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er seine zweite SF-Serie, RAUMSCHIFF PROMET, zu der er 1972, in dem einen Jahr, in dem er sie betreute, siebzehn Romane beitrug. 1974 folgten sechs Romane für die Heftreihe ZEITKUGEL. Er schrieb auch über sechzig Romane in den Genres Grusel, Horror und Krimi und verfasste insgesamt fast tausend Romane, von denen 570 Western waren. Ende der Siebzigerjahre versöhnte er sich wieder mit PERRY RHODAN und nahm 1980 am Worldcon in Mannheim teil. Am 8. November 1991 verstarb er an einem metastasierenden Lungenkrebs in einer Klinik in Bozen/Südtirol.

      Die Erde stirbt

      Wir schreiben den 10. Mai 1984. Die Gefahr durch die Springer ist vorerst abgewendet, und nach langen Anlaufschwierigkeiten ist seit zwei Jahren auch die Terranische Weltregierung etabliert: Perry Rhodan, der Administrator der Erde, entschließt sich, sein Crest und Thora gegebenes Versprechen, die beiden nach Hause zu bringen, endlich einzulösen. Mit der vollbesetzten GANYMED geht es durch den Hyperraum nach Arkon …

      In Heft 38 schildert Kurt Mahr, wie für die Arkoniden der Traum von der glorreichen Heimat urplötzlich zerschellt. Sie materialisierten mitten in einer Schlacht zwischen Motunern, einem hoch entwickelten Volk von Methanatmern, und dem arkonidischen Imperium. Das Imperium gewinnt, die Schiffe der Motuner ziehen sich zurück, und äußerst bedrückt fliegen die Terraner durch die Raumschlacht weiter, bis an den Rand des Arkons-Systems. Und dort erwartet alle Beteiligten eine Fülle von Überraschungen!

      Crest und Thora hatten bislang verschwiegen, dass die Zentralwelt des Großen Imperiums eigentlich aus drei Planeten besteht – der Kristallwelt Arkon I, der Handelswelt Arkon II und Arkon III, dem Kriegsplaneten, einer künstlich geschaffenen Struktur von drei Synchronwelten, die Arkons Sonne in Form eines gleichseitigen Dreiecks umkreisen. Die beiden Arkoniden stellen nun mit Entsetzen fest, dass aufgrund der Dekadenz ihres Volkes das größte Positronengehirn der bekannten Galaxis, der Robotregent, aktiviert wurde und Tai Moas Zoltral XII. abgesetzt hat. Die wahre Macht liegt nun bei einer Maschine, die vorausschauende Wissenschaftler vor Jahrtausenden erbauten …

      Unnachgiebig und voller Härte geht der Robotregent gegen alle Feinde des Imperiums vor und schlägt Rebellionen gnadenlos nieder. Als er von der Existenz Terras erfährt, versucht er deshalb sofort, die Position des Sonnensystems herauszufinden. Rhodan ist klar, dass Terra noch viel zu schwach ist, um sich gegen die Robotflotten des wieder erstarkten Großen Imperiums zu behaupten, und entwickelt, nachdem es auch noch zu ersten unerfreulichen Kontakten des Expeditionskorps mit den Aras, den Galaktischen Medizinern, gekommen ist, einen Masterplan, den Clark Darlton in einem Doppelband schildert.

      So findet der erste Zyklus der Serie mit dem Titel »Die Dritte Macht« seinen atemberaubenden Abschluss: Perry Rhodan spielt den Springern mit Hilfe Guckys, der sich gegen Rhodans Wunsch heimlich in den Einsatz begeben hat, falsche Positionsdaten des Sonnensystems zu und lässt an Stelle Terras den dritten Planeten des Beteigeuze-Systems von den Überschweren, der Kampftruppe der Springer, angreifen. Die Erde wird scheinbar vernichtet und versinkt im Meer des Vergessens – und Rhodan und die Terraner erhalten die dringend benötigte Zeit, sich für eine ungewisse Zukunft zu rüsten.

      Ahasver im Herzen

      Im April 1962, als Kurt Brands erster Roman erschien, besuchte das Ehepaar Scheer gerade Clark Darlton und Gattin in Irschenberg. Auf dem Programm stand natürlich vor allem PERRY RHODAN: Es hatte bereits kleinere Zeitsprünge gegeben, der erste nach Heft 9, aber mit Heft 50 sollte ein neuer Handlungsabschnitt beginnen. Ein Zeitsprung von 36 Jahren war vorgesehen, der sich später zu 56 Jahren mausern sollte. Die Hefte 50 bis 99 gingen als zweiter Zyklus in die Geschichte PERRY RHODANS ein.

