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Bezug auf das Altern, das fester Bestandteil des Medizinstudiums ist. Wir wussten bereits, dass die beste Zeit des Lebens erst im Alter von etwa 50 Jahren beginnt. Wir wussten bereits, dass das mittlere Lebensalter nicht der Beginn einer unausweichlichen Abwärtsspirale in Krankheit und Gebrechlichkeit sein muss, die in einem schmerzhaften, von Krankheit beherrschten Tod endet. Wir haben beide eine Vision, was für jede Frau im mittleren Alter und darüber hinaus alles möglich ist. Doch Freude, Vitalität und Lust, auf die wir qua Geburt ein Recht haben, lassen sich nur realisieren, wenn wir genau wissen, wie wir unser Hormongleichgewicht und ein gesundes Körpergewicht erhalten und die zellulären Entzündungsvorgänge bekämpfen, bevor sie in eine chronisch degenerative Krankheit ausarten.

      Die moderne Schulmedizin – deren Fokus auf Krankheiten, Medikamenten und Operationen liegt –, funktioniert im Großen und Ganzen durch die Anwendung von Arzneimitteln zum Kaschieren von Symptomen. Doch unsere leise innere Stimme weiß, dass Depressionen nicht aufgrund eines Mangels an einem entsprechenden Medikament entstehen, ebenso wenig wie auch Kopfschmerzen keine „Aspirinmangelkrankheit“ sind. Die Einnahme von Präparaten, die Symptome kaschieren, ist nichts anderes als die Warnlampen am Armaturenbrett im Auto auszubauen, um dann beruhigt festzustellen, dass nun alles wieder in (scheinbarer) Ordnung ist. Klüger wäre natürlich, unter die Motorhaube zu schauen, um herauszufinden, wo die Ursache des Problems liegt. Ob Sie es glauben oder nicht, die meisten Probleme, auch Hormonschwankungen, können größtenteils allein durch Änderungen des Lebensstils gebessert werden.

      Zum Glück stehen uns heute weitaus elegantere Methoden als noch vor zehn Jahren für die Identifizierung und Testung von Hormon- und Energieschwankungen zur Verfügung. Die Wissenschaft der Psychoneuroimmunologie und Epigenetik haben in kurzer Zeit Lichtjahre zurückgelegt. Und Dr. Gottfried ist ganz vorn mit dabei. Sie praktiziert eine „funktionelle“ oder integrative Medizin, deren Aufgabe es ist, die ständig ablaufenden Prozesse und Körperfunktionen zu optimieren, bevor diagnostizierbare Krankheiten entstehen. Da die meisten Symptome auf jahrelange unentdeckte zelluläre Entzündungen zurückgehen, wissen wir heute, dass es möglich ist, die meisten chronisch degenerativen Krankheiten im Frühstadium auszuschalten oder sogar zu verhindern.

      Ich kann Ihnen versichern, die Art von Medizin, wie sie in Die Hormonkur beschrieben wird, ist die Medizin der Zukunft – und zwar schon heute. Dr. Gottfrieds Methode erfordert Ihre tätige Mitwirkung an Ihrer eigenen Gesundheitsvorsorge. Ihr Plan ist nicht eine Schnellschuss-Wunderheilung. Das wäre keine nachhaltige Lösung. Als erfahrene Yogalehrerin und Gynäkologin kennt Dr. Gottfried aus eigener Erfahrung die unglaublich befriedigenden Ergebnisse für Körper und Seele, die durch bewusstes und achtsames Arbeiten mit der Weisheit Ihres Körpers erzielt werden können. Und es ist ihr Anliegen, Sie genau darin zu unterstützen.

      Wenn Sie Ihren verloren gegangenen Optimismus und die Vitalität Ihrer Jugend wieder finden oder gar mehr Optimismus und Vitalität als je zuvor erringen möchten – dann liegen die Antworten vor Ihnen. Und wenn Sie einfach nur weiterhin möglichst lange so vital und jugendlich bleiben wollen – dann liegen die Antworten ebenfalls vor Ihnen. In meinem Buch Die Weisheit der Wechseljahre habe ich die Jahre vor der Menopause als großen Weckruf bezeichnet – eine Zeit, in der wir an eine Schnittstelle in unserem Leben kommen. Alle Dinge, die nicht mehr funktionieren, muss man anschauen und hinter sich lassen! Einer der Wege sagt: Stirb! Der andere sagt: Wachse! In diesem Buch nimmt Dr. Gottfried Sie an die Hand und zeigt Ihnen ganz genau, wie Sie dem Weg folgen können, der sagt: Wachse!

      Vorwort

      Die Frauen von heute sehen sich einer uneingestandenen Epidemie hormoneller Schwankungen gegenüber. Dauerstress, das Bild der „Superfrau“ und Fehlinformationen über Hormone haben zu einer voll ausgeprägten Krise geführt. Es werden uns Radikaldiäten angeboten, Schlafmittel oder Medikamente gegen Angstzustände. Heute wird in den Vereinigten Staaten jeder vierten Frau ein Psychopharmakon verschrieben; den meisten ab einem Alter von vierzig Jahren. Die Ärzte vermitteln uns den Eindruck, das sei eben so, wenn man älter wird – ja, es sei ganz normal, sich müde, voller Sorgen und Ängste, nicht mehr begehrenswert und launisch zu fühlen.

      Aber das ist nicht wahr. Es ist alles andere als normal.

