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In seinem unermüdlichen Einsatz für den Glauben wurde er zum Völkerapostel und gründete viele Christengemeinden. Frühestens seit dem 8. Jh. ist ein Fest der Bekehrung des Paulus in Gallien bezeugt. (S)

      Poppo von Stablo (um 978–1048)

      26. Januar

      Timotheus und Titus

      Timotheus und Titus sind die bekanntesten Schüler und Mitarbeiter des Paulus [29. 6.] und gelten als Adressaten der Pastoralbriefe.

      Timotheus (1. Jh.–97?) wird in der Apostelgeschichte und in einigen Paulusbriefen erwähnt. Zwei der Pastoralbriefe des Paulus richten sich an ihn. Timotheus stammte aus Lystra und hatte einen heidnischen Vater und eine jüdische Mutter. Möglicherweise wurde er auf der ersten Missionsreise von Paulus selbst bekehrt, bevor er dessen Begleiter und Mitarbeiter wurde. Die Apostelgeschichte berichtet, dass Timotheus Paulus zum Apostelkonzil in Jerusalem begleitet hat. Immer wieder sandte Paulus ihn mit Briefen und Aufträgen zu verschiedenen Gemeinden. Nach Phil 2,19 hat Timotheus Paulus bei seiner ersten Gefangenschaft in Rom aufgesucht. Später übertrug ihm Paulus die Verantwortung für Ephesus. Nach altkirchlicher Überlieferung soll Timotheus nach dem Tod des Paulus Bischof von Ephesus geworden sein. Über seinen Tod gibt es keine gesicherten Nachrichten. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 24. Januar sein Gedenktag.

      Titus (1. Jh.–97?), ein weiterer Gehilfe des Paulus, wird nicht in der Apostelgeschichte, aber häufig in den Paulusbriefen erwähnt, von denen einer an ihn gerichtet ist. Er war Heide. Über seine Bekehrung gibt es keine sicheren Angaben. Aus dem Galaterbrief erfahren wir, dass auch er Paulus auf der Reise zum Apostelkonzil nach Jerusalem begleitete. Ebenso wie Timotheus wurde er mit wichtigen Aufträgen betraut. So übernahm er die Organisation der Kollekte für die Jerusalemer Gemeinde (2 Kor 8,17). Nach dem Tod des Paulus soll Titus der erste Bischof von Kreta geworden und mit 94 Jahren gestorben sein. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 6. Februar sein Gedenktag. (B)

      Paula von Rom (347–404) – Notburga von Klettgau (9. Jh.) – Alberich (Aubry) von Cîteaux (um 1050–1109)

      27. Januar

      Angela Meríci

      Angela Meríci (1474–1540) wuchs im Umbruch vom Mittelalter zur Neuzeit auf. Schon früh entschloss sie sich, ehelos zu bleiben, und trat in den Dritten Orden des hl. Franziskus [4. 10.] ein. Bereits in jungen Jahren spürte sie die Berufung, eine Gemeinschaft geweihter junger Frauen zu gründen. Dieser Wunsch reifte vierzig Jahre in ihr, bevor sie ihn verwirklichte. Angela hatte selbst erlebt und immer wieder beobachtet, wie schwierig es für junge Frauen war, religiös zu leben, ohne zu heiraten oder in ein Kloster zu gehen. So lud sie immer wieder junge Frauen zu sich ein und gab ihnen Anregungen für die Gestaltung ihres religiösen Lebens. 1535 schloss sie sich dann mit gleichgesinnten Gefährtinnen zur „Gemeinschaft der hl. Ursula“ (Ursulinen) zusammen. Hier sollten Frauen, die aus religiösen Gründen ehelos bleiben wollten, ein religiös ausgerichtetes und selbstbestimmtes, ganz normales Alltagsleben führen können, ohne dafür in ein Kloster zu gehen. Die junge Gemeinschaft wuchs rasch. Allerdings hat sie heute die klösterliche Lebensform angenommen und sich damit von den Vorstellungen ihrer Gründerin entfernt. Die Heiligsprechung Angela Merícis wurde 1790 verkündet, wegen der politischen Wirren der Zeit aber erst 1807 feierlich vollzogen. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 1. Juni ihr Gedenktag. (B)

      Devota (3. Jh.–304) – Julianus von Le Mans (3. Jh.–348) – Theoderich (Dietrich) von Orléans (10. Jh.–1022) – Paul Josef Nardini (1821–1862) – Heinrich de Ossó y Cervelló (1840–1896)

