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The Family (Deutsche Edition). Ed Sanders
Читать онлайн.Название The Family (Deutsche Edition)
Год выпуска 0
isbn 9783862871469
Автор произведения Ed Sanders
Жанр Языкознание
Издательство Bookwire
8. Die Sekte war homosexuell. Es gab zwar einen Pennraum, wo auch Mädchen schlafen konnten, doch der Zutritt zum Allerheiligsten, zu den inneren Räumen des Homo-Thanatos-Kultes, war Frauen untersagt.
9. Angeblich nahm Manson im Spätsommer 1968 an einem Prozess wie aus dem Mittelalter teil, bei dem darüber entschieden werden sollte, ob man ein früheres Sektenmitglied namens Sadyi »wegen Verbrechen gegen den Haight-Ashbury-Bezirk, gegen die Natur und gegen Pussycat« zum Tode verurteilen solle oder nicht. Man beschuldigte ihn, a) den Haight mit einem Fluch belegt, b) mit einer Frau verkehrt und c) einen Dämonen veranlasst zu haben, in den Körper von Father P. s Kultknaben Pussycat einzudringen.
10. Was Pussycat betraf, so behaupteten sie, Sadyi sei, nachdem er die Sekte verlassen hatte, eines Nachts ins Kulthaus eingedrungen und habe irgendwie den Dämonen veranlasst, von Pussycats Leib Besitz zu ergreifen. Folglich zielte die Zeremonie offenbar auch darauf ab, Sadyis Dämon aus Pussycat auszutreiben. Armer Pussycat.
11. Manson kreuzte mit einer weißen Frau auf, möglicherweise Sadie Atkins-Glutz, die jedoch im »Pennraum« bleiben musste und den »Gerichtssaal« nicht betreten durfte. Ein gewisser Smith, ein ehemaliger College-Lehrer, soll Blaine gegenüber behauptet haben, Manson sei aufgefordert worden, dem Prozess »beizusitzen«, da Manson ein magischer Stellvertreter von Father P. gewesen sei. Offenbar wurde Manson seine Neigung für junge Damen nachgesehen, solange er diese nicht ins Allerheiligste brachte.
12. Charlie sprach davon, dass er »bald sein eigener Meister« sein werde. Charlie saß neben einer Person, die als D. K. bezeichnet wurde, auf einer Matratze.
13. Zu Beginn des Prozesses zog Father P. eine braune Tunika an und bereitete seine Reliquien für die »Reinigung« vor.
14. Als Pussycat um sich schlug und Father P. einen Aufwiegler nannte, fesselten sie den zwanzigjährigen Jungen an Händen und Füßen und knebelten ihn.
15. Darauf rannte Father P. im Raum umher und schrie: »Ich bin Gott! Ich bin Satan! Ich bin Jesus!«, während Pussycat mit seinem Knebel im Mund stöhnend auf dem Boden lag.
16. Father P. verkündete, Pussycat sei abermals von Sadyi besessen, und schickte deshalb Manson und D. K. los, Weihwasser aus einer nahe gelegenen Kirche zu stehlen.
17. Blaine und Smith hielten Wache über dem gefesselten Kultknaben, während die beiden anderen das Weihwasser holten.
18. Manson und D. K. kamen zurück, und Father P. spritzte das Weihwasser auf Pussycats Gesicht.
19. Pussycat beruhigte sich. Father P. veranlasste die anderen, Pussycat von seinen Fesseln zu befreien, doch sobald sie ihm den Knebel aus dem Mund genommen hatten, fing Pussycat wieder an zu schreien. Daraufhin wurde er von Father P. und Manson wieder gefesselt.
20. Father P. rannte nun angeblich zum Altar, ergriff ein großes, »gestohlenes« Holzkruzifix und schlug Pussycat damit ins Gesicht.
21. Blaine behauptet, er sei daraufhin zu seinem Kleinbus gerannt und habe ein kleines Tonband geholt, das er dann in den Ashram geschmuggelt habe, um die Zeremonie aufzunehmen.
22. Pussycat brüllte: »Hilfe! Polizei!«
23. Father P. drohte dem gefesselten Pussycat, dem er Fußtritte versetzte, ihn wieder zu knebeln.
24. Offenbar ging es eine Zeitlang wirklich nicht ganz geheuer zu, jedenfalls erwogen sie allen Ernstes, den Jungen zu opfern. »Wenn du sterben musst, wird Sadyi mit dir sterben«, soll Father P. gesagt haben.
25. D. K. holte einen Holzpflock und machte sich daran, an ihm herumzuschnitzen, wobei er sagte: »Er muss sterben.«
26. Leute kamen zur Tür herein und unterbrachen das, was sich drinnen abspielte. Nun versuchte Father P., den Knaben von dem Einfluss Sadyis zu befreien: »Sadyi, hinfort mit dir, oder ich werde deinen Körper unter großen Schmerzen zerstören. Ich werde ihn Stück um Stück verbrennen, und ich werde ihn in kleine Stücke schneiden.« Natürlich hätte er dabei auch Pussycat umbringen müssen.
