesiologie in ihrer theologischen Dimension

       Literaturverzeichnis

      Schriftstellenregister (in Auswahl)

       1. Fragestellung

      Der Evangelist Matthäus beschreibt in seinem Evangelium den Weg Jesu, der von Galiläa nach Jerusalem und durch das Leiden zur Auferstehung führt. Dieser „Weg“ wird bei Matthäus nicht als historisch-geographisches Itinerar, sondern als Weg Gottes dargestellt. Jesus geht den Weg, den Gott ihn sendet; er lehrt aber auch den „Weg Gottes“, den zuvor schon Johannes der Täufer verkündet hat (Mt 22,161 par. Mk 12,14), um den Willen Gottes zu erfüllen. Dieser Weg steht unter Gottes Leitung; er entspricht dem Willen Gottes und verwirklicht ihn.2 Deshalb ist er den alttestamentlichen Schriften gemäß. Für Matthäus erfüllt sich die Verheißung Gottes, die durch die Propheten verkündet ist, in der Person und im Wirken Jesu – aber so, dass mit Jesus nicht das Ende der Heilsgeschichte erreicht, sondern ein neuer Anfang gesetzt ist. Durch den Weg, den Jesus geht und in seinem Verkündigungsdienst vorzeichnet, kommt nach Matthäus Gott zu den Menschen. Sein universaler Heilswille erreicht zuerst das Gottesvolk Israel und durch Israel alle Völker bis an das Ende der Welt (Mt 28,16-20).

      Auf seinem Weg zeigt Jesus, wie nahe Gott immer schon ist – gerade denen, die es am wenigsten vermuten. „Vater“ und „Sohn“ sind klar unterschieden; aber Matthäus betont, dass in Jesus – nicht erst durch den Auferstandenen, sondern bereits durch den Irdischen – Gott selbst handelt. Dafür steht das Immanuel-Motiv (Mt 1,23; 18,20; 28,20). Es verankert die matthäische Christologie biblisch-theologisch. Über das Immanuel-Motiv erschließt der Evangelist Matthäus den Weg Jesu als den Weg Gottes zu den Menschen. Dieser Weg ist ein Heilsweg, weil Gottes Wille Heilswille ist. Jesus macht sich auf seinem Weg nach Matthäus nicht von der Zustimmung der Menschen abhängig, zielt aber auf sie. Dass Jesus – als Immanuel – Menschen in seine Nachfolge beruft, hat den Sinn, dass sie an seiner Sendung teilhaben und den Heilsweg Gottes mitgehen. Sie werden als Sünder berufen, sie bedürfen der Umkehr und Vergebung, sie stehen auch als Gesandte, Lehrer und Mittler unter dem Gericht Gottes. Aber sie sind beauftragt und bevollmächtigt, Menschen zu Gott zu führen, damit diese ihren Weg mit Gott gehen können. Deshalb werden sie von Jesus mit auf seinen Weg genommen, so dass sie ihn selbst gehen können – in seiner Nachfolge.

      Dadurch, dass Matthäus den Weg Gottes mit den Menschen in der Geschichte Jesu als Heilsweg fokussiert, wird das Evangelium, die erzählte Geschichte Jesu, zur narrativen Christologie und Ekklesiologie. Jesus geht nach Matthäus als Immanuel den „Weg der Gerechtigkeit“ (Mt 21,32), der ihn ins Leiden führt, aber im Tod seine universale Heilsbedeutung kulminieren lässt; die Jünger sollen Jesus auf diesem Weg folgen und nach Ostern für ihren Herrn diesen Weg der Nachfolge allen Menschen aufzeigen. Durch das Wegmotiv kommt nicht nur die Dynamik des Heilswillens Gottes zum Ausdruck, sondern auch sein Prozesscharakter: dass schon hier und jetzt, unterwegs, nicht erst am Ziel, Entscheidendes geschieht und angestoßen wird, damit es sich entwickeln kann. Dadurch, dass Matthäus durch die Immanuel-Christologie den Gottesglauben mit der Heilserwartung Israels verknüpft, konkretisiert er den universalen Heilswillen Gottes in der Geschichte Jesu, die ihrerseits in die Heilsgeschichte Israels und ihre – von Matthäus betonte – genuine Universalität hineingehört. Gottes heilende Zuwendung wird also in der Verbindung zwischen Jesus und seinen Jüngern vergegenwärtigt. Er geht den Weg, auf dem sie ihm nachfolgen sollen, damit sie nach Ostern in seiner Gegenwart als Erhöhte neue Wege gehen können; sie gehen in der Nachfolge Jesu so zu den Menschen, wie er sie gesandt hat, und führen deshalb alle, die sie zu Jüngern machen, in die Nachfolge ein, die als Heilsweg Gottes definitiv in Galiläa begonnen hat – im Raum der Verheißung Israels.

      Damit der Weg Gottes als Weg Jesu und der Weg Jesu als Weg Gottes bei Matthäus herausgestellt werden kann, muss der theologische Anspruch des Matthäusevangeliums im Kommunikationsfeld der Erinnerung an Jesus und dem Bekenntnis zu ihm methodisch

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