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er neben seinem Oldsmobile stehen.

      Tony Tornado stieg ebenfalls aus. Er ging um das Fahrzeug herum.

      „Umdrehen!“, befahl er.

      „Was haben Sie mit mir vor?“, fragte Copeland krächzend. „Werden Sie mich umbringen?“

      „Dreh dich um!“ Christopher Copeland gehorchte. „Wir gehen ein Stück“, sagte Tornado.

      Er muss vom Syndikat sein, überlegte der Journalist. Er hat den Auftrag, die Wahrheit herauszufinden, damit die Ehrenwerte Gesellschaft sich bei Cusack für den fünffachen Mord revanchieren kann. Aber was habe ich damit zu tun? Ich habe doch lediglich eine Story in Umlauf gebracht.

      Copeland nahm hinter sich eine rasche Bewegung wahr. Er wollte sich umdrehen, kam jedoch nicht mehr dazu. Die Pistole traf seinen Nacken. Er fiel wie ein vom Blitz getroffener Baum um.

      Als er wieder zu sich kam, lag er gefesselt auf dem Rücken. Tony Tornado stand neben ihm. Die Sonne war hinter dem Mafioso und strahlte dem Journalisten grell in die Augen. Er konnte nur die Umrisse des Fremden erkennen. Ihm fiel auf, dass der Mann rings um ihn Glasflaschen aufgestellt hatte.

      „Wir werden ein kleines Spielchen spielen“, sagte Tornado grinsend. „Ich stelle eine Frage. Wenn du sie nicht beantwortest, oder wenn mir deine Antwort nicht gefällt, schieße ich eine von den Flaschen kaputt. Okay?“

      „Sie sind ein Sadist.“

      „Irgendwie muss ich schließlich an die Wahrheit herankommen.“

      „Die Wahrheit stand in allen Zeitungen.“

      „Das stimmt nicht. Du hast sie für Brian Cusack in Umlauf gebracht.“

      „Nein.“

      Tony Tornado hob die Waffe, zielte und schoss. Eine Flasche neben Copelands Bein zerplatzte. Glasscherben schwirrten hoch. Der Journalist zuckte heftig zusammen.

      „Wieviel hat Cusack für die Lügengeschichte bezahlt?“, wollte Tornado wissen.

      „Nichts. Keinen Cent. Ich hatte mit Cusack noch nie etwas zu schaffen.“

      Tornado schoss wieder. Diesmal traf die Kugel die Flasche, die sich in Copelands Hüfthöhe befunden hatte.

      „Sag bloß, du kennst Cusack gar nicht.“

      „Ich weiß, wer er ist, aber ich hatte noch nie persönlich mit ihm zu tun.“

      Tornado feuerte den nächsten Schuss ab. Das Projektil zertrümmerte eine Flasche in Schulterhöhe. Ein Glassplitter schrammte über Copelands Gesicht. Der Journalist stieß einen Schmerzensschrei aus.

      „Hier kannst du schreien, so laut du willst“, sagte Tornado grinsend. „Es wird dich keiner hören. Wenn du meine nächste Frage nicht zufriedenstellend beantwortest, kann es für dich kritisch werden“, warnte der Mafioso den Journalisten.

      Copeland drehte den Kopf und blickte auf die Flasche, die knapp neben seinem Hals stand. „Sie werden doch nicht ... Ich kann tot sein ...“

      „Glaub mir, das würde mein Gewissen nicht im Mindesten belasten. Ich brauche einen Erfolg. Wie ich den erreiche, ist meine Sache. Kriege ich nicht raus, was ich erfahren muss, sind meine Freunde auf mich sauer, und ich mag das nicht. Es würde das gute Klima, das zwischen uns bisher geherrscht hat, beeinträchtigen.“

      „Bitte ...“

      „Ich frage dich noch einmal: Hast du in Cusacks Auftrag diese Geschichte in Umlauf gebracht?“

      Copeland schüttelte verzweifelt den Kopf. Er presste die Zähne zusammen, wollte nicht antworten, sah, wie der Fremde die Pistole wieder hob, und da siegte die Angst.

