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zu polieren. „Al! Hilf mir“, ruft sie und packt meinen Arm, um mich daran zu hindern, das Bistro zu verlassen. Innerhalb von Sekunden steht Al vor mir, legt die Hände auf meine Brust und drückt mich zurück.

      „Lass mich los!“, brülle ich. „Ich bringe ihn um!“

      Al drückt mich mit seinem Körper weiter nach hinten, aber ich versuche, mich loszureißen. Ich will nur raus und diesem Bastard die Gurgel umdrehen.

      „Troy, komm her!“, ruft Al, und ich spüre, wie jemand die Arme um meine Schultern schlingt und mich ebenfalls nach hinten zieht. Ich wehre mich mit aller Kraft, aber die zwei Männer sind stärker als ich und bringen mich hinter die Theke. Al öffnet die Tür des dahinter liegenden Büros, Troy zerrt mich hinein und geht wieder hinaus.

      „Du bleibst jetzt hier, Palmer, bis du wieder klar denken kannst“, informiert mich Al, bevor er das Büro ebenfalls verlässt und die Tür hinter sich zumacht.

      Ich tigere durch das Büro, reibe dabei ständig meine zur Faust geballte Hand an der Handinnenfläche der anderen. Verdammt noch mal! Vor drei Tagen hat sie den Schlussstrich gezogen und jetzt schon einen anderen Mann gefunden. Fuck! Bestimmt hat sie deswegen die Annullierung eingereicht. Sie waren sicher die ganze Zeit heimlich ein Paar und Luke wusste nichts davon. Aber wenn sie mit einem anderen Mann zusammen war, warum hat sie dann mit mir geschlafen? Womöglich ist sie das Arrangement eingegangen, um das Geld zu bekommen und mit diesem Kerl ein schönes Leben zu verbringen. Ich schüttele den Kopf und schiebe diesen Gedanken zur Seite, denn sie wollte keinen einzigen Cent haben.

      Während ich weiterhin auf und ab stampfe, bleibe ich plötzlich stehen und mein Blick fällt auf das Poster, das in Als Büro hängt. Die Dallas Cowboys. Das Football-Team. Ich gehe näher ran, und meine Augen starren auf ein Gesicht, das ich vor ein paar Minuten draußen mit Layla gesehen habe. Shit! Das ist der Kerl. Der Quarterback der Cowboys. Ich wusste, dass ich das Gesicht schon mal irgendwo gesehen habe.

      Heilige Scheiße! Das ist Allan Baxter!

      Kapitel 2

      Layla

      Es war schön, meinen besten Freund Allan wiederzusehen. Gott, wie sehr ich ihn vermisst habe. Er hat mich im Büro abgeholt und wir haben zusammen zu Mittag gegessen, bevor er mich wieder zurückbegleitet hat. Ich hätte gern den restlichen Tag mit ihm verbracht, aber er musste zum Training und ich wieder zurück in die Kanzlei. Wir haben aber ausgemacht, dass er mich einmal ins Stadion mitnimmt, solange er noch hier ist. Hoffentlich hat sein Trainer nichts dagegen, wenn er einen Zuschauer mitbringt. Ich will Allan nämlich nicht vom Training ablenken. Die Saison beginnt bald, und das Team muss hart arbeiten, wenn es an die Spitze kommen will.

      Ich habe meinem Freund die Sache mit Chris anvertraut. Immer wieder betonte er, wie verrückt ich gewesen bin, mich auf so etwas einzulassen. Wenn er hier gewesen wäre, dann hätte er mich daran gehindert. Chris Palmer ist und bleibt ein Playboy.

      Allan sagte außerdem, Chris hätte mich nicht verdient und dass ich viel zu gut für ihn bin. „Wenn du einen besseren Mann gefunden hast, wird er sich in den Arsch treten, dass er dich betrogen hat. Er ist ein arroganter Mistkerl und hat bekommen, was er verdient“.

      Vielleicht hat er recht. Chris wird nie in der Lage sein, einer Frau mehr als Sex zu geben.

      Seufzend lasse ich mich in meinen Bürostuhl fallen. Tagsüber lächele ich und bin gut gelaunt, um meinen Trennungsschmerz vor meinen Kollegen und Freunden zu verbergen und ihnen zu zeigen, dass es mir gut geht. Nachts, wenn ich im Bett liege, kommt mir alles wieder in den Sinn, und ich sehe Kylie vor mir, die halb nackt in seiner Wohnung steht. Erst da kommen meine wahren Gefühle zum Vorschein und ich leide Höllenqualen. Das Eis um mein Herz, das Chris zum Schmelzen gebracht hatte, baut sich nun wieder Schicht für Schicht auf.