      Wenn Sie dieses Buch lesen, sind Sie höchstwahrscheinlich eine dieser leidenden Frauen. Sie haben vielleicht mit Launenhaftigkeit, Konzentrationsproblemen, Schlafstörungen, Benommenheit, Übergewicht oder einem schwindenden Interesse am Liebesleben zu kämpfen. Oder Sie haben vielleicht einfach nur das Gefühl, dass Sie nicht mehr so sind wie früher. Sie sollten wissen, dass man auch anders leben kann: Man kann sich wunderbar fühlen, vital und aus ganzer Seele zufrieden sein. Und ich will Ihnen zeigen, dass Sie ein außergewöhnliches Leben führen und dass Sie sich großartig fühlen können – ganz gleichgültig, wie alt Sie sind, auch wenn das unvorstellbar klingt.

      Ich durfte schon vielen Frauen helfen, ihre hormonellen Probleme mit einfachen, aber hochwirksamen Techniken zu überwinden. Die gute Nachricht daran ist: Es ist tatsächlich einfacher, Ihre Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen, als mit der Qual hormoneller Schwankungen zu leben. Es ist tatsächlich völlig realistisch, sich im mittleren Alter besser zu fühlen als in den Zwanzigern, als Sie noch ein Muster hormoneller Perfektion waren. Ich gehe den Weg mit Ihnen. Sie müssen nicht länger vom medizinischen System enttäuscht sein – und Sie brauchen sich mit nichts Geringerem zufriedenzugeben als dem Gefühl totaler Lebendigkeit und Fröhlichkeit. Egal wie alt Sie sind: Bevor Sie in die mittleren Jahre kommen, wenn Sie sie gerade erleben und wenn Sie sie bereits überschritten haben.

      Noch nicht überzeugt? Fangen wir mit einem Beispiel aus dem wirklichen Leben an. Als Diane im Alter von 46 Jahren zum ersten Mal in meine Praxis für integrative Medizin kam, hatte sie Übergewicht und trank jeden Abend zwei Gläser Wein, um mit ihren spannungsgeladenen Emotionen, ihrem Karussell fahrenden Hormonsystem und den ehelichen Konflikten zurechtzukommen. Sie hatte in den sechs Monaten davor fast zehn Kilo zugenommen. Sie sei immer gelaufen, erzählte sie, aber jetzt fühle sie sich nach dem Training ausgelaugt und nicht strotzend vor Wohlfühl-Endorphinen wie früher. Sie fror oft, ihr Haar fiel büschelweise aus und sie war äußerst reizbar. Und die Libido, die Lust aufs Liebesleben? Auf einer Skala von 1 bis 10 (wobei zehn für Sex der Superklasse stand), bewertete sie sich mit einer 1.

      „Ich fühle mich, als sei ich nicht mehr Herrin meines Körpers“, bekannte Diane, zog ihren langen Rock über dem umfangreichen Bauch und den Beinen zurecht und fügte hinzu: „Ich bete mir ständig vor, welche Erwartungen ich nicht mehr erfülle: Ich bin nicht begehrenswert, ich bin nicht fit, ich bin keine gute Mutter. Mit mir macht alles kein Spaß mehr.“ Sie hatte sich mit der Bitte um Hilfe an ihren Gynäkologen gewandt, und er riet ihr, weniger zu essen und mehr Sport zu treiben. Im Laufe unseres Gesprächs konnte ich mir ein Bild von ihren Symptomen und ihrer gesamten Lebensweise machen. Ich vermutete, dass Diane einen hohen Cortisolspiegel hatte. Wir untersuchten den Wert dieses Stresshormons und landeten einen Volltreffer: Es stellte sich heraus, dass Diane nicht verrückt war. Sie musste sich nicht abfinden mit der sogenannten „neuen Normalität“, mit dem Ende ihres Liebeslebens, mit dem Rettungsring um ihren Bauch oder mit der Tatsache, dass sie nach dem Abendessen wie tot ins Bett fiel.

      Gemeinsam arbeiteten wir ein Schema für ihren neuen Lebensstil und die entsprechenden Nahrungsergänzungen aus, um ihren Stoffwechsel auf Touren zu bringen, ihrem Glück auf die Sprünge zu helfen und um ihr zu zeigen, wann es wichtig war, eine Pause einzulegen. Auf der Grundlage des Gottfried-Programms – meiner integrativen Schritt-für-Schritt-Methode zum hormonellen Gleichgewicht –, schlug Diane einen neuen Weg in der Ernährung ein (sie ernährte sich drei Monate lang gluten- und zuckerfrei) und machte gezielt Sport, der ihren Cortisolspiegel senkte statt ihn zu erhöhen (Studien zeigen, dass Laufen den Cortisolspiegel erhöht). Sie reservierte täglich 15 Minuten für das bewusste Herunterfahren des Stresspegels, in ihrem Fall durch entspannendes Yoga, und wir brachten ihre Hormonschwankungen mit drei Nahrungsergänzungen ins Lot: Fischöl, Phosphatidylserin und Rhodiola (Rosenwurz).

      Als ich Diane nach drei Monaten wiedersah, war die Veränderung bemerkenswert. Ihre Energie war klar und fokussiert. Sie hatte ein Funkeln in den Augen. Sie erzählte mir, dass sie mühelos fast zehn Kilo abgenommen hatte und sich in ihrem Körper

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