      „Halt!“, schrie er. „Nicht schießen! Nicht mehr schießen! Ich will Ihnen die Wahrheit sagen! Ja, Cusack hat mit mir Kontakt aufgenommen. Ich habe diese falsche Information an meine Kollegen weitergegeben. Cusack hat dafür fünftausend Dollar bezahlt.“

      Tornado grinste zufrieden.

      „Wunderbar, wie schön du singen kannst.“

      „Cusack wird mich umbringen, wenn er erfährt ...“

      „Vor Cusack brauchst du keine Angst zu haben. Der lebt nicht mehr lange. Wer war der Mann, der die Rakete abgefeuert hat?“

      „Warum wollen Sie das auch noch wissen?“

      „Weil ich ein gründlicher Mensch bin. Kennst du den Namen?“

      „Ich glaube, es war ...“

      „Nun?“

      „Gordon Keel.“

      „Vielen Dank“, sagte Tony Tornado.

      Copeland rann der Schweiß in breiten Bächen von der Stirn. Er lag gefesselt auf dem Rücken, war dem Unbekannten auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Was würde der Mann nun, nachdem er geredet hatte, mit ihm anstellen? Würde er ihn töten?

      Tornado hob die Waffe und richtete sie auf den Kopf des Journalisten. Copeland riss entsetzt die Augen auf.

      „Warum?“, schrie er. „Warum wollen Sie mich umbringen? Ich habe Ihnen doch alles gesagt ...“

      „Hör zu, Kamerad! Du vergisst unsere Begegnung, verstanden?“

      „Ja. Ja, selbstverständlich. Ich tue alles, was Sie von mir verlangen. Aber bitte lassen Sie mir mein Leben.“

      „Ich lass dich hier liegen. Es wird dich schon jemand finden. Im Erfinden von Lügenstorys bist du ja einsame Spitze. Also wirst du dir wieder eine unwahre Geschichte einfallen lassen. Solltest du erzählen, was wirklich passiert ist, sehen wir uns wieder.“

      „Ich werde nichts verraten.“

      „Solltest du dir einfallen lassen, Brian Cusack zu warnen, kannst du ebenfalls gleich dein Testament machen.“

      „Ich halte mich jetzt aus allem raus.“

      „Sehr vernünftig. Auf diese Weise lebst du nämlich am längsten.“ Tornado wandte sich um und begab sich zu Copelands Oldsmobile. Er setzte sich in das Fahrzeug und verließ die Mülldeponie.

      Copeland blieb mitten im Dreck liegen. Aber er war trotzdem froh ...

      12

      Cyril Murray. Er hatte Brad Rafferty in Brian Cusacks Auftrag ermordet. Ihn wollte sich Roberto Tardelli als Ersten schnappen. Anschließend wollte sich Roberto den König von Brooklyn holen. Sobald er Murray in seine Gewalt gebracht hatte, wollte er ihn zur Polizei bringen. Die Cops würden ihre helle Freude darüber haben, denn Murray stand schon ziemlich lange auf ihrer Wunschliste. Er war bisher nur nie bei einer Straftat zu erwischen gewesen.

      Das war nun anders. Es gab einen Augenzeugen, der Cyril Murray schwer belasten konnte: Jossip Wassinski. Und kein Anwalt, nicht einmal der cleverste Rechtsverdreher, würde Murray wieder loseisen können. Diesmal würde Murray festkleben.

      Roberto wollte Murray aus dessen Apartment holen, doch es kam anders. Zwei Männer tauchten bei Murray auf, sie holten ihn ab, und er fuhr mit ihnen nach Borough Park.

      Roberto Tardelli hing sich mit seiner Kawasaki an, ohne dass

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