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Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung. Alfred Bekker
Читать онлайн.Название Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung
Год выпуска 0
isbn 9783745207958
Автор произведения Alfred Bekker
Жанр Зарубежные детективы
Издательство Readbox publishing GmbH
"Dann wollen Sie sicher wissen, wie die Sache weiterging..." Bount erntete von Geraldine einen eisigen Blick, aber der Privatdetektiv ließ sich davon nicht beeindrucken, sondern fuhr ungerührt fort: "Es grenzt an ein Wunder, aber Berringer überlebte. Sie sehen die Narbe an seinem Kopf. Sie stammt von einer der Kugeln, die man ihm damals verpasst hat. Er wurde von Bauern gefunden und ins nächste Dorf gebracht. Sie haben ihn eine Weile gepflegt, dann kamen die Vietcong und er hat Jahre in verschiedenen Lagern zugebracht... Als er dann endlich zurück in die Staaten kam, war sein Inneres ebenso zerstört wie sein Gesicht. Er wurde in eine Heilanstalt eingewiesen, bis ein gewisser Mister Dickson auftauchte... Aber das ist Ihnen ja bekannt, Geraldine, nicht wahr?"
Sie verzog das Gesicht und ging unruhig im Wohnzimmer hin und her.
"Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Mister Reiniger!"
"Das glaube ich schon, Miss Kostler! Schließlich haben Sie Dickson damit beauftragt, Berringer aus der Heilanstalt zu bekommen, was ihm schließlich ja auch gelungen ist." Sie zeigte ihre strahlend weißen Zähne und machte auf Bount einmal einen gefährlichen Eindruck. Wie eine Raubkatze wirkte sie in diesem Moment - eine Raubkatze, die in die Enge getrieben worden war...
"Warum sollte ich so etwas tun?", fragte sie dann plötzlich.
"Was hätte das für einen Sinn?"
"Sie hatten den Plan, Ihren Vater zu ermorden, um endlich an sein Vermögen zu kommen... Aber dabei wollten Sie sich nicht die Hände schmutzig machen. Also brauchten Sie ein paar willfährige Werkzeuge. Dickson war Ihr Werkzeug, weil Sie ihn wegen seiner Veruntreuung in der Hand hatten. Berringer wurde Ihr Werkzeug, weil Sie und Dickson ihm die Möglichkeit boten, seine Rache zu vollenden... Ihren Vater hätte er zum Beispiel schon allein auf Grund seiner geänderten Identität nie gefunden. Darüber hinaus sollte Berringer noch einen Batzen Geld dafür bekommen, jemandem umzubringen, an dem er sich nicht rächen wollte."
"Wer sollte das gewesen sein, Reiniger?" Ihre Stimme klang bereits ein wenig resigniert.
Wie eine Katze bewegte Geraldine sich auf einen dunklen Mahagonischrank zu.
"Niemand anderes als Ihr Bruder Brian! Der Anschlag am Friedhof galt nämlich nicht Ihnen, sondern ihm. Sie hatten keine Lust, Ihre Erbschaft mit einem notorischen Taugenichts zu teilen, Geraldine!"
"Was Sie nicht sagen, Bount!"
"Fragt sich nur, weshalb Sie mich engagiert haben! Wahrscheinlich, um sich gänzlich außer Verdacht zu bringen und den Anschein zu erwecken, als liege Ihnen etwas daran, den Mörder Ihres Vaters zu fassen! Als ich der Sache dann tatsächlich - wider warten - auf die Spur kam, wollten Sie mich dann billig abspeisen..."
"Eine tolle Geschichte haben Sie sich da zusammengereimt, Bount Reiniger!"
"Es tut mir leid, aber es ist keine Geschichte, Geraldine! Es ist die Wahrheit, sie wird sich auch beweisen lassen. Das Personal des Sanatoriums wird sich an Dickson erinnern und Sie..."
"Hören Sie auf, Reiniger!", rief sie dann und hatte mit einer blitzschnellen Bewegung eine Schublade aufgerissen. In der nächsten Sekunde befand sich ein Revolver in ihren schlanken Fingern.
Bount blieb ruhig und machte einen Schritt auf sie zu.
"Stehen bleiben! Keinen Schritt weiter!"
"Wollen Sie mich jetzt erschießen, Geraldine?" Sie zuckte mit den Schultern.
"Warum nicht? Oder wissen Sie einen anderen Weg, um zu verhindern, dass Sie mit Ihrem Wissen hausieren gehen? Unglücklicherweise sind Sie mir auf die Schliche gekommen. Sie lassen mir keine andere Wahl!"
