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The Arrangement: Zweite Chance für die Liebe. Lia K. Harry
Читать онлайн.Название The Arrangement: Zweite Chance für die Liebe
Год выпуска 0
isbn 9783864954825
Автор произведения Lia K. Harry
Жанр Языкознание
Серия The Arrangement
Издательство Bookwire
„Also, Roger, was führt dich her?“
„Ich brauche deine juristischen Fähigkeiten“, antwortet er, während er auf dem Sessel Platz nimmt.
Ich lege den Kopf schief. Wenn er meinen juristischen Rat braucht, dann ist er sicher verheiratet und will sich scheiden lassen. Davon habe ich aber nichts gehört oder gelesen.
„Vor drei Jahren hatte ich eine kurze Beziehung. Eigentlich nichts von Bedeutung.“
Roger ist genau der gleiche Typ wie Chris. Reich, gutaussehend und ein Womanizer. Er hatte immer eine Frau nach der anderen, daher wundert mich diese kurze Beziehung nicht.
„Sie wurde schwanger“, fährt er fort, „und bis vor ein paar Monaten war alles okay. Ich habe ihr eine Wohnung gekauft, damit sie keine Miete zu zahlen braucht, habe sie finanziell unterstützt und durfte meinen Sohn sehen, wann immer ich wollte. Doch nun hat sie einen neuen Partner und verbietet es mir.“
Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, jedoch bleiben mir meine Worte im Hals stecken. Roger hat einen Sohn und will für ihn kämpfen.
Anscheinend muss ich in diesem Moment so bescheuert aussehen, dass Roger in sich hineinlacht. Er räuspert sich, lehnt sich nach vorn und stützt die Ellbogen auf die Knie. „Du bist die Beste auf diesem Gebiet. Olivia hat das alleinige Sorgerecht beantragt, weil sie nun als Model arbeitet und ich ihr keinen Unterhalt mehr zahlen möchte.“
„Ihr wart nicht verheiratet. Sie hat kein Anrecht auf Unterhaltszahlung und kann froh sein, dass du sie freiwillig unterstützt hast. Natürlich kann sie Unterhalt für das Kind fordern, wenn die Vaterschaft anerkannt wurde.“
„Ich habe einen Vaterschaftstest machen lassen, Layla. Er ist mein Sohn und ich will für ihn da sein.“
„Du kannst ein geteiltes Sorgerecht beantragen und ihn als deinen Erben angeben.“ Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass Roger irgendwann für einen Menschen Verantwortung übernehmen würde. Wenn mir das jemand gesagt hätte, wäre ich in schallendes Gelächter ausgebrochen. Aber es aus seinem Mund zu hören, umhüllt mein Herz mit Glück, dass dieser Mensch sich, allem Anschein nach, wegen eines Kindes geändert hat.
„Du und ich“, sagt er wie aus der Pistole geschossen.
Ich hebe die Brauen und mein Mund steht offen. Roger lehnt sich über den Tisch, legt seine Hand unter mein Kinn und drückt es nach oben. „Ich möchte, dass du mir bei diesem Fall zur Seite stehst.“
„Wieso ich?“
„Weil ich dir blind vertraue.“ Roger schaut auf seine goldene Rolex und steht anschließend auf. „Ich muss leider zu einem geschäftlichen Termin. Wollen wir heute Abend essen gehen und die Details besprechen?“
Ich nicke.
„Um sieben im Charivari?“
„Okay.“
In meiner neuen Wohnung gehe ich durch die Zimmer und suche nach meinem grauen Anzug, der irgendwo hängen muss. Mein Kleiderschrank ist noch nicht aufgebaut, deswegen hängt alles an Türen und Regalen. Schließlich werde ich fündig, mache mich fertig und verlasse die Wohnung, die sich im südöstlichen Teil der Stadt befindet.
Die ersten zwei Tage, nachdem ich Kylie in Chris’ Penthouse angetroffen habe, war ich in einem Hotel. Da konnte ich aber nicht für immer bleiben, und Prescott half mir dabei, eine Wohnung zu finden und den Mietvertrag schnell zu unterschreiben.
Nach zwanzig Minuten Fahrt erreiche ich das Charivari. Roger sitzt schon an einem Tisch, der sich ziemlich weit hinten im Lokal befindet. Sicher möchte er in Ruhe über seinen Fall sprechen und hat aus diesem Grund einen Tisch reserviert, der etwas abseits der anderen ist. Am Eingang teile ich dem Kellner mit, dass ich von Mr. Davids erwartet werde, woraufhin er mich zu dem Tisch führt.
