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die Höhle gehen würde.

      Als er nach kurzem Schlaf die Augen aufschlug, stand der Hund vor ihm. Er knurrte und fletschte die Zähne. Der Kater wich einen Schritt zurück, wobei er versehentlich den Knochen nach vorne schubste. Der Hund wedelte aufgeregt mit dem Schwanz. Erst zögerte der Kater kurz, dann hob er den Riesenknochen auf und hielt ihn dem Hund hin. Dieser machte einen kleinen Freudensprung und die Erde bebte, als er wieder auf dem Boden aufkam. Nun reichte der Kater dem Hund den Riesenknochen, kletterte auf den Rücken des Tieres, warf ihm eine Schnur um den Hals und stieg mit ihm in die Lüfte. Der Hund hatte nämlich die Gabe zu fliegen. Den Knochen im Maul flog der Hund in Richtung Königreich und landete auf dem Schlossplatz.

      Er hat ihn gezähmt!, rief der Schlossschreier.

      Der König trat auf den Balkon. Wer bist du, Bursche?, fragte er bestimmend.

      Lezoros, Lezoros von Katon, antwortete der Kater und verbeugte sich.

      Der König ist erfreut!, schrie der Dorfschreier und versuchte damit, das Dorf zu informieren, das dreißig Pfoten vom Schloss entfernt war.“

      Maunz nieste, dann fuhr er fort: „Die Prinzessin trat hinter dem König hervor, und das Herz des Katers schlug schneller. Der König bat den Kater, mit ins Schloss zu kommen, um seinen Lohn zu verhandeln. Wie den Mäusen versprochen forderte der Kater die Hand der Prinzessin. Der Körper des Königs war mollig. Als er zustimmte, wackelten seine Speckfalten auf und ab. Der Kater heiratete die Prinzessin, wurde König und brachte den Mäusen ihre Rechte wieder.“

      Als Maunz zu Minka blickte, sah er, dass sie sich auf dem Kissen zusammengerollt hatte und selig schlief. Maunz kuschelte sich an Minka, lächelte und schloss ebenfalls die Augen.

      Mitsiko Desdemona Buße (15) aus Berlin / Deutschland

      *

      Karierte Katzenwelt

      Es war einmal ein kleiner Bauernhof, der sich an einem Stadtrand befand. Dort lebten Kühe, Hühner, Schweine, zwei Pferde, Ziegen und Schafe. Außerdem lebte dort noch eine große Katzenfamilie. Gerade bekam ein Elternpaar einen kleinen Kater. Sie nannten ihn Leo. Aber etwas an ihm war anders als bei den anderen Katzen. Er war nämlich grün kariert und nicht wie alle anderen Katzen auf dem Hof schwarz-weiß oder braun. Alle lachten den kleinen Leo aus und verspotteten ihn. Sie sagten: „Ahahaha, eine Katze mit grün kariertem Fell! Hihihihi!“

      Die Eltern jedoch hatten Leo lieb und waren froh über ihr Kätzchen. „Ihr seid sehr, sehr dumm! Er kann doch gar nichts dafür!“, riefen Leos Eltern. Der kleine Kater wusste gar nicht, was los war. Er wusste nur, dass die anderen über ihn redeten. Als er schließlich verstand, worum es ging, war er sehr traurig und versteckte sich im Stroh. „Wie kann ich dieses blöde Fell bloß loswerden?“, dachte Leo. Als die anderen sich wieder beruhigt hatten und es langsam dämmerte, kuschelte sich Leo zu seinen Eltern. Sobald alle eingeschlafen waren, schlich Leo sich leise aus der Scheune. Die Tannen rauschten im brausenden Wind und der Mond schien hoch am Himmel. Und so spazierte der Kater im Mondschein umher. Plötzlich hörte er ein Rascheln und guckte sich um. Da kam eine kleine Katze aus einem Busch gekrochen und schaute Leo an. Sie sah genauso aus wie er, nur war sie blau kariert. Leo schaute das Kätzchen mit großen Augen an.

      „Hallo, ich heiße Lea und wie heißt du?“, fragte die Katze.

      „Ich heiße Leo! Aber warum bist du blau kariert?“, fragte er.

      „Warum bist du grün kariert? Ist in deiner Familie denn niemand blau kariert“, entgegnete Lea verwundert.

      „Nein, bei mir ist niemand blau kariert. Es ist gar keiner kariert, sie sind einfach nur schwarz-weiß oder braun“, erzählte Leo. „Wegen meines Fells lachten mich alle aus. Die Einzigen, die mich lieb haben, sind meine Eltern“, fügte er traurig hinzu.

