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als wissenschaftlich bezeichnet werden, als er vom subjektiven Experiment ausgeht, und alles, was er findet, auf der Erfahrung gründet; mentale Intuitionen werden nur als ersten Schritt anerkannt und nicht als Verwirklichung betrachtet – sie müssen bestätigt werden, indem man sie auf eine Erfahrung überträgt und durch diese rechtfertigt. Was den Wert der Erfahrung als solcher anbelangt, so wird dieser vom physischen Mental bezweifelt, da es sich um etwas Subjektives und nicht um etwas Objektives handelt. Doch hat diese Unterscheidung wirklich große Bedeutung? Ist nicht alles Wissen, alle Erfahrung im Grunde gleich subjektiv? Die objektiven äußeren und physischen Dinge werden vom Menschen in genau der gleichen Weise gesehen, da sein Mental und seine Sinne entsprechend aufgebaut sind; wären Mental und Sinne anders aufgebaut, dann würde die Erklärung der physischen Welt völlig anders ausfallen – die Wissenschaft selbst betont dies nachdrücklich. Doch der Standpunkt deines Freundes ist, dass Yoga-Erfahrung etwas Individuelles sei, gefärbt von der Individualität dessen, der sie hat. Dies trifft in gewissem Umfang für die genaue Form oder die Darstellung der Erfahrung in bestimmten Bereichen zu; doch selbst hier besteht ein Unterschied nur oberflächlich. Es ist eine Tatsache, dass yogische Erfahrung überall in gleichen Bahnen verläuft. Natürlich gibt es nicht nur eine, sondern viele dieser Bahnen, denn schließlich haben wir es mit einem vielseitigen Unendlichen zu tun, zu dem es viele Wege der Annäherung gibt und geben muss; doch die großen Richtlinien sind überall die gleichen, und die Intuitionen, die Erfahrungen und Phänomene sind dieselben in weit auseinanderliegenden Zeiten und Ländern und in Glaubenssystemen, die völlig unabhängig voneinander praktiziert wurden. Die Erfahrungen des mittelalterlichen europäischen bhakta oder Mystikers sind in ihrem Gehalt genau die gleichen wie jene des mittelalterlichen indischen bhakta oder Mystikers – sie mögen sich unterscheiden was die Namen, Formen, die religiöse Färbung anbelangt. Und dennoch standen diese Menschen weder miteinander in Verbindung, noch kannten sie ihre jeweiligen Erfahrungen und Ergebnisse, wie dies heutzutage bei den modernen Wissenschaftlern von New York bis Yokohama der Fall ist. Dies scheint doch zu beweisen, dass etwas Gleiches, Universales und vermutlich Wahres in ihnen enthalten ist, wie sehr sich auch die Nuancen der Übertragung aufgrund der Verschiedenheit einer mentalen Sprache unterscheiden mögen.

      Was nun die höchste Wahrheit anbelangt, so würden vermutlich der viktorianische Agnostiker und der – nennen wir ihn – indische Vedantin darin übereinstimmen, dass sie zwar verhüllt, jedoch vorhanden sei. Beide bezeichnen sie als das Unerkennbare; der einzige Unterschied besteht darin, dass der Vedantin sagt, sie sei durch das Mental nicht erkennbar und durch die Rede nicht ausdrückbar, aber durch etwas Tieferes oder Höheres als mentale Wahrnehmung dennoch erreichbar; und sogar das Mental vermag die tausend Aspekte, die sie der äußeren und inneren mentalen Erfahrung darbietet, widerzuspiegeln, und die Rede vermag sie auszudrücken. Der viktorianische Agnostiker würde vermutlich dieser Formulierung nicht zustimmen; er würde für das zweifelhafte Vorhandensein und, wenn überhaupt vorhanden, für die absolute Unerkennbarkeit dieses Unerkennbaren stimmen.

