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Die Hormonkur. Sara Gottfried
Читать онлайн.Название Die Hormonkur
Год выпуска 0
isbn 9783954843053
Автор произведения Sara Gottfried
Жанр Сделай Сам
Издательство Bookwire
Es muss einen besseren Weg geben. Vor zehn Jahren, als ich mich noch in den Niederungen der Schulmedizin bewegte, bevor ich meine Praxis für integrative Medizin eröffnete, wurde mir klar, dass es einen besseren Weg geben musste, um die Lücken zu schließen, zwischen die die Frauen geraten – bei unsere Bemühungen und dem, was die Schulmedizin zu bieten hat. Dabei entdeckte ich die wichtigste Lücke: die Funktion der Nebennieren. Das sind die kleinen endokrinen Drüsen, die wie Kappen oben auf den Nieren sitzen und mehrere Stresshormone, unter anderem Cortisol und DHEA (Dehydroepiandrosteron) ausschütten. Während des Studiums lernte ich etwas über Tumoren an den Nebennieren und was zu tun ist, wenn ein Patient an einem extremen Cortisolüberschuss (Cushing-Syndrom) oder einem totalen Nebennierenversagen (Morbus Addison) leidet. Ich war dafür ausgebildet worden, um im Nachhinein zu identifizieren, was geschehen ist, aber nicht für das Aufspüren der frühen und leisen Anzeichen einer heraufziehenden Erkrankung. Ihre Nebennieren sind vielleicht die wichtigsten Organe, deren Gesundheit wir fördern müssen.
Sie sehen, in der Schulmedizin tendiert man zum Schwarz-weiß-Denken. Entweder Ihre Leber funktioniert oder Sie haben eine Lebererkrankung. Entweder Ihre Schilddrüse funktioniert oder Sie haben eine Schilddrüseninsuffizienz. Entweder Ihre Nebennieren funktionieren oder Sie haben ein Nebennierenversagen. Es gibt keine Graustufen. In Wahrheit leben wir aber mehrheitlich in einem weiten Bereich zwischen diesen beiden Extremen, die ich Fehlfunktion oder Fehlregulation nenne. Ich glaube, es lohnt sich nicht nur, Sie sind sogar letztendlich selbst dafür verantwortlich (mithilfe eines zuverlässigen Arztes), einzugreifen – und zwar bevor Ihre Organe erkranken. Eine Intervention vor dem Versagen, vor der Insuffizienz, trägt nachweislich zu bleibender Gesundheit und einem längeren Leben bei.
Wie könnte die Schulmedizin von den althergebrachten Traditionen profitieren? Die Schulmedizin richtet ihren Blick tendenziell eher auf das, was nicht funktioniert, als auf das, was funktioniert. Schulmediziner sind darin ausgebildet, zu reparieren, was im Körper kaputt ist; sie konzentrieren sich auf das Entfernen des Schlechten, ob das nun ein erkrankter Blinddarm ist oder Krebszellen. Manchmal wird die alleinige Konzentration auf das „Reparieren des Schlechten“ zu einem kontraproduktiven Kreislauf, in dem wir nur das sehen, was nicht funktioniert. Wenn wir unseren Blick ein wenig weiten, um auch zu sehen, was funktioniert, können wir begreifen, wie man sich am besten um das Gute kümmert und dabei die positive Wirkung verstärkt. Dieses erweiterte Blickfeld ermöglicht es uns, klüger zu arbeiten anstatt schwerer. Wenn wir unseren Stärken zum Durchbruch verhelfen, anstatt uns auf unsere Schwächen zu konzentrieren, gelingt uns die tief greifendste und nachhaltigste Veränderung. Dieser auf den Stärken beruhende Ansatz wird maßgeblich von der Forschung gestützt.
Das Paretoprinzip für Hormone. Ich habe in meiner Praxis beobachtet, dass Sie mit nur 20 Prozent Anstrengung satte 80 Prozent Ihres Hormongleichgewichts wiederherstellen. Dies ist die Anwendung des sogenannten Paretoprinzips oder der 80/20-Regel: Die generelle Auffassung, dass 20 Prozent der Anstrengung für 80 Prozent der Ergebnisse verantwortlich sind. In meiner Praxis zieht die 80/20-Regel unweigerlich eine grundlegende Frage nach sich: Wie können Sie sich Ihre Ressourcen am besten zunutze machen, um Ihre Hormone zu optimieren? Anstatt willkürlich nach jeder möglichen Ursache für ein neurohormonelles Problem zu suchen, finden wir zuerst heraus, welche geringfügigen Veränderungen die größte Auswirkung haben.
