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Two Moments. Katie Weber
Читать онлайн.Название Two Moments
Год выпуска 0
isbn 9783969874127
Автор произведения Katie Weber
Жанр Языкознание
Серия IMCOMPLETE
Издательство Bookwire
Betroffen starrte ich ihn stumm an, während der alte Jerry unerwartet den Stuhl vorzog, der an seinem Tisch ihm gegenüberstand, und Oakley den Platz anbot. Erst jetzt bemerkte ich, dass er zitterte. Nur ganz leicht und doch kaum zu übersehen. Dieser Anblick zerriss mir das Herz. Und es gab nichts, absolut nichts auf dieser Welt, das ich Oakley in diesem Augenblick ausgeschlagen hätte.
Fünf Jahre zuvor
Erschrocken fuhr ich zusammen, als die leichte Fliegengittertür hinter mir zugeknallt wurde, die zum Garten von Violets Haus führte, wo ich seit wenigen Minuten alleine saß und darauf wartete, dass meine beste Freundin mit unserem Essen, das wir uns bestellen durften, zurückkehrte.
Überrascht drehte ich mich um, starrte jedoch statt Violet auf einmal ihrem Bruder entgegen, der sichtlich aufgewühlt und zornig durch den Garten stapfte und sich jetzt schnaubend neben mich auf eine der beiden Liegen setzte, die Augenbrauen wütend zusammengeschoben und die Lippen hart aufeinandergepresst.
Violet und ich hatten uns bereits vor über einer halben Stunde nach hier draußen verdrückt, als wir gehört hatten, wie Oakley drinnen lautstark mit seinen Eltern zu diskutieren begonnen hatte, was vor einigen Minuten in einem Streit endete, den Violet und ich selbst hier draußen im Garten noch hören konnten.
Zwar hatten wir nicht alles verstehen können, doch es war offensichtlich, dass es dabei um Oakleys Zukunft ging. Darum, ob und wann er sich darum kümmern sollte, auf welches College er nach der Highschool gehen würde.
Oakley stand kurz vor seinem Abschlussjahr, und die Zeit, um sich auf den infrage kommenden Colleges umzusehen und sich darum zu bemühen, dort einen Platz zu bekommen, wurde immer knapper und knapper. Ich konnte also durchaus verstehen, wieso sich seine Eltern darum Sorgen machten. Oakley hingegen sah das offensichtlich anders.
»Falls du großen Hunger hast, solltest du dir das Essen besser selbst von drinnen holen«, sagte Oakley gepresst und deutete mit einer Geste zum Haus. »Der Lieferdienst war schon da, aber Violet redet gerade mit unseren Eltern. Es kann also dauern, bis sie mit eurem Essen wiederkommt.«
Erstaunt sah ich ihn an. »Sie redet gerade mit euren Eltern?«
Er nickte mit grimmiger Miene. »Vermutlich versucht sie wie so oft zwischen uns zu schlichten. Doch dafür ist es längst zu spät. Ich werde mit Mom und Dad bei dieser Sache nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen, fürchte ich.«
»Wegen des Colleges?«, fragte ich vorsichtig und kaute nervös auf meiner Lippe.
Oakley sah mich mit intensivem und bohrendem Blick an. »Habt ihr hier draußen alles gehört?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nur, dass es um deine Zukunft nach der Highschool ging.«
Er schnaubte erneut, und sein Blick wurde mit einem Mal so hart und schwer, dass sich mein Herz in meiner Brust schmerzhaft zusammenzog. »Sie wollen einfach nicht verstehen, dass es nun mal nicht der Weg ist, den ich gehen will nach meinem Abschluss. Ich bin nicht dafür geschaffen, aufs College zu gehen und zu studieren. So bin ich nun mal nicht. Und das wollen sie nicht einsehen.« Er seufzte tief. »Vielleicht können sie das auch gar nicht. Schließlich waren sie beide auf dem College. Wie sollen sie mich da also verstehen? In ihren Augen bin ich ganz sicher ein Versager, wenn ich nicht ...«
»Blödsinn«, unterbrach ich ihn harsch und wunderte mich dabei über mich selbst. Oakley wirkte ebenso überrascht, als er mich ansah. »Sie sehen dich ganz sicher nicht als Versager, nur weil du nicht aufs College gehen willst. Du bist ihr Sohn, sie lieben dich.«
Ein bittersüßes Lächeln zeichnete sich auf seinen schönen Lippen ab, als er mich mit resigniertem Blick ansah. »Liebe«, sagte Oakley gedehnt und hörbar abfällig. »Liebe ist nicht alles im Leben, Cinnamon. Sie steht nicht über allem und schon gar nicht hilft sie einem, wenn man am Boden liegt.« Er machte eine bedeutungsvolle Pause, in der sich sein Blick regelrecht in mein Herz bohrte, stechend und qualvoll. »Liebe schafft nur Probleme. Sie schürt Erwartungen, die niemand auf der Welt erfüllen kann. Und das führt zu nichts als Enttäuschung.«
Widerstrebend schüttelte ich mit betretenem Blick den Kopf, weil ich es weder wahrhaben wollte, dass er so darüber dachte, noch konnte ich es glauben.
Doch Oakley schien sich absolut sicher. »Früher oder später wirst auch du aus deiner hübschen, glitzernden Disneywelt aufwachen, Cinnamon. Und dann wirst du erkennen, dass Liebe nichts als eine Lüge ist. Eine Lüge, die wir uns erzählen, um uns besser zu fühlen. Weil es von uns erwartet wird. Doch Enttäuschung ist das Einzige, was uns am Ende bleibt.«
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