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Verhaftungen, seine Tatgewohnheiten hin, damit das Göttliche alles aufnehmen kann. Hingabe bedeutet, unser kleines Mental und seine mentalen Begriffe und Vorlieben um eines göttlichen Lichtes und eines größeres Wissens willen aufzugeben, unseren kleinen persönlichen, wirren, blinden und tastenden Willen um eines großen, ruhigen, stillen und leuchtenden Willens und ebensolcher Kraft, unsere kleinen, ruhelosen und gepeinigten Gefühle um einer weiten, starken, göttlichen Liebe und Ananda willen, unsere kleine, leidende Persönlichkeit um der einen Person willen, deren dunkler Abkömmling jene ist. Wenn man auf seinen eigenen Vorstellungen und Überlegungen beharrt, können das größere Licht und Wissen nicht kommen, oder aber sie werden in ihrem Kommen auf Schritt und Tritt durch eine Störung von unten entstellt und behindert; wenn man auf seinen eigenen Wünschen und Eitelkeiten beharrt, können jener große leuchtende Wille und jene Kraft in der ihnen eigenen wahren Macht nicht wirken – denn das wäre so, als würdest du sie bitten, der Knecht deiner Begierden zu sein; solange man seine kleine Art des Fühlens nicht aufgeben will, können die ewige Liebe und der höchste Ananda nicht herabkommen, oder sie werden beim Überschäumen des groben emotionalen Kessels vermischt und verschüttet. Keine noch so große Menge von allgemeinen Überlegungen kann von der Notwendigkeit befreien, das Niedere zu überschreiten, um das Höhere zu gewinnen.

      Und wenn man findet, dass man sich in der Abgeschiedenheit dem Höheren, dem Göttlichen am besten hingeben kann, da man so die Gelegenheit des Aufwallens alles Niedrigen leichter vermeidet – warum nicht? Es ist das Ziel, dessentwegen jene gekommen sind; warum also tadeln oder voller Misstrauen und Verdacht auf die Methode blicken, die sie für die beste halten, oder diese mit derartig geringschätzigen Adjektiven belegen, wie „grimmig, unmenschlich“, und all das Übrige? Es ist dein Vital, das davor zurückschreckt, und dein vitales Mental besorgt die entsprechenden Bezeichnungen, die lediglich dein Zurückschrecken zum Ausdruck bringen und nicht, was Abgeschiedenheit wirklich bedeutet. Denn das Vital oder sein geselliger Teil scheut sich vor der Einsamkeit und nicht das denkende Mental, das das Vital lediglich unterstützt. Der Dichter sucht mit sich oder mit der Natur allein zu sein, um seiner Inspiration zu lauschen; der Denker taucht in die Einsamkeit, um über die Dinge nachzudenken und in ein tieferes Wissen einzutreten; der Wissenschaftler schließt sich in sein Laboratorium ein, um mit Hilfe von Experimenten in die Geheimnisse der Natur einzudringen; all diese Abgeschiedenheit ist weder grimmig noch unmenschlich. Noch ist es die Abgeschiedenheit des Sadhaks in einer alles ausschließenden Konzentration, die er als sein Erfordernis empfindet; sie ist ein Mittel zum Zweck – zu jenem Zweck, auf den sein ganzes Herz ausgerichtet ist. Und was den Yogi oder bhakti anbelangt, der bereits die erste grundlegende Erfahrung hatte, so befindet auch er sich nicht in grimmiger und unmenschlicher Einsamkeit. Denn der eine birgt das Göttliche und die gesamte Welt in seinem eigenen Wesen, ein anderer den höchsten Geliebten oder seinen Ananda.

      Ich sage dies hinsichtlich deiner Verachtung der Zurückgezogenheit, die sich auf der Unkenntnis gründet, was diese tatsächlich ist; ich selbst empfehle, wie ich oft betonte, keine völlige Abgeschiedenheit, denn ich halte diese für ein gefährliches Mittel, das zu Morbidität und großem Irren führen kann. Ich erlege auch niemandem die Abgeschiedenheit als Methode auf oder stimme ihr zu, außer die betreffende Person sucht diese selbst und fühlt ihre Notwendigkeit, schöpft Freude daraus und erfährt den persönlichen Beweis, dass sie ihr zur spirituellen Erfahrung verhilft. Sie sollte niemandem als Prinzip auferlegt werden, denn das wäre die mentale Art – der Weg des gewöhnlichen Mentals – die Dinge zu tun; wenn sie als Erfordernis empfunden wird, muss sie als Erfordernis angenommen werden, nicht aber als allgemeines Gesetz oder als Regel.