"Überlegen Sie gut, was Sie tun, Geraldine!" Sie grinste.
"Ich könnte Ihnen Geld anbieten."
"Ich bin nicht käuflich!"
"Das sagen alle! Die Wahrheit ist, dass die Summe hoch genug sein muss! Aber es würde nie aufhören! Ich wäre bis an mein Lebensende in der Hand eines anderen..."
"So, wie Dickson in Ihrer Hand war!"
"Richtig."
Bount kam etwas näher an sie heran, aber dann erstarrte er mitten in der Bewegung.
Sie hob die Waffe und spannte den Hahn.
"Sie werden nicht weit kommen, Geraldine!" Ihr Mund verzog sich höhnisch, während Bount sehen konnte, wie sich ihr Zeigefinger anspannte.
"Sagen Sie mir einen vernünftigen Grund, weshalb das so sein sollte, Reiniger!"
"Weil draußen Captain Rogers mit seinen Männern wartet." Für den Bruchteil einer Sekunde schien sie verunsichert und diese kurze Zeit nutzte Bount Reiniger, indem er nach vorne schnellte, ihren Unterarm packte und in die Höhe riss. Ein Schuss löste sich aus dem Revolver und ging in die Decke. Dann hatte Bount ihr die Waffe entrissen.
"Ihr Spiel ist aus, Geraldine!", erklärte er.
41
Es dauerte nicht lange und Rogers tauchte mit seinen Leuten auf.
"Der Schuss war draußen zu hören!", meinte der Captain und wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Da habe ich mir Sorgen gemacht, Bount!"
Bount lächelte dünn.
"Das ist aber nett von dir, Toby!"
Mit den Augenwinkeln bemerkte Bount, wie Geraldine Kostler abgeführt wurde und ihm dabei einen vernichtenden Blick zuwarf.
Dann drang plötzlich Rogers' Stimme wieder in sein Bewusstsein.
"Ich hatte dich gewarnt, Bount!" Er schüttelte energisch den Kopf und machte eine hilflose Geste. "Aber du wolltest ja unbedingt noch vorher mit ihr allein sprechen und dieses Risiko eingehen!"
Bount holte ein kleines Diktiergerät aus seiner Jackentasche, nahm die winzige Kassette heraus und reichte sie Rogers.
"Hier!", meinte er. "Der Aufwand hat sich gelohnt! Ich schätze, um die Beweislage braucht ihr euch keine Sorgen mehr zu machen, Toby!"
Rogers nahm die Kassette und nickte.
"Da wirst du wohl Recht behalten..."
Ende
Kiebolds Kohle
Kurzkrimi von John F. Beck und Ines Schweighöfer
Es war ein herrlicher Sommertag gegen zehn Uhr am Vormittag. Die Sonne schien und es war nicht zu heiß, da ein leichtes Lüftchen wehte. In der Ferne zogen jedoch bereits ein paar Wolken auf, die hoffentlich etwas Regen bringen würden, denn zu lange schon gab es keinen Niederschlag.
Zwei Männer saßen in einem heruntergekommenen Ford und beobachteten die Straße einer kleinen Wohnsiedlung, in der es überwiegend Einfamilienhäuser gab. Die meisten Grundstücke waren bis in die letzte Ecke gepflegt, dort hatten Unkraut, zu hoher Rasen oder wuchernde Hecken keine Chance. Nur ein Grundstück fiel hier aus dem Rahmen. Und diesem gehörte ihre ganze Aufmerksamkeit.
„Das ist sie.“ Karl Mattau flüsterte, obwohl die Autofenster geschlossen waren und die Entfernung zu der jungen Frau an der Gartentür mindestens zwanzig Meter betrug. Augenblicklich rutschte er in seinem Sitz ein Stück tiefer. Sein Komplize Bodo Felger beugte sich vor: „Wusste gar nicht, dass Kiebold ’ne Nichte hat.“
„Susanne Kiebold, Moldaustraße 47“, berichtete Mattau. „Franz hatte mir mal, als er mächtig einen über den Durst getrunken hatte, von ihr vorgeschwärmt. Sie sei sein ganzer Stolz, eine Tochter, die er sich immer gewünscht hatte, blablabla … Sie arbeitet in einem Steuerbüro irgendwo in der Stadt und macht wohl gerade irgendeine Weiterbildung. Er hat mir zwar auch gesagt, was für eine, das habe ich aber gleich wieder vergessen, hatte mich nicht im Mindesten interessiert. Was er mir jedoch nicht sagte: Die Kleine sieht ja echt zum Anbeißen aus. Mal sehen, vielleicht …“