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„Susi?“, keuchte er ungläubig.

       Die Schäferhündin war nicht nachtragend. Als sie ihren Namen hörte, legte sie den Kopf schief und wedelte freudig mit dem Schwanz.

      Ende

      Karla stellt den Dirnenmörder

      Krimi von G. S. Friebel

      Der Umfang dieses Buchs entspricht 103 Taschenbuchseiten.

       Als ihre beste Freundin Vera von einem Hurenmörder umgebracht wird und deren Tochter ins Heim soll, entschließt sich die Starhure Karla, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Sie hofft darauf, dass es anschließend einen Weg gibt, das kleine Mädchen zu adoptieren. Doch einer Dirne, noch dazu einer unverheirateten, wird ein Kind nicht einmal zur Pflege gegeben. Karla muss eine Entscheidung treffen.

      Copyright

      Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

      © by Author

      © dieser Ausgabe 2019 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Alle Rechte vorbehalten.

       www.AlfredBekker.de

      [email protected]

      1

      Karla Börger saß vor dem Spiegel und betrachtete ihr Gesicht. Das war ihr zur lieben Gewohnheit geworden. Sie war wieder auf der Suche nach einem Fältchen, konnte aber keines entdecken, so sehr sie sich auch anstrengte.

      »Na bitte«, murmelte sie zufrieden vor sich hin. »Wer sagt denn, dass Nachtarbeit alt und hässlich macht. Doch nur die Neidhammel und die Spinner, oder wer sonst noch.«

      Sie lächelte spöttisch vor sich hin.

      Dann prüfte sie ihr Spiegelbild nochmals und war mit sich zufrieden.

      Sie hatte die Lippen ein wenig aufgeworfen, ihre Augen glitzerten wie Sterne in der Nacht.

      O ja, sie wusste sehr wohl, was die Männer mochten, worauf sie standen, womit man sie verrückt machen konnte. Und waren sie erst einmal in diesen Zustand versetzt, gab es keine Schwierigkeiten an ihre Geldbörse zu gelangen.

      Sie öffnete noch ein Knöpfchen an dem goldenen Oberteil und lächelte sich im Spiegel zu. Ich bin mal wieder umwerfend, fand sie.

      Mit einer schlangengleichen Bewegung erhob sich Karla vom Hocker und tänzelte durch die kleine Garderobe. Sie strich mit schlanken Fingern über die Hüften.

      Das Licht war schwach und ließ ihre Schönheit nur unvollkommen erkennen.

      Gleich würden alle sie bewundern.

      Im Hintergrund ertönte leise Musik. Karla wusste, dass es gleich losging.

      Da wurde die Tür aufgerissen.

      »Hab ich es mir doch gedacht. Da steckst du mal wieder, und ich warte schon eine Ewigkeit.«

      Franziska stand auf der Schwelle.

      »Los, der Schuppen hat seine Tore schon geöffnet. Worauf wartest du denn noch? Ein paar von deinen Kunden haben bereits nach dir gefragt.«

      »Franziska, du wirst nie nobel, hörst du. Du bist zu dumm dazu. Man muss sie warten lassen.«

      »Wie? Du hast wohl ein Loch im Kopf, was? Dann hauen sie doch ab, und wir können zusehen, wo wir neue Fische angeln. Nee, ich weiß es besser.«

      »Warten erhöht den Reiz, meine Liebe. Und vor allen Dingen, man wird dann interessant.«

      »Tatsächlich?«

      Karla schob das Mädchen in den Gang.

      »Keine Sorge, du wirst es nie lernen, also brauchst du dich mit dieser raffinierten Kunst auch nicht abzugeben. Komm jetzt, ich denke, es pressiert so doll!«

      Franziska nagte an ihrer Unterlippe. Verdammt, dachte sie bei sich, immer wenn ich in Karlas Nähe bin, dann fühle ich mich als Putzlappen. Wie kommt das eigentlich? Dabei habe ich heute meinen neuesten Fummel an und sie nur einen alten. Den hat sie jetzt auch schon eine Ewigkeit. Ich bin doch kein Aschenputtel, verflucht noch mal. Ich bin auch ein Star. Wieso redet sie eigentlich so blöd mit mir?

      Schon wollte sie Karla festhalten und sie zur Rede stellen. Doch da erschien Mäxi und sprach sie gleich an: »Hallo Süße!«

      Selbst er klebt an ihr, dachte Franziska wütend. Ich versteh das einfach nicht.

      Karla lächelte und hing sich bei Mäxi ein. »Hallo Liebling, wie ist es?«

      »Wunderbar, wie immer, wenn du in meiner Nähe bist.«

      »Das wollte ich doch nicht wissen. Mich interessiert, wie es in der Bar aussieht.«

      »Trist und leer, wenn du nicht da bist.«

      Sie gab ihm einen Kuss.

      Der Barkeeper fing gleich Feuer.

      »Treffen wir uns nachher?«

      »Nicht so stürmisch.«

      Franziska mischte sich in das Gespräch ein und sagte eifrig wie ein kleines Kind: »Mäxi, ich hab ganz bestimmt Zeit. Magst du?«

      Er gab ihr nicht mal Antwort.

      Die Tür wurde aufgemacht, und Kristin kam auf sie zu.

      »Haltet ihr eine Versammlung ab?«

      »Nein, wir rollen jetzt an.«

      Rotes, goldenes und grünes Licht überflutete mit seiner ganzen Pracht die Mädchen. Es war schon etwas unwirklich in dieser Bar. Wer erst einmal hier war, konnte sich nur schwer wieder lösen. Überschritt ein Besucher die Türschwelle, fühlte er sich in einer anderen Welt. Es war schön, und er wünschte sich dann nur von Herzen, es möge so bleiben. Die Bar war sündhaft teuer und nur das ganz vornehme Publikum erwünscht. So war sie immer gut besucht. Der Chef des Hauses konnte zufrieden sein.

      Wie in allen Bars, so lief auch hier das übliche Programm mit nackten Mädchen und Stripperinnen. Und doch waren sie nicht die Attraktion dieser Bar. Irgendwie hatte es Karla geschafft, dass sich die meisten Männer um sie scharten. Niemand wusste, warum. Dabei war sie vor gut einem Jahr als Neuling in dieses Geschäft gerutscht. Rein zufällig, versteht sich. In Wirklichkeit war es mal wieder das liebe Geld, das sie verlockt hatte. Sie wurde nur zögernd eingestellt, denn sie konnte ja keine Qualitäten aufweisen.

      »Lassen Sie es mich doch einmal versuchen. Ich brenne darauf. Ich brauche das Geld, also werde ich auch gut sein. Bitte!«

      Der Chef der Bar, ein alter, dicklicher Mann an die siebzig, hatte sie träge gemustert. Sein Herz ließ es leider nicht mehr zu, dass er die Mädchen selbst ausprobierte. Eine Schande war das. Nun ja, er hatte zu ausschweifend gelebt und bekam die Rechnung dafür.

      »Gut, aber das Soll muss eingehalten werden. Wir bekommen von jeder Nummer einen gewissen Preis, verstanden?«

      Sie hatte ihn durchdringend angesehen.

      »Und wie hoch darf ich gehen?«

      »Wie bitte?«

      »Ich meine, ist das hier vorgeschrieben, wie viel wir von den Herren verlangen dürfen?«

      »In der Regel verlangen sie hundert. Ob sie das immer erhalten, weiß ich nicht.«

      Karla

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