27. Blaine behauptet, dass Manson am nächsten Tag im Bus zur Spahn-Ranch zurückgefahren sei.
28. Blaine sagt, dass Father P. bald darauf nach Los Angeles gereist sei und Manson dort besucht habe.
29. Blaine behauptet, dass er später, nach dem Tod eines Mitglieds der Companions of Life, Father P. und Pussycat hinunter zum Topanga-Canyon gefahren und die beiden dort abgesetzt haben.
30. Was besagten Sadyi und seine schwangere Frau betrifft, so machten sich die beiden angesichts dieser üblen »Vibrationen« schnellstens aus dem Staub und verließen den Haight. Auf diese Weise bekam zumindest ein Teil der Story ein Happy-End – oha!
Nach und nach scheint die Manson Family in die Nähe von Los Angeles zurückgekehrt zu sein, wo sie auf der Spahn-Ranch den späten September und Oktober verbrachte. Den alten schwarzen Bus, den Bus der Liebe, gab Charlie einem Typen namens John, jenem Freund von Sandy Good, der eine Zeitlang im hinteren Teil der Ranch gewohnt hatte. John gab Charlie dafür einen Lieferwagen. John fuhr mit dem schwarzen Bus zu einer Kommune nach Oregon, die sich Commune of the Sacred Heart nannte.
Was Beausoleil angeht, so verbrachten er und seine Freundin-Frau Gail im Frühherbst die Zeit in Santa Cruz und gingen dann nach Santa Barbara, wo er seinen Lieferwagen gegen ein Boot eintauschte, auf dem er dann im Hafen von Santa Barbara lebte. Gail setzte sich ab und kehrte nach San Francisco zurück, während Beausoleil auf seinem Hausboot blieb. Zu einem späteren Zeitpunkt habe Manson ihn auf dem Hausboot besucht, so berichtete Beausoleil, und ihn gebeten, mit ihm zu kommen und bei der Vorbereitung eines Plattenalbums zu helfen. Beausoleil tat es.
Irgendwann Anfang Oktober bei einem Gruppen-LSD-Trip brach unter den Mitgliedern der Family ein Kampf aus; sie knurrten sich an und peitschten einander und versuchten, sich gegenseitig in das brennende Kaminfeuer zu werfen. Die Family-Legende erzählt, dass es ihnen schließlich gelungen sei, einander in die Flammen zu stoßen, und sogar eine Katze hätten sie in die Flammen geworfen, aber ihrer aller Seele sei so stark gewesen, dass niemand verbrannt sei.
Am 7. Oktober 1968 hatte Susan Atkins alias Sadie eine Frühgeburt. Es war ein Junge, den sie, bei der Augenbraue des Ra, Zezo Ze-ce Zadfrak nannte, kurz Zezo. Als Sadie der glücklichen Family verkündete, dass die Geburt bevorstünde, wurde Manson wütend. Es sei doch etliche Wochen zu früh. Statt dessen forderte er Sadie auf, einen Topf mit Wasser aufzusetzen. Er wolle sich rasieren. Als sie im Badezimmer das Wasser erhitzte und den Rasierspiegel für ihn aufstellte, kam das Baby. Ungeachtet der eintretenden Wehen machte er sich daran, sich zu rasieren, und erteilte so seinen Anbetern eine Lektion in Kaltblütigkeit und Gelassenheit. Auf die Family wirkte es fast wie eine Zauberformel, wie er auf diese Weise die »Macht der Angst brach«, so nannten sie es.
Offensichtlich sang die Family Lieder, um die Atmosphäre bei Sadies Entbindung zu entkrampfen. Die Family hatte eine besondere Form von Entspannungs-Mantra, die sie in Zeiten der Anspannung sang. Dieses Entspannungs-Mantra wurde von den Beach Boys als Koda dem abschließenden Fadeout des Songs »Cease to Exist/Resist« hinzugefügt.
Es war eine Steißgeburt. Als die Mutter zuerst den Arm und dann den Körper des kleinen Zezo hervor presste, hörte Manson – so will es die Legende – auf zu singen und riss von seiner spanischen Gitarre eine Saite ab, um damit die Nabelschnur abzubinden.
In der Woche darauf fuhren Tex Watson und Dean Morehouse in Terry Melchers Jaguar nach Ukiah, um Mary Brunners Baby, Pooh Bear alias Valentine Michael Manson, zu holen. Diese Angelegenheit ist immer noch mit einer Mauer des Schweigens umgeben, doch weiß man, dass Terry Melcher Mitgliedern der Family erlaubte, seinen Jaguar und seine Standard-Oil-Kreditkarte zu benutzen. Die Family beglich dicke Rechnungen mit dieser Kreditkarte, die sie immer dann benutzte, wenn sie größere Reisen unternahm.
Mrs.