Viele Frauen kommen in meine Praxis und suchen nach Antworten, von denen sie intuitiv wissen, dass es sie gibt, aber innerhalb des begrenzten Spielraums der Schulmedizin offenbar nicht zu finden sind. Sie kommen auf mich durch eine Empfehlung ihrer verblüfften Gynäkologin oder ihres Gynäkologen; durch eine Freundin, die fast 14 Kilo abnahm, als sie sich nach meinen Plänen richtete; durch ein Interview, das ich im Rundfunk gab oder eine Rede, die ich hielt, oder durch mein Internetblog auf www.saragottfriedmd.com; oder am Ende einer verzweifelten Suche nach Informationen im Internet, was sie tun können, um wieder Spaß am Liebesleben zu haben. Sind wir ins Gespräch gekommen, berichten sie oft voller Erstaunen von einem Aha-Erlebnis: Sie haben endlich eine Partnerin in Sachen Gesundheit gefunden, jemanden, der wirklich zuhört und ihnen sichere und erprobte Möglichkeiten aufzeigt.
Nutzen Sie dieses Buch als persönliche „Sprechstunde“ bei mir, um Ihre hormonelle DNA zu entschlüsseln, damit es Ihnen großartig geht und sich das auch im Aussehen ausdrückt, damit Sie den degenerativen Alterungsprozess entschieden verhindern und Ihre mittleren Lebensjahre schwungvoll gestalten können, egal, in welchem Alter Sie gerade sind. Wir werden eine neue hormonelle Landkarte für Sie kreieren, nur für Sie ganz allein.
Frauen suchen verzweifelt nach Antworten
Vor Kurzem arbeitete ich mit einer Soziologie-Professorin wegen einer Umfrage unter meinen Klientinnen zusammen: 26 Prozent der Befragten waren jünger als 40,57 Prozent waren zwischen 40 und 54 Jahre alt und 17 Prozent waren 55 und älter.
Hier sind unsere Ergebnisse:
– 64 Prozent kämpfen mit Speckfalten am Bauch („Rettungsringe“).
– 40 Prozent leiden unter Haarausfall.
– 50 Prozent haben das Gefühl, dass sie von einer Arbeit zur nächsten hasten (wie ein aufgescheuchtes Huhn).
– 80 Prozent haben mindestens einmal pro Woche Schlafprobleme, 20 Prozent jede Nacht.
– Mehr als die Hälfte hat das Gefühl, dass der Tag nicht ausreicht, um all die Dinge zu erledigen, die erledigt werden müssen.
– 48 Prozent haben Kopfschmerzen, entweder im Rahmen der Menstruation oder unabhängig vom Zyklus.
– 48 Prozent haben Hautprobleme, von Ekzemen bis zum Dünnerwerden der Haut oder vorzeitiger Hautalterung.
– Mehr als die Hälfte der Frauen fühlten sich an mindestens drei oder mehr Tagen in der vorangegangenen Woche antriebslos.
– 37 Prozent leiden unter Scheidentrockenheit (atrophische Vaginitis).
– 9 Prozent haben erhöhten Blutdruck.
Damit ist es aber nicht genug. Viele meiner Klientinnen streben bestimme Ergebnisse an, zu denen ihnen die Schulmedizin aber nicht verhelfen kann: 91 Prozent wünschen sich mehr Energie, 80 Prozent mehr Lust auf das Liebesleben, 69 Prozent eine bessere Stimmung und 26 Prozent sehnen das Ende ihrer Hitzewallungen oder der nächtlichen Schweißausbrüche herbei.
Die Angaben zeigen auf, was moderne Frauen quält. Es geht den Frauen wahrlich nicht nur darum, gut auszusehen. Sie wollen sich innerlich und äußerlich gut fühlen. Ich stelle in meiner Praxis fest, dass viele Frauen zunächst einmal glauben, nur ein Rezept für ein Medikament könne ihnen helfen, alles andere sei reine Zeitverschwendung. Bei Erwähnung des Wortes „ganzheitlich“ suchen sie das Weite. Aber ich bitte Sie eindringlich, zu bleiben. Sie (und Ihre Familie) werden letzten Endes froh darüber sein.
Meine Gedankenkarte: Die Grundlagen des Hormonausgleichs
– Die dem Körper innewohnende Weisheit anerkennen: Die natürliche Ordnung, insbesondere, was die Steuerung des Hormonstoffwechsels betrifft, ist auf Gleichgewicht ausgerichtet. Wenn wir Hindernisse aus dem Weg räumen, bewegen wir uns auf dieses Gleichgewicht zu. Dabei geht es oft eher darum, die Hindernisse zu erkennen und sie aus dem Weg zu räumen, und weniger darum, Medikamente zu verschreiben. Zu lernen, was die Hindernisse für einen bedeuten und wie man sie bearbeitet – das macht einen wesentlichen Teil des Heilungsprozesses aus.
– Die Ursachen des Ungleichgewichts identifizieren: Eine nachhaltige Gesundheit ist das Ergebnis einer Behandlung der Ursachen und nicht einer Unterdrückung der Symptome.
– In Bezug auf den Hormonersatz systemorientiert und proaktiv intelligent handeln: Arbeiten Sie lieber mit Ihrem Kontrollsystem im Gehirn zusammen, anstatt jedes Hormon zu ersetzen, dessen Spiegel niedrig ist.