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Buche ankommt, ist niemand zu sehen. Er klopft an die Haustür, da öffnet ihm Florinas Bruder Benjamin und bittet ihn hinein. Ihre Mutter bedauert, Florina könne nicht rodeln gehen, sie liege mit einer Erkältung im Bett, jammere wegen Bauchschmerzen und müsse immerzu niesen und husten.

      Ach, wie schade, dabei hatte er sich schon so gefreut, doch jetzt liegt seine Freundin da, dass es zum Bedauern ist, sie tut ihm so leid. Am liebsten hätte er ihr geholfen, aber er hat keine Ahnung, wie.

      Florinas Mutter bemerkt das und weiß auf Anhieb Rat. Spontan bittet sie Felix, er solle doch Benjamin helfen, einige Kräuter aus dem Wald zu holen, um für Florina guten Tee zu machen.

      Das macht er natürlich gerne, er tapst mit Benjamin durch den tiefen Schnee. Von einer Tanne brauchen sie die äußersten Zweigspitzen, die sind für den Husten. Sie müssen dazu auf eine größere Tanne und die Äste entlang, ganz weit raus, sodass sich die Triebe schon fast wieder auf den Boden runterbiegen. Dort knabbern sie einige der Spitzen ab und lassen sie zu Boden fallen. Die Äste schwingen wie eine Schaukel auf und ab. Das ist ein herrliches Gefühl, die beiden haben großen Spaß daran.

      Als sie fast fertig sind, rutscht Benjamin ab und fällt in den tiefen Schnee, sodass die Flöckchen nur so davonwirbeln.

      Felix muss lachen, er knabbert weiter, doch dann rutscht auch er ab und purzelt kopfüber in einen Schneehaufen. Er schüttelt sich. Dieses Mal lacht Benjamin, denn Felix sieht aus wie ein lebendiger Schneemann. Zum Glück haben sich beide nicht wehgetan, so können sie die kleinen Zweigspitzen rasch aufsammeln und in die Tasche stecken.

      Die Mutter hat ihnen aufgetragen, auch noch Nüsse mit nach Hause zu bringen, dazu müssen sie zu den Eichhörnchen gehen, die haben im Winter immer welche auf Vorrat.

      Bei der Eichhörnchenfamilie wohnt wiederum Benjamins bester Freund Toni. Mit ihm bauen sie noch einen Schneemann, wo doch der Schnee so schön zum Bauen ist. Dabei vergessen sie fast die Zeit.

      Als sie zufällig einmal auf die Uhr sehen, erschrecken sie beinahe. „Oh je, so spät ist es schon!“

      Sie sind froh, dass der Schneemann bereits fertig ist, darum machen sie sich kurzerhand auf den Weg zu Benjamins Zuhause.

      Als sie den Wegrand entlangtrippeln, sieht Felix hinter einem großen Felsen bei den Heidelbeerstauden einige vertrocknete Früchte hängen. Es kommt ihm seltsam vor. Um diese Jahreszeit noch Heidelbeeren, wie kann das sein?

      Er erinnert sich an die Worte, die seine Großmutter immer sagte, dass Heidelbeeren gut für den Bauch seien.

      „Das passt ja gut“, denkt Felix, „die sind bestimmt für Florina übrig geblieben.“

      Er klettert rasch den Felsen hinauf und steckt alle Beeren, die er kriegen kann, in seine Tasche.

      Als sie Florinas Mutter das Gesammelte zeigen, ist sie sehr stolz auf die beiden und lobt sie. Sie bereitet Florina sogleich einen Tee und gibt auch einige der mitgebrachten Heidelbeeren dazu, die restlichen darf Florina sofort vernaschen.

      Nun muss Felix aber wieder nach Hause zurück, doch – oh je – es wird schon ein wenig dunkel und er fürchtet sich davor, alleine zu gehen. Es hilft aber nichts, er muss nach Hause, darum nimmt er allen Mut zusammen und macht sich auf den Heimweg. Ängstlich sieht er sich nach allen Seiten um, die Bäume sehen aus wie unförmige Gespenster und in der Ferne kommt geradewegs ein enormer Schatten auf ihn zu. Zu allem Übel hört er noch eine Eule rufen und die fressen ja bekanntlich kleine Mäuse.

      Felix bleibt erstarrt stehen, da fängt der Schatten an zu bellen. Dem erstarrten Mäusejungen fällt ein Stein vom Herzen, er erkennt Rolli. Rolli ist ein guter Junge, er ist der Hofhund, der wie Felix auf dem Bauernhof am Waldrand wohnt. Der Hund lässt Felix auf seinen Rücken klettern und bringt ihn sicher nach Hause.

      Am Abend schläft er hundemüde, doch froh, dass er helfen konnte, damit es Florina bald besser geht, ein.

