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      Er verlangte von dem Mann hinter dem Tresen eine Münze und zog sich dann in die Telefonbox zurück. Nachdem er die Nummer gewählt hatte, wartete er geduldig.

      Eine Frauenstimme meldete sich. Angela Gravina. Tony Tornado nannte seinen Namen.

      „Was wollen Sie?“, fragte die Frau brüsk.

      „Ich muss mit Pietro sprechen.“

      „Ausgeschlossen. Er schläft jetzt.“

      „Es ist dringend.“

      „Rufen Sie in vier Stunden wieder an!“

      „So lange duldet die Sache keinen Aufschub.“

      „Ich bin nicht bereit, meinen Mann zu wecken. Er braucht den Schlaf.“

      „Sie werden diesmal eine Ausnahme machen“, sagte Tornado.

      „Kommt nicht in Frage!“

      Der Mafioso wurde ärgerlich.

      „Hören Sie, wenn Sie Ihren Mann jetzt nicht sofort ans Telefon holen, komme ich zu Ihnen und hole ihn persönlich aus dem Bett, und ich garantiere Ihnen, dass er nicht sauer auf mich sein wird, sondern auf Sie, wenn ich ihm erzähle, dass Sie sich geweigert haben ...“

      „Also gut, wenn es wirklich so wichtig ist.“

      „Das ist es.“

      „Dann werde ich ihn eben wecken“, sagte Angela Gravina. „Warten Sie einen Augenblick!“

      Tornado hörte, wie sie den Hörer weglegte und irgendetwas in abfälligem Tonfall murmelte. Er wusste, dass sie ihn nicht mochte, doch das störte ihn nicht. Er hatte selten mit ihr zu tun. Wenn Pietro Gravina etwas von ihm wollte, trafen sie sich meistens irgendwo in der Stadt.

      Es dauerte lange, bis sich Pietro Gravina mit schläfriger Stimme meldete. Tornado lachte.

      „Jetzt kriegst du zurück, was du mir heute Morgen angetan hast.“

      „Ich hoffe für dich, du hast einen triftigen Grund, mich aus dem Schlaf zu reißen, sonst drehe ich dir bei der nächsten Gelegenheit den Hals um“, brummte Gravina.

      „Ich habe den Beweis.“

      „Welchen Beweis?“

      „Mann, wach auf! Hast du mich nicht losgeschickt, damit ich dir den Beweis beschaffe, dass die Geschichte vom unbekannten Rächer erfunden ist? Ein Journalist namens Christopher Copeland hat die Story in Umlauf gebracht. Er hat dafür von Cusack fünftausend Dollar gekriegt.“

      „Wunderbar!“, rief Gravina begeistert aus. „Junge, du bist mit Gold nicht aufzuwiegen.“

      „War das ein triftiger Grund, dich zu wecken?“

      „Allerdings. Ist dir auch bekannt, wer den Jet in Cusacks Auftrag abgeschossen hat?“

      „Gordon Keel.“

      Gravina lachte.

      „Tony, heute ist ein Festtag für mich.“

      „Was soll geschehen, Pietro?“

      „Du kümmerst dich um Keel.“

      „Was soll ich ihm antun?“

      „Schick ihn über den Jordan!“

      „Okay.“

      „Und anschließend widmen wir uns gemeinsam Brian Cusack. Ich muss unbedingt dabei sein, wenn er ins Gras beißt.“

      14

      Roberto schlug die Augen auf. Es ging ihm nicht gut. Sein Schädel brummte, und ein unangenehmes Würgen saß in seinem Hals. Ihm war übel.

      Er lag etwa da, wo der Lastwagen mit den gestohlenen Antiquitäten gestanden hatte. Das Fahrzeug und die Hehler hatten die Lokomotivfabrik inzwischen verlassen. Anwesend waren nur noch Murray und seine Freunde, zu denen auch der Lkw-Fahrer und der Mann gehörten, der Roberto niedergeschlagen hatte. Es gab also Posten auf dem aufgelassenen Fabriksgelände. Wie viele, das wusste Roberto nicht. Seiner Ansicht nach jedenfalls einen zu viel. Und zwar den mit dem Totschläger.

      Er konnte sicher sein, dass sie ihn bereits gründlich durchsucht und ihm die Luger abgenommen hatten. Als er sich aufsetzte, rammte ihm einer der Gangster den Schuh gegen die Brust, und er fiel wieder auf den Rücken.

      „Liegenbleiben!“, schnarrte der Kerl.

      „Das kann man auch freundlicher sagen“, brummte Roberto.

      Cyril Murray starrte ihn mit schmalen Augen an.

      „Wer bist du?“

      „Frederic Sali ist mein Name“, antwortete Roberto. Da die Gangster keine Papiere bei ihm gefunden hatten, konnte er ihnen jeden Fantasienamen nennen.

      „Was hast du auf diesem Areal zu suchen, Sali?“, fragte Murray. „Wolltest du deine verdammte Neugier befriedigen?“

      „Hören Sie, muss ich hier herumliegen? Darf ich nicht aufstehen?“

      Murray nickte. Er hatte nichts dagegen. Roberto erhob sich. Er streifte den Mann, der ihn niedergeschlagen hatte, mit einem vorwurfsvollen Blick.

      „Ich bin nicht neugierig“, sagte Roberto.

      „Aber du möchtest gern alles wissen, nicht wahr?“, blaffte Murray.

      „Ich kümmere mich prinzipiell nur um meinen eigenen Kram.“

      „Das kaufe ich dir nicht ab, Junge. Du hast uns beobachtet und belauscht!“

      „Das hat sich so ergeben.“

      „Für wie dämlich hältst du uns eigentlich, he? Ich rate dir, mir die Wahrheit zu sagen, sonst werde ich verdammt unangenehm. Dann wirst dir wünschen, nie auf die Welt gekommen zu sein. Weißt du, was ich glaube, Sali?“

      „Was denn?“

      „Dass du ein Spürhund bist. Ein Schnüffler. Ein Privatdetektiv, der sich einen Namen machen will, indem er uns in die Pfanne haut. Was sagst du dazu?“

      „Wenn meine Situation nicht so ernst wäre, würde ich jetzt lachen.“

      „Lach nur! Vielleicht ist es das letzte Mal, dass du dazu Gelegenheit hast.“

      „Ich und ein Privatdetektiv. Das ist wirklich zu komisch. Ausgerechnet ich“, sagte Roberto.

      „Du siehst aus wie einer.“

      „Gibt es denn eine genaue Regel, wie die aussehen müssen?“

      „Du trägst eine Kanone.“

      „Ich wette, jeder von Ihnen besitzt ein Schießeisen. Ist er deshalb auch ein Schnüffler? Ich muss mich vor Bullen und Spürhunden genauso in Acht nehmen wir ihr.“

      Murray bleckte die Zähne.

      „Wir sind Saubermänner.“

      „Ich auch“, sagte Roberto. „So wie ihr.“

      „Na schön, vielleicht bist du kein Privatdetektiv, aber warum hast du uns dann bespitzelt?“

      „Ich

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