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      Du fragst mich, ob du deiner Neigung, etwas zu prüfen, bevor du es annimmst, widerstehen musst und im Yoga alles a priori hinzunehmen hast – und mit prüfen meinst du die Prüfung durch die gewöhnliche Vernunft. Die einzige Antwort, die ich zu geben vermag, ist, dass Yogaerfahrungen einem inneren Bereich angehören und einem eigenen Gesetz folgen, dass sie ihre eigene Methode der Wahrnehmung haben, ihre eigenen Maßgeblichkeiten und all das Übrige, das weder dem Bereich der physischen Sinne noch dem Bereich der rationalen oder wissenschaftlichen Prüfung angehört. Genauso wie die wissenschaftliche Forschung den Bereich der physischen Sinne verlässt und in den Bereich des unendlich Großen und unendlich Kleinen eintritt, über den die Sinne nichts aussagen und den sie nicht prüfen können – denn man kann ein Elektron weder sehen noch berühren oder durch das Sinnen-Mental entscheiden, ob es vorhanden ist oder nicht; oder aber entscheiden, ob die Erde sich wirklich um die Sonne dreht und nicht vielmehr die Sonne um die Erde, wie es uns unsere Sinne und die ganze physische Erfahrung täglich wahrnehmen lassen –, genauso überschreitet spirituelle Suche den Bereich wissenschaftlicher oder rationaler Forschung, und es ist unmöglich, mit Hilfe der gewöhnlichen positiven Vernunft die Tatsachen spiritueller Erfahrung zu prüfen und zu entscheiden, ob diese Dinge vorhanden sind oder nicht und welcher Art ihr Gesetz und ihre Natur ist. Wie in der Wissenschaft so musst du auch hier Erfahrung zu Erfahrung fügen, treulich den Methoden folgen, die durch den Guru oder die Systeme der Vergangenheit festgelegt wurden, du musst ein intuitives Unterscheidungsvermögen entwickeln, das die Erfahrungen vergleicht, das erkennt, was sie bedeuten und inwieweit und in welchem Bereich jede gültig ist, welchen Platz eine jede im Ganzen einnimmt, inwiefern sie mit anderen, die ihr zunächst zu widersprechen scheinen, in Einklang oder in Bezug gebracht werden kann, usw. usw., bis du dich mit sicherem Wissen in dem Feld spiritueller Erfahrung bewegst. Ich selbst habe die andere Methode erprobt und fand sie vollkommen unbrauchbar und unanwendbar. Andererseits musst du, wenn du nicht bereit bist, all dies auf dich zu nehmen – wie es nur wenige vermögen, außer jene mit einer außergewöhnlichen spirituellen Veranlagung –, die Führung eines Meisters annehmen, genauso wie du in der Wissenschaft einen Lehrer annimmst und nicht ihren gesamten Bereich mit seiner Experimentation allein durchquerst, wenigstens solange nicht, bis du genügend Erfahrung und Wissen angesammelt hast. Solltest du dies darunter verstehen, die Dinge a priori anzunehmen, nun, dann musst du sie tatsächlich a priori annehmen. Denn ich vermag nicht zu erkennen, mit Hilfe welcher gültigen Tests du die gewöhnliche Vernunft zum Richter dessen machen willst, was sie überschreitet.

      Du zitierst Darstellungen von V oder X. Ich würde, bevor ich diesen Äußerungen Wert beimesse, gern wissen, was V oder X tatsächlich getan haben, um ihre spirituellen Wahrnehmungen und Erfahrungen zu prüfen. Wie prüfte V den Wert seiner spirituellen Erfahrungen, von denen einige einem durchschnittlichen Geist nicht ohne weiteres glaubwürdiger erscheinen als die Wunder, die gewissen berühmten Yogis zugeschrieben wurden? Ich weiß nichts über X, doch welcher Art waren seine Tests, und wie wandte er sie an? Was waren seine Methoden und Kriterien? Vermutlich wird kein normaler Mensch das Erscheinen Buddhas aus einer Wand oder ein halbstündiges Gespräch mit Hayagriva als gültige und gründlich geprüfte Tatsachen hinnehmen. Er würde sie entweder a priori oder aufgrund des einzigen Beweises von V hinnehmen müssen – was auf das gleiche hinausläuft – oder aber sie a priori als Halluzinationen oder rein mentale Bildnisse, begleitet von einer auditiven Halluzination, ablehnen. Ich weiß nicht, wie man sie hätte testen sollen. Oder wie hätte ich selbst meine nirvana-Erfahrung mit Hilfe des gewöhnlichen Mentals testen sollen? Zu welcher Schlussfolgerung hätte ich mit Hilfe der gewöhnlichen positiven Vernunft kommen sollen? Wie hätte ich ihre Gültigkeit testen sollen? Ich weiß es nicht. Ich tat das einzig möglich, sie als eine starke und gültige, wahre Erfahrung hinzunehmen, sie voll spielen und ihre vollen experimentellen Folgen zeitigen zu lassen, bis ich selbst genügend yogisches Wissen erlangt hätte, um sie einzuordnen. Und schließlich, wie willst du oder irgendjemand anderer ohne inneres Wissen oder innere Erfahrung das innere Wissen oder die innere Erfahrung von anderen prüfen?

      Ich habe oft betont, dass Unterscheidung in spiritueller Erfahrung nicht nur durchaus zulässig, sondern sogar unerlässlich ist. Doch es muss eine Unterscheidung sein, die sich auf dem Wissen gründet, und kein Urteilen, das sich auf der Unwissenheit gründet. Andernfalls legst du dich mental fest und hemmst die Erfahrung durch vorgefasste Vorstellungen, die so sehr a priori wären, wie es irgendein Annehmen spiritueller Wahrheit oder Erfahrung sein kann. Deine Vorstellung, dass Hingabe allein durch Liebe vollzogen werden kann, ist ein Beispiel dafür. In yogischer Erfahrung ist es absolut richtig, dass Hingabe durch wahre Liebe, also die psychische und spirituelle Liebe, das Machtvollste, Wirksamste und Einfachste von allem ist; man kann jedoch nicht, indem man dies als eine Behauptung aufstellt, zu der man durch die gewöhnliche Vernunft gelangt ist, die ganze mögliche Erfahrung der Hingabe in diese Formel zwängen oder aufgrund ihrer Aussage verkünden, man habe auf die vollkommene Liebe zu warten, bevor die Hingabe möglich sei. Yogische Erfahrung zeigt, dass Hingabe ebenfalls über das Mental und den Willen vollzogen werden kann, über ein klares und wahrhaftes Mental, das die Notwendigkeit der Hingabe erkennt, und über einen klaren und wahrhaften Willen, der sie den widerstrebenden Gliedern auferlegt. Die Erfahrung zeigt ebenfalls, dass nicht nur Hingabe durch Liebe kommt, sondern Liebe auch durch Hingabe kommen kann oder durch diese eine unvollkommene in eine vollkommene Liebe wachsen kann. Man beginnt, mit Hilfe

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