Roger steht auf, legt seine Hände auf meine Oberarme und begrüßt mich mit einem Kuss auf die Wange. Plötzlich höre ich, wie Geschirr klappert und lautes Fluchen folgt.
Ich drehe meinen Kopf in die Richtung, aus der die Geräusche kommen, und sehe Jeremy, der Chris am Arm festhält. Chris’ Kopf ist knallrot und die Adern an seinem Hals sind deutlich sichtbar. Die Zähne hat er zusammengebissen, und er versucht verzweifelt, sich loszureißen, während ein weiterer Kellner dazukommt und ihn ebenfalls festhält.
Mein Blick heftet sich auf ihn, und ich rümpfe die Nase, was ihn natürlich noch wilder macht. Erneut will er sich auf uns stürzen, aber Jeremy und der Kellner ziehen ihn immer wieder zurück und reden auf ihn ein. Es ist das erste Mal, dass ich ihn nach der Anhörung wiedersehe, und mein Herz beginnt vor Aufregung, zu rasen. Die Schmetterlinge in meinem Bauch machen sich selbstständig und tanzen wie verrückt herum. Egal, was er mir angetan hat, meine Gefühle für ihn kann ich nicht einfach so abstellen.
„Kennst du ihn?“ Roger sieht Chris argwöhnisch an.
„Ist der Ex-Mann einer Klientin. Niemand von Bedeutung.“ Absichtlich lege ich meine Hand auf Rogers Oberarm, fahre mit ihr einige Male auf und ab und lächele ihn an. „Lass uns essen. Der Manager wird sich schon um diesen Verrückten kümmern.“
Ich setze mich auf den Stuhl, den Roger mir, ganz gentlemanlike, zurechtrückt, und nehme aus dem Augenwinkel wahr, wie Jeremy Chris nach draußen führt. Gott sei Dank hat Jeremy sofort reagiert. Ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn Chris es bis zu unserem Tisch geschafft hätte. Um Roger mache ich mir keine Sorgen, sondern um Chris. Denn wie schon erwähnt war Roger Mitglied einer kriminellen Organisation, und ich denke, er hätte Chris mit einem gezielten Hieb k. o. geschlagen.
Ich widme mich wieder Roger und seinem Vorschlag, ihn zu vertreten, und lasse mich nicht von dem Getümmel am Eingang ablenken.
Kapitel 3
Christopher
„Lass mich durch!“, brülle ich Jeremy an und versuche, an ihm vorbeizugehen, um wieder ins Restaurant zu gelangen.
Er stellt sich mir in den Weg, legt seine Hände auf meine Brust und schubst mich zurück. „Nur über meine Leiche!“
„Wie du willst!“ Ich balle meine rechte Hand zu einer Faust und hole aus, um ihm einen Kinnhaken zu verpassen.
Jeremy ist aber schnell. Verdammt schnell. Er weicht aus, ich verliere mein Gleichgewicht und falle dabei gegen die Motorhaube meines Wagens.
„Verdammter Mistkerl! Komm endlich zur Besinnung!“ Jeremy knurrt mich an, während ich immer noch schwer atmend auf dieser verfluchten Motorhaube liege. „Sie will nichts mehr mit dir zu tun haben. Versuch, dein Leben wieder in den Griff zu bekommen, und lerne, ohne sie zu leben.“
Ich stütze die Hände auf der Haube ab, erhebe mich und sehe ihn dabei aus zusammengekniffenen Augen an.
„Leck mich, J.“
Schnell wende ich mich ab und gehe auf die Fahrerseite meines Wagens zu.
„Es sollte dich nicht mehr interessieren, mit wem sie sich zum Essen trifft. Sie kann tun, was sie will“, ruft er mir hinterher.
Sofort bleibe ich stehen, wirbele herum und zeige mit dem Zeigefinger auf die Glasfront.
„Das ist Roger Davids, du Arsch! Ölraffineriebesitzer aus Dallas, Präsident der Cowboys und dazu noch bekannt für seine zahlreichen Affären. Er hat soeben meine Frau auf die Wange geküsst, sitzt mit ihr in einem teuren Restaurant, und Gott weiß, wie der Abend enden wird.“
„Ex-Frau, Chris. Sie ist deine Ex-Frau.“
Ich beiße meine Zähne kräftig