      28. Januar

      Thomas von Aquin

      Thomas (um 1225–1274) ist der bedeutendste Vertreter der Scholastik. Als größte geistesgeschichtliche Leistung des Mittelalters gelang ihm in seinem Hauptwerk, der Summa theologica, die philosophische und theologische Synthese der Lehren von Augustinus [28. 8.] und Aristoteles. Thomas stammte aus einem italienischen Grafengeschlecht. Er wurde bei den Benediktinern auf dem Montecassino erzogen, wo sein Onkel Abt war und ihn auf eine große Karriere vorbereiten sollte. Er aber entschied sich – gegen den energischen Widerstand seiner Familie –, in den Dominikanerorden einzutreten, den er bei seinem Studium in Neapel kennengelernt hatte. Es folgten Studien in Paris und Köln. Von 1248–1252 war Thomas Schüler des Albertus Magnus [15. 11.], dessen Denken ihn nachhaltig beeinflusste. Später wurde er selbst Lehrer an den Hochschulen in Paris, Köln, Rom und Neapel. Er hinterließ eine Vielzahl von bedeutenden Schriften, die bis heute Theologie und Kirche nachhaltig beeinflussen. Er wurde 1567 zum Kirchenlehrer erhoben. Papst Leo XIII. ernannte ihn 1880 zum Patron der katholischen Universitäten. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 7. März sein Gedenktag. (B)

      Kaiser Karl der Große

      Karl der Große (747/48–814) war der Sohn des fränkischen Königs Pippin III. des Jüngeren und wurde im Dezember 771 Alleinherrscher des Frankenreichs. Durch seine Eroberungen (Langobarden, Sachsen, Bayern, Awaren) wurde er in Europa die dominierende Herrscherpersönlichkeit und dadurch auch zum Schutzherrn des Papsttums. Daher krönte Papst Leo III. ihn am Weihnachtstag des Jahres 800 zum Kaiser und stellte damit das weströmische Kaisertum wieder her (renovatio imperii). In seiner Regierungszeit wurden in Fortsetzung der Kirchenreform des hl. Bonifatius [5. 6.] weitere Bistümer und Klöster gegründet. Im Jahr 1165 wurde Karl der Große von Gegenpapst Paschalis III. auf Ersuchen Kaiser Friedrichs I. Barbarossa heiliggesprochen. Diese Kanonisation ist kirchenrechtlich nicht als vollgültig anzusehen, sodass seine Verehrung bzw. sein Kult auf das Bistum Aachen beschränkt bleibt. (H)

      Manfred (Manfredo) Settala (von Riva) (?–1217/1450) – Julianus Maunoir (1606–1683) – Joseph Freinademetz (1852–1908)

      29. Januar

      Valerius von Trier

      Valerius (4. Jh.–um 420) war der zweite Bischof von Trier. Der Überlieferung nach ist Trier der älteste deutsche Bischofssitz. Nach dieser war Eucharius der erste Bischof von Trier, jedoch sind diese Überliefung sowie die darin genannten frühen Bischöfe historisch nicht gesichert. Die Sarkophage dieser beiden Bischöfe befinden sich in der Trierer Abteikirche St. Matthias. (H)

      Sulpicius von Bourges (6. Jh.–591) – Aquilinus (um 970–1015)

      30. Januar

      Martina

      Martina (3. Jh.–um 230) lebte in Rom. Die Überlieferung über sie ist legendenhaft. Sie soll einer vornehmen Familie entstammt und Diakonin gewesen sein. Den Märtyrertod hätte sie durch Enthauptung oder durch Löwen erlitten. Im 17. Jh. wurden angebliche Reliquien von ihr gefunden, die sich nun in der römischen Kirche SS. Luca e Martina befinden. (H)

      Balthild (um 630–um 680) – Adelgundis (um 630–684) – Theophilos der Jüngere (8. Jh.–785) – Mucien-Marie Wiaux (1841–1917)

      31. Januar

      Johannes Bosco

      Johannes (Giovanni) Bosco (1815–1888), besser bekannt als „Don Bosco“, stammte aus armen Verhältnissen und musste große Schwierigkeiten überwinden, um Priester werden zu können. Er widmete sein Leben der Erziehung verwahrloster Kinder und Jugendlicher. Dabei wirkte er richtungweisend für die Erneuerung des Bildungswesens in Italien und in Südamerika. Zur Förderung benachteiligter Jugendlicher gründete er 1846 das Oratorium vom hl. Franz von Sales [24. 1.], 1859 die „Salesianer Don Boscos“, 1872 mit Maria Domenica Mazzarello die „Kongregation der Töchter Mariä, Hilfe der Christen“ (Mariahilf-Schwestern, Salesianerinnen Don Boscos), die sich der Mädchenerziehung widmete. Er errichtete Schulen aller Art. Das Vertrauen der jungen Menschen gewann er nicht zuletzt durch seine fröhliche Art und seine große Einfühlungsgabe. Sein Werk breitete sich in der ganzen Welt aus. Papst Johannes Paul II. [22. 10.] erklärte ihn anlässlich der Hundertjahrfeier seines Todes zum „Vater und Lehrer der Jugend“. Er ist Patron der katholischen Verlage und der Jugend. (B)

      Victorinus

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