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      28

      Dr. Charlotte Berends betrat das Büro ihres Mannes. Seit Tagen herrschte Hochbetrieb in der Wiesen-Klinik. Eine Grippeepidemie war in Bergesfelden und Umgebung ausgebrochen, und man hatte Schwierigkeiten, all die kranken Menschen zu versorgen.

      Veronika Baier brachte die Post. Dr. Berends ging sie rasch durch. Dabei fiel ihm eine Ansichtskarte in die Hände. Wunderschöne, traumhafte Aufnahmen von den Kanarischen Inseln.

      „Wer hat dir denn geschrieben?“, wollte Charlotte wissen.

      „Vielleicht eine glühende Verehrerin“, sagte Richard schmunzelnd. „Es kommt häufig vor, dass sich Patientinnen in ihren Arzt verlieben.“

      „Und Patienten in ihre Ärztin“, konterte Charlotte schlagfertig.

      „Untersteh’ dich!“

      „War da nicht neulich mal die Rede davon, ich wäre voll emanzipiert?“, fragte Charlotte belustigt. „Nun dreh die Karte schon um, und lass mich sehen, wer sie geschickt hat. Du weißt, wie schrecklich neugierig ich bin.“

      „Du wärst keine echte Frau, wenn du nicht neugierig wärst“, sagte der Chefarzt.

      Er drehte die Ansichtskarte um und las:

      „Herzliche Hochzeitsreisegrüße von den wunderschönen Kanarischen Inseln senden Tilla und Volker Ahlert. Auf Wiedersehen in ungefähr acht Monaten in Ihrer Gynäkologie!“

      „In der Gynäkologie?“, fragte Richard.

      „Sag mal, stehst du auf der Leitung?“, fragte Charlotte schmunzelnd. „Die frischgebackene Ehefrau sieht Mutterfreuden entgegen.“

      „Ach so. Na, das hätten sie aber auch deutlicher formulieren können.“

      ENDE

      Jetzt hab ich nur noch dich

      von Glenn Stirling

      Der Umfang dieses Buchs entspricht 141 Taschenbuchseiten.

      Dr. Hans Berring hilft einer jungen Frau, die mitten in der Nacht und im strömenden Regen mit ihrem Auto in den Straßengraben gerutscht war. Als die beiden sich ansehen, springt sofort der Funke über. Sie sind überzeugt, dass sie füreinander bestimmt sind. Beide sind jedoch verheiratet, so dass sie ihrer Sehnsucht nicht nachgeben. Am nächsten Morgen ist Heidi verschwunden. Nur diesen Namen hatte sie ihm verraten. Aber er will sie unbedingt wiedersehen. Auch sie sehnt sich nach ihm. Da trifft Hans ein schwerer Schicksalsschlag ...

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

      © by Author

      © dieser Ausgabe 2016 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Alle Rechte vorbehalten.

       www.AlfredBekker.de

       [email protected]

      1

      Sie war von strahlender Schönheit. Alles, was sie sich gewünscht hatte, war ihr bisher zugefallen: Geld, ein begehrenswerter Mann, hohes Ansehen. Aber jetzt lag sie auf dem Operationstisch. Der Chirurg arbeitete ruhig und sicher. Unterleibsoperation! Doch plötzlich stockte er, als das eigentliche Operationsfeld vor ihm lag. Um Himmels willen, dachte er, ist da noch etwas zu machen? Ist es nicht viel zu spät?

      Dr. Berring nahm das Gas weg. Irgendetwas bewegte sich da vorne. Er konnte es im Scheinwerferlicht nicht deutlich sehen, zumal es in Strömen regnete. Aber dann gewahrte er eine Gestalt, ein Mensch im Regenmantel, der mit einer funzligen Lampe, die man nur mit Mühe erkennen konnte, winkte. Die Reifen des schweren Wagens rauschten auf dem nassen Asphalt. Dr. Berring bremste und sah jetzt deutlich, dass es sich um eine Frau handelte, die dort am Rand der ziemlich schmalen Waldstraße stand und winkte.

      Als der Wagen Dr. Berrings zum Stehen kam, entdeckte Dr. Berring etwas Helles neben der Straße, und zugleich blitzte es dort auf, reflektierte das Scheinwerferlicht an irgendeinem verchromten Gegenstand.

      Die Frau ging vorne am Wagen vorbei. Sie trug einen hellen Trenchcoat, den Kragen hochgeschlagen, das blonde Haar hing ihr völlig durchnässt bis auf die Schultern. Einen Augenblick nur sah er das Gesicht. Ein hübsches Gesicht, klar, schmal, mit ausdrucksvollen Augen, in denen sich, einen kurzen Augenblick nur, das Scheinwerferlicht brach. Geblendet wurden diese Augen schmal. Sie schien unsicher zu sein, kam dann aber an seine Seite.

      „Ist Ihnen etwas passiert?“, rief Dr. Berring.

      Mit einer dunklen, klangvollen Stimme erwiderte ihm die Frau: „Ich bin in den Graben gerutscht. Mir ist nichts passiert. Aber jetzt sitzt der Wagen da drin, und ich komme nicht heraus.“

      „Sind Sie allein?“, fragte Dr. Berring, als er schon die Tür öffnete, um auszusteigen.

      „Ich bin ganz allein. Es ist eben erst passiert, vor ein paar Minuten. Dieser Regen! Ich habe mir die ganze Kleidung verdorben. Am Wagen ist gar nichts, jedenfalls habe ich noch nichts gefunden.“

      Dr. Berring ging nach hinten, öffnete den Kofferraum und nahm die Handlampe heraus. Dann ging er nach vorn zu der jungen Frau, die zu jenem hellen Fleck deutete, den er vorhin schon entdeckt hatte. Er leuchtete

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