      Scheer notierte nach dieser Begegnung am 28. April: »Alte Arkoniden, die vor zehntausend Jahren auf Venus verschollen sind, haben einige ihrer Leute biologisch konserviert, um Zeugen ihrer Vergangenheit in die Zukunft zu retten. Einer wachte zur Zeit des Römischen Imperiums auf. (…) Sein erstes Erscheinen erfolgte auf dem Grund des Atlantischen Ozeans, wo er konserviert im untergegangen Landgebiet von Atlantis liegt. Von dort sorgte er für den technischen und kulturellen Fortgang der Menschheit, da er daran interessiert ist, möglichst bald wieder nach Hause zu kommen. Dies geht nur, wenn die Menschheit die Raumfahrt begreift.«

      Rhodan erfährt, dass der Fremde unter Germanicus Caligula erwachte, als normannischer Ritter an den Kreuzzügen teilnahm, mit Kolumbus befreundet war, sich Leonardo da Vinci nannte, unter Kublai Khan in Asien kämpfte und die Chinesische Mauer erbaute. Das erscheint ihm nur dann möglich, wenn er eine Zelldusche des Planeten Wanderer erhalten hatte – die Rhodan auch für Thora und Crest erwirken will, die Arkoniden, deren technische Wunderwerke ihm auf dem Erdmond zur Gründung der Dritten Macht verhalfen.

      Das erste Ergebnis des neuen Konzepts war Jubiläumsheft 50: Der Arkonide Ahasver, dessen Namen Scheer später im Exposé handschriftlich in »Atlan« geändert hatte, erwacht nach einer langen Tiefschlafperiode in seiner Unterwasserkuppel – und mit ihm war der neben Perry Rhodan erfolgreichste Protagonist der Serie geboren.

      Info zur Romanserie: Atlan

      Sein arkonidisches Geburtsdatum entspricht dem 9. Oktober 8045 vor Beginn der christlichen Zeitrechnung. Als 28-Jähriger tritt er in die Raumflotte ein und wird elf Jahre später zum Admiral befördert, verliert jedoch 8004 v. Chr. im Kampf gegen die Maahks seine Flotte. Mit 43 Jahren erhält er von ES seinen Zellaktivator und die Konstruktionsunterlagen einer Waffe, die den Methan-Krieg für Arkon entscheidet. Er übernimmt den Aufbau einer Kolonie auf Larsaf III, die nach ihm Atlantis benannt wird, doch ihr Untergang beraubt ihn jeder Hoffnung, aus eigener Kraft in die Heimat zurückzukehren. 8000 v. Chr. zieht er sich in eine Schutzkuppel am Grund des Meeres zurück, um dort im Tiefschlaf ein arkonidisches Suchkommando abzuwarten, das nie eintrifft. Er erwacht sporadisch, um die Entwicklung der Menschheit zu einer raumfahrenden Rasse zu unterstützen, und wird dabei – später von Autor Hans Kneifel geschildert – zum Freund und Berater legendärer Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Zehn Jahrtausende verbringt er auf diese Weise fern seiner Heimat unter irdischen Barbaren, die er als Mentor und Helfer begleitet, geplagt von Sehnsucht und Heimweh.

      Drei Serien in einer …

      Im ersten Jahr der Serie trafen sich K. H. Scheer und Clark Darlton noch beinahe monatlich in Irschenberg oder Friedrichsdorf, um gemeinsam die Handlungsvorgaben zu entwickeln, die Scheer anschließend zu Papier brachte und an den Verlag nach München schickte. Dann erkrankte er im Januar 1962 an einer Thrombose, die eine Lungenentzündung nach sich zog. Sein Freund Heinz Bingenheimer, Gründer des noch heute existierenden Buchversands Transgalaxis, brachte ihm ein Tonbandgerät ins Krankenhaus, seine Frau Heidrun transkribierte die Aufnahmen und verschickte sie für ihn. Drei Monate später kam es zu einer erneuten Besprechung, bei der Scheer und Darlton den Kurs für den zweiten Fünfziger-Block der Serie festlegten.

      An dem Wochenende in Irschenberg stellte Scheer klar, dass er wohl kaum jede Woche ein im Durchschnitt siebenseitiges Exposé ausarbeiten könne, wenn er noch in nennenswertem Umfang als Autor in Erscheinung treten solle. Damit warf ein Problem seine Schatten voraus, das sich beinahe fünfzig Jahre später auch Uwe Anton stellt, der heute für die Handlungsvorgaben zuständig ist. Scheers Lösung sah vor, nur noch eine grobe Linie vorzugeben, die seine Kollegen mit ihren Ideen ausfüllten.

      Als er Ende April diesen Vorschlag dem Verlag unterbreitete, war Cheflektor Bernhard außer sich: An der Exposé-Arbeit werde nicht gerüttelt! Scheer gab nach, suchte aber nach Möglichkeiten, den Arbeitsaufwand zu verringern. Er verlegte sich darauf, die Exposés auf Band zu sprechen und ebenso wie seine diktierten Romane von seiner Frau Heidrun tippen zu lassen. Außerdem verfiel er auf eine Dreiteilung der Serie:

       Clark Darlton und Kurt Brand sollten den roten Faden der Serie bestreiten, den Scheer die »Nullserie« nannte.

       Die Atlan-Story wollte er vorerst selber verfassen, in Ich-Form und mit gelegentlichen Rückblenden in die Vergangenheit.

       Kurt Mahr sollte eine Handlungsebene mit der Besatzung eines Auswandererschiffs übernehmen, deren Ausgestaltung ihm allein überlassen blieb.

      Damit war die Logistik gerettet, und am 17. August begann mit dem Heft »Atlan und Arkon« (so der Titel des Exposés) der zweite Zyklus der Serie. Schon das erste Abenteuer des heimlichen Förderers der Menschheit auf ihrem

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