      Ständig sehe ich ihn vor mir, wie er mich mit seinen hellblauen Augen ansieht, und spüre, wie seine Finger über mein Gesicht streichen. Wie er mir meinen Namen erregt ins Ohr flüstert, wie seine Lippen über meine streichen und sie letztendlich mit einem sinnlichen Kuss in Besitz nehmen. Jede Nacht wälze ich mich von einer Seite auf die andere, schlafe nicht durch und sehe morgens auch dementsprechend aus. Aber hey, Make-up kann alles vertuschen.

      Trish hat mir gesagt, er sei bei ihr aufgetaucht und habe nach mir gesucht. Bestimmt hat Kylie ihn darüber informiert, dass ich da war, und er hat sich auf den Weg gemacht, um mich zu finden und mir zu erklären, dass zwischen ihnen nichts gelaufen sei. Während der Anhörung hat er die Frechheit besessen, sich als zutiefst verletzt darzustellen und vorzugeben, nicht zu wissen, warum ich die Annullierung eingereicht habe. Ich bin mir sicher, er hatte nur Muffensausen, dass sein Vater ihm den Geldhahn zudreht, weil er ihn bezüglich unserer Beziehung angelogen hat. Geschieht ihm recht!

      In meiner Brust sticht es unangenehm und meine Augen beginnen zu brennen. Immer wieder kreist dieser eine Gedanke durch meinen Kopf: Wie konnte er mir das nach dieser Zeit antun?

      Das Klingeln meines Telefons reißt mich aus den Gedanken. Ich schlucke und räuspere mich. „Ja, Linda.“

      „Layla, Roger Davids möchte Sie sehen.“

      „Was?“

      „Ich kann ihn auch wegschicken, wenn Sie …“

      „Nein, nein. Schicken Sie ihn rein.“

      Was will er hier? Roger und ich hatten für ein paar Wochen was miteinander, aber unsere letzte Begegnung liegt schon Jahre zurück. Ihm gehört eine Ölraffinerie in Dallas, und er ist außerdem der Präsident der Dallas Cowboys, die zurzeit hier in Houston ihr Vorbereitungstraining absolvieren. Damals, in meinem letzten Jahr auf dem College, arbeitete Roger für seinen Großonkel in Philly. Erst dachte ich, ihm würde eine Restaurantkette gehören und Roger würde dort als Manager arbeiten. Nachdem unserer Affäre zu Ende war, erfuhr ich allerdings, was die beiden wirklich für Geschäfte führten. Rogers Onkel gehörte einer kriminellen Gruppe an, die der italienischen Mafia gleicht.

      Roger war schon damals ein verdammt gutaussehender Typ, bei dem die Frauen schnell schwach wurden. Daher hatte es mich gewundert, dass er mit mir eine Affäre anfing. Wir haben uns in Freundschaft getrennt, und aus reinem Interesse habe ich seine berufliche Laufbahn weiterverfolgt. Roger hatte irgendwann die Nase voll von Philadelphia, und nahm, als sein Onkel gestorben war, dessen Vermögen und investierte es in Öl. Das war vor knapp fünf Jahren. Und nun … nun ist er einer der reichsten Männer in Dallas, und ein verdammt heißer dazu.

      Ich hole meinen kleinen Spiegel aus der Schublade, um schnell nachzusehen, ob mein Make-up nachgebessert werden muss und ob ich wirklich so erbärmlich aussehe, wie ich mich fühle.

      Als ich gerade dabei bin, den leicht verschmierten Kajalstift abzuwischen, ertönt eine tiefe Stimme: „Diese Angewohnheit, in den Spiegel zu sehen, bevor du mich triffst, hast du immer noch?“

      Schnell klappe ich den Spiegel zu, zaubere mir ein Lächeln aufs Gesicht und sehe zu ihm rüber. Vor Freude, ihn wiederzusehen, beginnt mein Herz zu rasen. Ganz lässig lehnt er sich gegen den Türrahmen, die Arme vor der Brust gekreuzt, und strahlt genau das Selbstbewusstsein aus, das er schon immer hatte.

      Er trägt Jeans, Schlabbershirt und ein Jackett. Nie und nimmer würde man denken, er wäre ein Millionär. Seine hellbraunen Haare, die einen leichten Rotstich haben, hat er mit Gel nach hinten gekämmt, wodurch sein markantes Gesicht besonders gut zur Geltung kommt, und seine grünen Augen strahlen pure Freude aus.

      „Hey! Was führt dich nach Houston?“ Ich stehe auf, gehe zu ihm und wir umarmen uns. Er hat fast den gleichen Körperbau wie Chris. Groß, breite Schultern, sehr muskulös. Bestimmt ist er hier, um seinem Team bei der Vorbereitung auf die nächste Saison zuzusehen.

      „Lass dich ansehen.“ Er zieht sich zurück, beäugt mich von Kopf bis Fuß und pfeift bewundernd. „Ich muss sagen, du bist noch heißer als damals“, bemerkt er und zwinkert mir zu.

      „Wir haben den Freunde-Kodex geschworen, Davids“, erinnere ich ihn.

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