      „Ich lebe in einer Familie, in der es nur karierte Katzen gibt. Ich kann dich ja mal zu mir mitnehmen, oder?“, frage Lea.

      „Okay, abgemacht!“, rief Leo.

      „Ich führe dich hin“, sagte Lea und rannte los.

      Leo lief ihr hinterher.

      Schon bald kamen sie an ein Stoppelfeld, das dem gleichen Bauern gehörte, dem auch der Bauernhof gehörte, auf dem Leo und seine Familie lebten.

      „Komm mit, ich zeig sie dir“, sagte Lea zu Leo. Sie rannte in die Mitte des Feldes und blieb dann vor drei Katzen stehen. „Hallo Mama und Papa und hallo Kleiner“, sagte Lea, „darf ich euch Leo vorstellen?“

      „Ja, natürlich. Hallo, Leo!“, sagte Leas Mutter.

      „Hallo!“, entgegnete Leo etwas schüchtern. Dann erzähle Lea ihren Eltern, warum Leo von zu Hause weggelaufen war. Nach dem Gespräch fragte Leo: „Wer ist eigentlich Kleiner?“

      „Das ist mein kleiner Bruder. Er hat noch keinen Namen, wird aber bald einen bekommen“, beantwortete Lea.

      Der Vater unterbrach die beiden Katzenkinder: „Es ist schon spät, du kannst heute Nacht bei uns schlafen. Wir wohnen dahinten in dem alten Schuppen am Rand des Stoppelfeldes. Und morgen reden wir dann mal mit deiner Familie.“

      Schließlich gingen alle schlafen.

      Am nächsten Morgen gingen sie zu Leos Familie auf den Bauernhof. Als sie dort ankamen, waren alle ganz außer sich vor Freude, als sie Leo wiedersahen.

      „Wie es aussieht, spielt es keine Rolle mehr, welche Farbe sein Fell hat“, sagte Lea.

      „Tut uns leid, dass wir dich ausgelacht haben“, entschuldigten sich die schwarz-weißen Katzen aus Leos Familie. „Als du weg warst, haben wir gemerkt, dass es ganz egal ist, wie du aussiehst. Wir haben dich vermisst.“

      Und so wurden sie alle Freunde. Sie tranken zusammen aus ihren Katzenschälchen und aßen vom Katzenfutter. Ende gut – alles gut!

      Luca Gembus (8) aus Kummerfeld / Deutschland

      *

      Mauzi Mauz und das Glückschweinchen

      Es war einmal eine Katze namens Mauzi Mauz. Sie war eine der tüchtigsten und eifrigsten Mäusejägerinnen weit und breit. Als sie eines schönen, sonnigen Tages wieder auf die Jagd ging, entdeckte sie auf einer Lichtung eine kleine, abgemagerte Maus.

      „Zwar klein und mickrig, aber doch wohl genügend als Vorfrühstückchen“, sagte Mauzi und schnurrte leise. Dann schlich sie leise vorwärts. Geräuschlos glitt sie an den Bäumen vorbei.

      „Oh, ist er schön, piep!“, piepste plötzlich die kleine Maus, die Luzzi hieß.

      Mauzi Mauz’ Ohren spitzten sich und richteten sich auf die kleine Maus. Sie hielt eine dünne Schnur in der Hand, die von den Menschen „Kutte“ … nein … „Kette“ genannt wurde.

      Es war ein kleiner Anhänger dabei, der halb in, halb aus der Hand der Maus baumelte. Darauf war ein kleines Schweinchen.

      Mauzi näherte sich und erkannte, dass etwas darauf stand. Es war die Menschenschrift. „Schade“, dachte Mauzi. „Ich wünschte, ich könnte es le…“

      Mauzi erstarrte: „Wieso denke ich an solche blöden Menschendinger und nicht an meine Beute?“, dachte sie, bevor sie ihren anderen Gedanken zu Ende brachte. Sie leckte sich mit ihrer weichen Zunge über die Schnauze. Dann näherte sie sich der Maus wieder.

      Doch plötzlich drehte sich Luzzi um, erkannte die Gefahr und flüchtete. Mit großen Sätzen sprang Mauzi Mauz ihr nach. Aber was war das? Luzzi, die schnellste Maus der Welt, huschte wie ein kleiner Tornado unaufhaltsam durch den Wald, immer schneller werdend. Mauzi lief weiter und hatte Mühe, Bäumen auszuweichen. Die kleine, unberechenbare Maus schlug kreuz und quer Haken. Die Kette flog hinter ihr her.

      „Wenn ich die verdammte Maus nicht bekomme,

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