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hatten: Ohne ihre Zustimmung durfte der Monarch damals keine weiteren Steuern erheben.

       Auf dem Weg zum Parlament

      Im 17. Jahrhundert bekam die Idee, dass der Monarch unter das Gesetz des Landes gestellt werden sollte, einen neuen Schub. Im englischen Bürgerkrieg stand die Magna Carta für die Sache der Parlamentarier unter Oliver Cromwell. Zwar bezog sie sich zu jener Zeit nur auf eine Minderheit, die privilegierten Bürger. Doch sie bereitete den Gesetzen, die die Freiheit des Einzelnen vor despotischer Machtausübung schützen sollten, den Weg. Zudem gab sie Impulse und Anregungen für die Grundrechte in vielen modernen Verfassungen und für zahlreiche Menschenrechtserklärungen. image

       Die englischen Barone

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      Die Baronswürde, wie sie von Wilhelm dem Eroberer (1028–1087) geschaffen wurde, war eine Form des feudalen Landbesitzes. Sie wurde vom König gewährt und war mit bestimmten Pflichten und Privilegien verbunden. Die Barone zahlten im Gegenzug für ihren Landbesitz Steuern an den König und mussten eine bestimmte Anzahl von Rittern stellen, die auf Wunsch für den König kämpften. Im Gegenzug erhielten die Barone das Recht, am königlichen Rat oder dem Parlament teilzunehmen – aber nur, wenn der König sie einberief. Sie kamen nicht regelmäßig zusammen, und weil der Hof oft umzog, gab es keinen regulären Treffpunkt.

      Zur Zeit König Johanns (Bild oben) zwangen die Barone den König zur Unterzeichnung der Magna Carta. Doch im Lauf des 13. Jahrhunderts wurde die Macht des Landadels immer schwächer. Mit dem englischen Bürgerkrieg verschwand sie mehr oder weniger ganz.

       Hauptwerke

      1100 Charter of Liberties

      1215 Magna Carta

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      EIN GERECHTER KRIEG WIRD UM EINE GERECHTE SACHE GEFÜHRT

      THOMAS VON AQUIN (1225–1274)

       IM KONTEXT

      IDEENLEHRE

       Naturgesetz

      SCHWERPUNKT

       Gerechter Krieg

      FRÜHER

      44 v. Chr. In De officiis stellt sich Cicero gegen den Krieg – außer als letztes Mittel, um den Staat zu verteidigen und den Frieden wiederherzustellen.

      5. Jh. Augustinus von Hippo plädiert für einen Staat, der die Tugenden befördert.

      620er-Jahre Mohammed ruft zum Kampf für den Islam auf.

      SPÄTER

      1625 Grotius bindet die Theorie vom gerechten Krieg in das Völkerrecht ein (De jure belli ac pacis, dt.: Über das Recht des Krieges und des Friedens).

      1945 Die UN-Carta verbietet Gewalt in internationalen Konflikten, die von den Vereinten Nationen nicht autorisiert sind.

      Mehrere Jahrhunderte lang hatte die römisch-katholische Kirche in Europa das Monopol auf Bildung. Seit das Christentum von Kaiser Konstantin als offizielle Religion im Römischen Reich übernommen worden war, wurde das politische Denken von der christlichen Lehre bestimmt. Das Verhältnis von Kirche und Staat beschäftigte Philosophen und Theologen, hier sei vor allem Augustinus von Hippo genannt. Er legte den Grundstein dieser Diskussion, indem er die politischen Analysen aus Platons Der Staat in die christliche Lehre eingliederte. Als dann im 12. Jahrhundert Übersetzungen klassischer griechischer Texte in Europa verfügbar wurden, begannen manche europäischen Denker sich für andere Philosophen zu interessieren – insbesondere für Aristoteles und Averroes.

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       Durchdachte Methoden

      Mit Abstand der bedeutendste christliche Denker des späten Mittelalters war der italienische Gelehrte Thomas von Aquin, er gehörte dem Orden der Dominikaner an. Dieser folgte der Tradition der Scholastik, die Dominikaner bevorzugten Beweisführung und Schlussfolgerung als Wege zur Erkenntnis. Thomas von Aquin hatte sich vorgenommen, die christliche Theologie mit den rationalen Argumenten von Philosophen wie Platon und Aristoteles in Einklang zu bringen. Als Priester folgte er in erster Linie theologischen Interessen. Doch weil die Kirche die wichtigste politische Macht seiner Zeit war, ließen sich theologische und politische Fragestellungen nicht so klar voneinander abgrenzen wie heute. Indem Thomas von Aquin sich mit dem Zusammenschluss von Philosophie und Theologie befasste, wandte er sich dem Verhältnis zwischen weltlicher Macht und göttlicher Autorität zu und damit dem wachsenden Konflikt zwischen Kirche und Staat. Außerdem widmete er sich ethischen Fragen, beispielsweise der nach dem gerechten Krieg.

      »Der Friede ist mittelbar Werk der Gerechtigkeit, indem sie aus dem Wege räumt, was ihn hindert. Aber Werk der Gottesliebe ist er unmittelbar, denn die Gottesliebe schafft ihrer eigenen Bewandtnis nach Frieden.«

       Thomas von Aquin

       Die Haupttugend der Gerechtigkeit

      In seiner Moralphilosophie untersuchte Thomas von Aquin ausdrücklich politische Belange. Dabei ging er von den Werken des Augustinus von Hippo aus: Ihm war es gelungen, die klassische griechische Vorstellung, dass der Staat ein gutes, tugendhaftes Leben befördern solle, erfolgreich mit seinen christlichen Vorstellungen zu verbinden. Augustinus meinte, dies stehe im Einklang mit dem göttlichen Recht, das Unrecht verhindere, wenn man sich daran hielte. Für Thomas von Aquin, der Platon und Aristoteles gelesen hatte, ist Gerechtigkeit die politische Haupttugend, die seiner gesamten politischen Philosophie zugrunde liegt. Gerechte Gesetze machen den Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Regierung aus, sie geben jeder Herrschaft ihre Legitimität. Die Gerechtigkeit ist ausschlaggebend für die Moral staatlichen Handelns, das war ein wichtiges Prinzip in Thomas von Aquins Theorie vom gerechten Krieg.

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      Krieg zum Schutz der christlichen Werte ließ sich, so dachte Thomas von Aquin, rechtfertigen. Dies galt zum Beispiel für den Ersten Kreuzzug von 1095–1099, bei dem Jerusalem eingenommen wurde und Tausende starben.

      »Deshalb darf man nur zu dem Zweck Krieg führen, um unbehelligt in Frieden leben zu können.«

       Cicero

       Der gerechte Krieg

      Thomas von Aquin vertrat zudem diese Ansicht: Obwohl das Christentum seinen Anhängern den Pazifismus predige, sei es mitunter nötig zu kämpfen, um den Frieden zu erhalten oder wieder herzustellen. Ein solcher Krieg solle defensiv sein, nicht präventiv, und dürfe nur unter bestimmten Bedingungen geführt werden. Thomas von Aquin nennt diese Bedingungen das jus ad bellum (das Recht, in den Krieg zu ziehen) und glaubt, so sei für die Gerechtigkeit des Krieges gesorgt.

      Drei grundsätzliche Voraussetzungen machen seiner Meinung nach einen gerechten Krieg aus: die richtige Absicht, die Vollmacht des Herrschers und der gerechte Grund. Diese Prinzipien gelten bis heute. Die richtige Absicht kann für den Christen nur die Wiederherstellung des Friedens sein. Die »Vollmacht

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