      Was du in deinem Brief als die Erwiderung des Göttlichen beschreibst, würde in der Sprache yogischer Erfahrung nicht so bezeichnet werden; dieses Gefühl großen Friedens, Lichtes, der Leichtigkeit und des Vertrauens, der Verringerung der Schwierigkeiten, das Gefühl der Gewissheit würde vielmehr eine Erwiderung deiner eigenen Natur auf das Göttliche genannt werden. Es gibt einen Frieden oder ein Licht, welches tatsächlich die Erwiderung des Göttlichen ist, doch das ist ein weiter Friede, ein großes Licht, sie werden als eine Gegenwart gefühlt, die vom persönlichen Selbst verschieden ist, nicht als Teil der persönlichen Natur, sondern als etwas, das von darüber kommt und schließlich von der Natur Besitz ergreift – oder es kann die Göttliche Gegenwart selbst sein, die tatsächlich die absolute Befreiung sowie Glück und Gewissheit mit sich bringt. Doch die ersten Erwiderungen des Göttlichen sind meist nicht so, sie kommen vielmehr als eine Berührung, als ein Druck, den zu erkennen und anzunehmen man in der Lage sein muss; oder es ist eine Stimme der Bekräftigung, manchmal eine sehr „leise, kleine Stimme“, ein momentanes Bild, eine spontane Gegenwart, manchmal eine Eingebung der Führung – viele Formen sind es, die es annehmen kann. Dann zieht es sich zurück, und die Vorbereitung der Natur geht weiter, bis es möglich ist, dass die Berührung immer wiederkehrt, dass sie länger andauert und sich in etwas Dringlicheres, Näheres und Innerlicheres verwandelt. Das Göttliche drängt sich einem zu Beginn nicht auf – es bittet, erkannt und angenommen zu werden. Das ist ein Grund, warum das Mental zur Ruhe kommen muss, warum es nicht testen oder Forderungen stellen soll – es muss Platz vorhanden sein für die wahre Intuition, die sofort die echte Berührung erkennt und annimmt.

      Und als letztes noch zu der bedrängenden Tätigkeit des Mentals, die deine Konzentration behindert. Doch ist diese oder aber eine noch ermüdendere, hartnäckigere, eine mahlend mechanische Tätigkeit immer die Schwierigkeit, wenn man sich zu konzentrieren sucht, und es nimmt lange Zeit in Anspruch, sie zu überwinden. Diese oder die Gewohnheit des Schlafs verhindert entweder die wache Konzentration oder den bewussten samadhi oder die vertiefte, alles ausschließende Trance, jene drei Formen, die yogisches Bewusstsein annimmt. Doch es ist mit Sicherheit die Unkenntnis des Yoga, seines Ablaufs und seiner Schwierigkeiten, die dich verzweifeln und dich aufgrund dieser ganz normalen Behinderung von deiner Untauglichkeit sprechen lässt. Die Beharrlichkeit des gewöhnlichen Mentals und seine falschen Überlegungen, Gefühle und Beurteilungen, die ziellose Aktivität des denkenden Mentals in der Konzentration oder seine mechanische Tätigkeit sowie die träge Reaktion auf die verhüllte oder initiierende Berührung sind die ganz gewöhnlichen Hemmnisse, die durch das Mental entstehen, genauso wie Stolz, Ehrgeiz, Eitelkeit, Sex, Gier, das Ergreifen der Dinge um des eigenen Egos willen Schwierigkeiten und Hemmnisse sind, die einem das Vital auferlegt. Und genauso wie die vitalen Schwierigkeiten niedergefochten und besiegt werden können, kann das auch mit den mentalen geschehen. Man muss nur erkennen, dass sie nicht zu vermeiden sind, und darf sich weder an sie klammern noch sich erschrecken oder überwältigen lassen, weil sie vorhanden sind. Man muss durchhalten, bis man sowohl vom Mental als auch vom Vital zurückstehen und die tieferen und größeren mentalen und vitalen Purushas in sich fühlen kann, die der Stille fähig sind, fähig eines unmittelbaren Empfangs des wahren Wortes, der wahren Kraft, des wahren Schweigens. Wenn die menschliche Natur den Weg wählt, auf dem zuerst die Schwierigkeiten niedergefochten werden müssen, dann ist die erste Hälfte des Weges lang und mühsam, und die Klage über die mangelnde Erwiderung durch das Göttliche wird laut. Doch das Göttliche ist tatsächlich immer da. Es arbeitet hinter dem Schleier und wartet darauf, dass du seine Erwiderung erkennst, dass die Erwiderung auf die Erwiderung möglich wird.

      *

      Das Strömen, das man hier spürt, scheint unmittelbar den Quellen der Wahrheit zu entspringen und ist nicht so häufig zu finden, wie man es wünschen würde. Dies ist ein Geist, der nicht nur zu denken, sondern auch zu erkennen vermag, der nicht nur die Oberfläche der Dinge sieht- mit der intellektuelles Denken meist endlos und ohne sicheren Ausgang ringt, als ob es nichts anderes gäbe –, sondern der auch fähig ist, in das Innere zu sehen. Die Tantriker gebrauchen den Ausdruck pasyanti vak, das erkennende Wort, um eine Ebene der vak Shakti, der Shakti des Wortes zu beschreiben. Hier ist es pasyanti buddhi, der erkennende Verstand – vielleicht deshalb, weil der Erkennende vom Denken zur Erfahrung übergegangen ist, doch gibt es viele, die einen beträchtlichen Reichtum der Erfahrung besitzen, ohne dass diese derart ihre Gedankenschau klärt; zwar erkennt die Seele, doch das Mental fährt fort, die Idee wirr und unvollkommen zu umschreiben, zu verschleiern und durcheinanderzubringen. Hier aber muss die Gabe einer erkennenden Schau in der Natur bereitgelegen haben.

      Es ist beachtlich, sich so rasch und entschlossen von den schimmernden Schleiern und Nebeln, die der moderne Intellektualismus für das Licht der Wahrheit hält,

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