      Nach drei Tagen ist Florina wieder vollkommen gesund und kann in die Schule gehen. Nach dem Unterricht wird natürlich gleich das nächste Treffen ausgemacht und der versäumte Nachmittag mit Rodeln und anderen Abenteuern nachgeholt. Aber das ist eine andere Geschichte.

      Eva Prinz wurde 1968 geboren. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder. Als abendliche Freizeitbeschäftigung lässt die Landwirtin ihrer Fantasie gern freien Lauf und bringt sie zu Papier.

      *

      Rettung für das Weihnachtsfest

      Eine schwere Erkältung hatte den Weihnachtsmann ans Bett gefesselt. Mit viel heißem Tee hatten die Wichtel ihn gesund gepflegt, sodass er kurz vor dem bevorstehenden Weihnachtsfest wieder auf seinen Beinen stehen konnte. Sein Gesicht war immer noch sehr blass, aber er hatte sich vorgenommen, eine Probefahrt mit seinem Schlitten zu machen. Er wollte für den Heiligen Abend gut vorbereitet sein, damit jedes Geschenk rechtzeitig seinen Besitzer erreichte.

      So stapfte der Weihnachtsmann durch den tiefen Schnee am Nordpol zu seinem Gefährt. Er schnäuzte sich ein letztes Mal seine gerötete Nase und kramte in der Tasche seines Mantels nach dem Zündschlüssel für den Schlitten. Doch sosehr er auch suchte, er konnte den Schlüssel nicht finden. Seine Finger tasteten jeden Winkel seiner Manteltaschen ab, aber der Schlüssel war nicht dort. Ihm brach der Schweiß aus und sein Herz schlug schnell in seiner Brust. Der Schlüssel musste doch in der Manteltasche sein!

      Ratlos stapfte er zurück ins Haus und setzte sich erschöpft auf einen Stuhl. Er hatte keine Idee, wo der Schlüssel sein könnte.

      „Du solltest dich wieder hinlegen und in Ruhe darüber nachdenken, dann fällt es dir bestimmt ein, wo du den Schlüssel hingetan hast“, riet ihm einer der Wichtel. „Ich bringe dir jetzt einen heißen Kakao, den kannst du im Bett trinken“, setzte er nach und schob den Weihnachtsmann vehement vom Stuhl in Richtung Bett.

      „Ich hoffe, du hast recht“, stöhnte der Weihnachtsmann, während er sich erschöpft auf die weiche Matratze fallen ließ. „Falls du dich irrst, fällt Weihnachten dieses Jahr ins Wasser.“ Unmittelbar nach dem heißen Getränk fiel er in einen traumlosen Schlaf.

      Als das regelmäßige Schnarchen des Weihnachtsmannes zu hören war und die Wichtel den Raum verlassen hatten, sah niemand, wie vier kleine Mäuse aus ihrem Versteck hervorkamen. Als Erstes Galois mit seinem grauweißen Fell und den wachen Augen, dann der hellbraune, immer etwas ängstliche DʼArtagnan, gefolgt vom schwarzen, meist glücklichen Felix und dem pummeligen, stets hungrigen Balu.

      „Das ist eine ernste Angelegenheit. Niemand wird am Heiligen Abend seine Geschenke bekommen, wenn der Weihnachtsmann seinen Schlitten nicht fliegen kann“, analysierte Galois die Situation.

      „Das stimmt, aber bevor wir überlegen, was wir tun, sollten wir sicher sein, dass der Weihnachtsmann auch wirklich schläft. Ich habe keine Lust, dass er seine Katze auf uns ansetzt“, erwiderte DʼArtagnan.

      „Du Angsthase!“ Galois verdrehte die Augen. „Das Geräusch, das du hörst, ist kein Sägewerk, sondern der Weihnachtsmann im Land der Träume!“

      Während Galois sprach, stemmte Felix seine Pfötchen in die Hüfte und setzte sich auf seine Hinterbeine. „Galois hat recht. Wir müssen dem Weihnachtsmann helfen, seinen Zündschlüssel wiederzufinden, sonst ist das Weihnachtsfest verloren. Nur wo fangen wir an zu suchen?“

      Ratlos schauten sich DʼArtagnan, Galois und Felix an, während Balu alte Kekskrümel vom Boden verspeiste. Mit vollen Backen und genüsslich geschlossenen Augen nuschelte er: „Ich weiß vielleicht, wo der Schlüssel ist, aber ihr dürft nicht böse werden.“

      Überrascht und erwartungsvoll sahen ihn seine drei Freunde an. Galois war der Erste, der seine Sprache wiederfand. „Wenn du weißt, wo der Zündschlüssel ist, dann musst du das sagen, sonst gibt es dieses Jahr kein Weihnachten.“ Seine Stimme klang streng.

      Balu wurde verlegen, und wenn sein Fell nicht so tiefbraun und dicht gewesen wäre, hätte man meinen können, er

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